Acker in Drewitz + Kiese und Kiessande im Grundeigentum
Sachsen-Anhalt, Jerichower Land
Objektdaten
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Objekt-Nr.AM86-1800-160720
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BundeslandSachsen-Anhalt
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KreisJerichower Land
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GemeindeMöckern, Stadt
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GemarkungDrewitz
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ObjektartAcker und Grünland
Bodenschätze-Ausschreibung -
Größe7,2434 ha
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Orientierungswert (Kauf)nach Gebot
Objektbeschreibung
Die Flurstücke liegen westlich der Ortslage Drewitz im Umfeld räumlich begrenzter Abgrabungen und zugleich im Bereich der seinerzeitigen bergrechtlichen Bewilligung Drewitz. Nähere Einzelheiten zu den Flurstücken entnehmen Sie bitte der Flurstücksliste. Diese können Sie unter "Anlagen / Links" einsehen und ausdrucken.
OBJEKTBodenschatzführende Flurstücke
„Drewitz“
Bodenschatz
Kiese und Kiessande, die seit dem Erlöschen der bergrechtlichen Bewilligung Drewitz zum Grundeigentum gehören (ehemals bergfreie Bodenschätze der Kennziffer 9.23, Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagstoffen)
Größe
Es werden sechs insgesamt 7,2434 ha große, arrondierte Flurstücke angeboten.
Rechtliche Einordnung
Grundstückseigentum
Oberflächennutzung
Der Boden wird landwirtschaftlich als Ackerland genutzt.
Bergwerkseigentum der BVVG
Das nächstgelegene Bergwerkseigentum aus dem noch zu privatisierenden Bestand der BVVG ist das Bergwerkseigentum Hobeck/Klepps, verliehen für den Bodenschatz tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln. Es liegt ca. 15 km südwestlich der angebotenen Flurstücke, im Anschluss an die Flächen der ehemaligen Ziegelei Klepps, vgl. gesondertes Prospekt.
LAGERSTÄTTE
Quellen:
[1] Karte der oberflächennahen Rohstoffe 1 : 200 000, Erl. Bl. CC 3934 Magdeburg, 81 S., 1 Kt, Hannover 2004,
[2] Daten zu Altbohrungen - online: https://lagb.sachsen-anhalt.de/service/geofachinformation/landesbohrdatenbank, zuletzt abgefragt am 25.09.2020
Geologische Verhältnisse
Die Flächen befinden sich in einem Verbreitungsgebiet oberflächennaher saalezeitlicher glazifluviatiler Sande und Kiessande im westlichen Fläming, z.T. in Stauch- und Satzendmoränen.
Gemäß einer öffentlich zugänglichen Altbohrung nördlich der Straße lässt sich folgendes Normalprofil annehmen, vgl. [2]:
0,35 m humoser Schluff oder/und Feinsand
bis 3,5 m kiesige Sande
Liegendes: ca. 2,5 m mächtiger Geschiebemergel (Schluff, feinsandig, tonig)
Die angebotenen Flurstücke liegen bei Geländehöhen um + 85 m NN und fallen leicht in nördliche Richtungen ab.
Untersuchungsstand
Das Ausschreibungsobjekt ist großenteils im seinerzeitigen Feld der erloschenen bergrechtlichen Bewilligung Drewitz belegen.
Petrographische und qualitative Kennzeichnung
Gemäß [1] sind im Raum nördlich Loburg feinsandige, überwiegend schwach kiesige, lokal bzw. lagenweise schluffige, grau- bis gelbbraune Mittel- bis Grobsande typisch. Sie weisen geringe Anteile an Abschlämmbarem und Kiesgehalte von durchschnittlich etwa
10 - 20% auf.
Verwendungsmöglichkeiten
Typischerweise werden die Rohstoffe in der Region als ungesiebtes/gesiebtes Füllmaterial/Schüttmassen verwendet. Sie eignen sich grundsätzlich zur Erzeugung von Betonzuschlagstoffen, Bausanden u.a..
Abbausituation
Die Flurstücke sind unverritzt.
Vorratssituation
Zur Vorratssituation können nur insoweit Angaben gemacht werden, als dass ein vermutlich 3,5 m mächtiger Rohstoffkörper unter 0,35 m mächtigem Abraum ansteht.
Industrielle Bedeutung
Allgemein wird aufgrund der Transportlage mit einer lokalen bis regionalen Bedeutung gerechnet.
ACKERBODEN
Nutzungsart
Die Flächen sind Ackerland mit einer durchschnittlichen Bonität von 23 (Ackerzahl).
Vertragliche Situation
Die Flurstücke sind bis zum 30.09.2021 zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachtet.
Jagdliche Situation
Das Ausschreibungsobjekt bildet auf Grund der geringen Größe keinen Eigenjagdbezirk. Die Fläche gehört zum gemeinschaftlichen Jagdbezirk der örtlichen Jagdgenossenschaft.
Grundbuchliche Situation
Amtsgericht Burg, Grundbuch von Drewitz, Blatt 422 und 427
Abt. I: BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH, Berlin, als Eigentümerin
Abt. II: für das Flurstück 37/6 (Blatt 427) - lfd. Nr. 1 - beschränkte persönliche Dienstbarkeit (Leitungsrecht) für die E.ON Avacon AG,
Abt. III: Es sind keine die angebotenen Flurstücke betreffenden Eintragungen verzeichnet.
Besonderheiten
Die dem Grundeigentum unterfallenden Bodenschätze werden nachfolgend unter der Rubrik LAGERSTÄTTE detailliert beschrieben.
ÖFFENTLICHE PLANUNG
Landesplanerische Einordnung
Die Flächen befinden sich in einem Bereich ohne landesplanerische Ausweisungen.
Nördlich der Flächen ist in einiger Entfernung landesplanerisch das Vorbehaltsgebiet für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems Nr. 2 „Bachsystem im Vorflämig“ ausgewiesen. In Bezug auf die Rohstoffsicherung besagt das Ziel 139, dass Lagerstätten oberflächennaher Baurohstoffe in den Regionalen Entwicklungsplänen raumordnerisch zu sichern sind.
Quelle:
Verordnung über den Landesentwicklungsplan 2010 des Landes Sachsen-Anhalt, nach § 5 Abs. 3 Satz 1 des Landesplanungsgesetzes durch die Landesregierung beschlossen am 14.12.2010 und in Kraft getreten am 12.03.2011 - siehe Seite 231 und Karte = Anhang 1 zum LEP
Regionalplanerische Einordnung
Im geltenden Regionalen Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg ist der Betrachtungsraum nicht als Vorrang- oder Vorbehaltsgebiet für die Rohstoffgewinnung von Kiesen und Kiessanden und auch nicht anderweitig ausgewiesen.
Gemäß 2. Entwurf des neu aufzustellenden Regionalen Entwicklungsplans für die Planungsregion Magdeburg soll das Flurstückslos vollständig innerhalb des Vorbehaltsgebietes für Tourismus und Erholung Nr. 10 „Östlicher Burger Vorfläming“ liegen. Nordöstlich soll sich das Vorbehaltsgebiet für Wassergewinnung Nr. 3 „Drewitz“ befinden, vgl. auch Rubrik SCHUTZGEBIETE. Südöstlich soll sich das Vorranggebiet für Rohstoffgewinnung Nr. XIX „Drewitz-Süd“ befinden, betreffend Kiese und Kiessande.
Quellen:
Der 2. Entwurfs des R EP Magdeburg mit den Anlagen 1 bis 5 und Umweltbericht befindet sich derzeitig in der Auslegungsphase (16.11.2020-18.12.2020, sowie 11.01.2021-05.03.2021).
Kommunale Planung
Bauleitplanungen sind für das Flurstückslos nicht bekannt.
Quelle:
BVVG-GIS: Daten der Bauleitplanung für das Land Sachsen-Anhalt, Stand 2020/0 4
SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN
Hochwasserschutz
Der Betrachtungsraum ist kein ausgewiesenes Hochwasserschutzgebiet oder Überschwemmungsgebiet.
Quellen:
Abfrage der Internetseite http://www.geocms.com/webmap-lsa/de/hochwassergefahrenkarte-hq200.html am 28.09.2020 sowie vorgenannte Regionalpläne
Trinkwasserschutz
In den Internetportalen ist das ausgewiesene Wasserschutzgebiet Nr. 39 Drewitz dargestellt, das das Flurstückslos nicht einschließt.
Jedoch machte der Landkreis Jerichower Land im Juni 2017 die öffentliche Auslegung eines Antrages zur Neufestsetzung des Wasserschutzgebietes (WSG) des Wasserwerkes Drewitz bekannt, mit dem eine Ausdehnung der Schutzzone III bis in den Bereich der ausgeschriebenen Flächen vorgeschlagen wird. Sollte der Vorschlag umgesetzt werden, dann sind im östlichen Bereich der ausgeschriebenen Flächen „das Gewinnen von Rohstoffen und sonstige Abgrabungen mit Freilegung des Grundwassers verboten“ und „ohne Freilegung des Grundwassers sind sie dann verboten, wenn die Schutzfunktion der Deckschicht wesentlich gemindert oder die reinigende Schicht freigelegt wird und keine ausreichende und dauerhafte Sicherung zum Schutz des Grundwassers vorgenommen werden kann“.
Aktuell liegen der BVVG Informationen der Wasserbehörde vor, dass die Neufestsetzung auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.
Quellen:
Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Abfrage der Internetseiten www.sachsen-anhalt-energie.de/de/schutzgebiete. html und https://www.geodatenportal.sachsen-anhalt.de/ mapapps/resources/apps/rok/index.html?lang=de am 28.09.2020.
Naturschutz
Die Flächen liegen vollständig innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Möckern-Magdeburgerforth“.
Quellen:
BVVG-BI und BVVG-GIS Layer „Schutzgebiete“ (Bundesamt für Naturschutz)
Bodendenkmale
Es liegen keine Hinweise auf etwaige Betroffenheit vor.
Quellen:
BVVG-GIS: Topographische Karten TK10 und TK25
Altlasten- und Kampfmittelverdacht
Die Flurstücke sind nach den vorliegenden Informationen keine Verdachtsflächen.
Quellen:
BVVG-BI, BVVG-GIS: Topographische Karte TK 25
INFRASTRUKTUR/ERSCHLIEßUNG
Verkehrswege
Die Flächen befinden sich östlich von Magdeburg, nahe der Bundesautobahn A 2, an der Ortsverbindungsstraße von Küsel über Schopsdorf nach Ziesar. Sie liegen westlich der Ortslage Drewitz und sind von der Bundesautobahn A 2, Anschlussstelle Theeßen oder Ziesar, kommend in jeweils knapp 10 Kilometer Entfernung über das örtliche Straßen- und Wegenetz zu erreichen.
Ein Gleisanschluss befindet sich etwa 2 Kilometer entfernt in Richtung des Truppenübungsplatzes Altengrabow.
Quellen:
BVVG-GIS: Topographische Karten
Versorgungsleitungen/-trassen
Das Flurstückslos ist nach den vorliegenden Informationen marginal von einer dinglich gesicherten 20 kV-Elektroleitung betroffen, südwestlicher Eckpunkt des westlichsten Flurstückes (37/6). Gemäß Topographischer Karte verläuft entlang des östlichsten Flurstückes (37/1) ebenfalls eine Elektrofreileitung.
Quellen:
Grundbuch, BVVG-GIS: Topographische Karte
BESONDERHEITEN
Sonstiges
Mit dem Verkauf wird ggf. eine zehnjährige Bindung festgeschrieben, im Falle einer Nutzungsänderung (insbesondere Bebauung), sowie für den Fall der Errichtung von Anlagen für erneuerbare Energien erfolgt eine Nachbewertung des umgewidmeten Flächenanteils.
DOKUMENTATION
Erkundungsberichte, Gutachten, Prospekte
Die unter der Rubrik LAGERSTÄTTE genannten Quellen sind, sofern sie nicht ohnehin öffentlich sind, bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.
Haftungsausschluss
Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.
Stand der Informationen: 10/2020
Die Besichtigung des Flächenloses kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der Grundstücke nicht gestattet ist.
Lage
Die teilarrondierten Flurstücke befinden sich ca. 40 km östlich der Landeshauptstadt Magdeburg an der Ortsverbindungsstraße von Küsel über Schopsdorf nach Ziesar. Sie liegen westlich der Ortslage Drewitz und sind über die Bundesautobahn A 2 (Anschlussstellen 75 - Theeßen und 76 - Ziesar) in Verbindung mit dem örtlichen Straßen- und Wegenetz zu erreichen. Die genaue Lage ist aus den bereitgestellten Karten zu entnehmen.
Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.
Kontaktdaten
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NameFrau Kathrin Pötsch
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FirmaBVVG - Landesniederlassung Sachsen-Anhalt
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AdresseUniversitätsplatz 12
39104 Magdeburg -
Tel. Durchwahl