Bergwerkseigentum Geithain, Tonrohstoffe

Sachsen, Leipzig-Land

Bergwerkseigentum Geithain, Tonrohstoffe - Auszug aus dem Lageriss (1)

Auszug aus dem Lageriss (1)

Bergwerkseigentum Geithain, Tonrohstoffe - Auszug aus dem Lageriss (2)

Auszug aus dem Lageriss (2)

Bergwerkseigentum Geithain, Tonrohstoffe - Luftbild mit Projektion des BWE (1), Befliegungsdatum 21.05.2018

Luftbild mit Projektion des BWE (1), Befliegungsdatum 21.05.2018

Bergwerkseigentum Geithain, Tonrohstoffe - Luftbild mit Projektion des BWE (2), Befliegungsdatum 21.05.2018

Luftbild mit Projektion des BWE (2), Befliegungsdatum 21.05.2018

Objektdaten

  • Objekt-Nr.
    VV29-2450-003614
  • Bundesland
    Sachsen
  • Kreis
    Leipzig-Land
  • Gemeinde
    Frohburg, Stadt
  • Gemarkung
    Tautenhain
  • Flurstück
    keine
  • Objektart
    Bodenschätze-Interessenbekundung
  • Größe
    248.886 m²
  • Orientierungswert
    Die BVVG ruft zur Bekundung von Kaufinteresse unter Angabe von Preisvorstellungen auf.

Objekt­beschreibung

Im Bereich des heutigen Bergwerksfeldes Geithain - verliehen auf den Bodenschatz tonige Gesteine zur Herstellung Mauerklinkern und Hartbrandziegeln - wurden zuletzt im Jahr 1988 eingehende geologische Erkundungsbohrungen auf die tonigen Gesteine niedergebracht, das Material laborativ und verarbeitungstechnisch untersucht und Vorratsberechnungen durchgeführt. Es ist zum Teil verritzt.

OBJEKT

Bergwerkseigentum

Geithain (Nr. 682/90/532)

Verliehen für den Bodenschatz

9.21, tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln

Größe des Bergwerksfeldes

248.886 m²

Rechtliche Einordnung

aufrechterhaltenes altes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG

Oberflächennutzung

überwiegend Landwirtschaft, daneben untergeordnet Bebuschung, Halde und Gewässer, geringe Anteile einer abgedeckten Deponie

Flächen der BVVG

Die BVVG besitzt über dem Bergwerksfeld Geithain, belegen in der Gemarkung Trautenhain, keine Grundstücke.

Die nächstgelegenen Flächen der BVVG befinden sich in der benachbarten Gemarkung Geithain (8 landwirtschaftlich genutzte Flurstücke mit insgesamt 16,6188 ha, derzeit bis zum 30.09.2022 verpachtet).


LAGERSTÄTTE


Quellen:

      [1] Hohl, R. und Engert, P. (1955): Ergebnisbericht über die Erkundungsbohrungen auf Dolomit im Raum Geithain im Jahre 1954. - Staatliche Geologische Kommission, Außenstelle Freiberg, 15.10.1955 – zitiert,


      [2] Böhme, P. und Jummrich, M. (1974): Ergebnisbericht Ziegelrohstoff Geithain 1968 (ohne Vorratsberechnung). - VEB GFE Freiberg vom 07.01.1974- zitiert,


      [3] Schneider, H.-E. (1984): Geologische Bearbeitung von 4 Bohrungen für das Ziegelwerk Geithain. – Dokumentation des IBK Weimar vom 7.2.1984 – zitiert,


      [4] Kliemt, A. (1987): Geologisches Projekt zur Detailerkundung der Tonlagerstätte Tautenhain, IBK Weimar, 25.11.1987 – zitiert,


      [5] Schneider, H.-E. (1990): Konditionsantrag für die Ziegelrohstoff-Lagerstätte Tautenhain des VEB Baustoffwerke Geithain, Sitz Narsdorf.- Institut für Bau- und Grobkeramik Weimar im VEB Ziegelwerke Halle/S., Stammbetrieb des VEB Kombinat Bau- und Grobkeramik Halle/S., Weimar, 26.01., 22.2. und 5.3.1990, 28 Blatt inkl. 7 Anlagen + Beschlußprotokoll-Nr. StE 690/3161K über die staatliche Bestätigung der Konditionen zum Objekt Ziegelrohstoff Tautenhain, Bezirk Leipzig vom 22.03.1990, 1 Blatt,


      [6] Schneider, H.-E. (1990): Ergebnisbericht zur eingehenden Erkundung der Ziegeltonlagerstätte Tautenhain 1988-1990 (Betriebsteil Geithain der Narsdorfer Klinker GmbH) durch die IBK GmbH, Weimar vom 27.9.1990,


      [7] Schneider, H.-E. (1994): Darstellung der Ziegelrohstofflagerstätte Tautenhain nördlich Geithain und ihrer Vorratssituation (Bergwerkseigentum Nr. 682/90/532), Institut für Bau- und Grobkeramik GmbH, Weimar, 27.9.1994, 14 S. zzgl. 3 Anlagen,


      [8] Karte der oberflächennahen Rohstoffe 1:200 000, Erl. Bl. CC 5542 Dresden, 122 S., 1 Kt, Hannover 2005.


      [9] Malottky, W.-D. von (2006): Marktwerteinschätzung für das Bergwerkseigentum am Bergwerksfeld Geithain in der Gemarkung Tautenhain, Landkreis Leipzig-Land der Freistaates Sachsen mit einer Feldesfläche von 248.886 m², Halle/Saale, 03.03.2006, 52 Blatt inkl. Anlagen – auszugsweise
      .


Geologische Verhältnisse

Das Bergwerksfeld Geithain liegt nordwestlich des Granulitgebirges im südwestlichen Bereich des nordwestsächsischen Eruptivkomplexes am Rand des als Bornaer Mulde bezeichneten Senkenbereiches. In diesem Bereich werden die vulkanischen Gesteine von Sedimenten des Rotliegenden, des Zechsteins und des Unteren Buntsandsteins überlagert. Von den in Untere Bunte Letten, Plattendolomit und Obere Bunte Letten gegliederten pelitischen Sedimenten des Oberen Zechsteins sind am Standort Geithain, genannt Tautenhain, der Plattendolomit und die Oberen Bunten Letten (Zechsteinletten) als Nutzgestein erkundet und teilweise abgebaut worden. Die als Tonrohstoff interessierenden Zechsteinletten sind im Untersuchungsgebiet zwischen 9 m und 11 m mächtig. Ihr Sandanteil ist vergleichsweise hoch und eine deutliche Faziesgrenze zu den überdeckenden Schichten ist nicht ausgebildet. Generell liegt ein mit 2° bis 4° nach NW gerichtetes Schichteinfallen vor, das im Lagerstättengebiet durch mehrere lokale Dislokationen verändert ist - im Zentralbereich Untersuchungsgebietes ist es flach nach Westen gerichtet sowie im Südbereich stellenweise nach Süden. Auffällig sind herzynisch streichende Verwerfungen im Dezimeter- bis Meterbereich.

Das Normalprofil für das Bergwerksfeld Geithain verzeichnet durchschnittlich 5 - 6 m, max. 8 m Abraum, bestehend aus holozänem Boden, pleistozänen Kiesen, Sanden, Schluffen, Mergel, Ton und teils eingekieselten Sanden sowie dem nur lokal erhaltenen Sandstein des Unteren Buntsandstein. Darunter steht 7,3 m bis 12,5 m mächtiges toniges Nutzgestein an, das aus Pelitstein mit Sandsteineinschaltungen oder einer Pelit-Sandstein-Wechselfolge und selten geringmächtigen Einschaltungen von Zechstein-Dolomit aufgebaut ist. Die Liegendbegrenzung der Lagerstätte für die tonigen Nutzgesteine bildet der Plattendolomit des Zechsteins. Der Plattendolomit ist 2,9 m bis 5,0 m mächtig und besteht aus einer oberen dickbankigen und einer unteren unregelmäßigen dünnplattigen Zone. Die obere Dolomitbank ist 5 cm bis 30 cm stark ausgebildet.

In der betrachteten Schichtenfolge stellen die pleistozänen Kiese und Sande die wichtigen Grundwasserleiter dar. Die Grundwasserstauer bilden stellenweise angetroffene Beckentone neben dem Pelitstein des Nutzhorizontes.

Die Geländeoberfläche ist eben bis flach gewellt und fällt von 228 mNN im Süden auf 224 bis 220 mNN in nördlicher und westlicher Richtung ab. Sie entwässert über Gräben und Bäche in Richtung Nordwesten zur etwa 10 km entfernten Wyhra. Das Zentrum einer nördlich angrenzenden kleinräumigen Geländesenke liegt auf 216 mNN.

Untersuchungsstand

Das heutige Bergwerkseigentum Geithain betrifft die als Ziegelton Tautenhain bezeichnete Tonlagerstätte. Diese Lagerstätte ist aufgrund der Ergebnisse von mehr als 150 gekernten Bohrungen (1968: trocken und 1988: mit Klarwasserspülung) im Abstand von 50 m bis 80 m, laborativen Untersuchungen an Mischproben und teilweise Einzelproben, einem industriellen Großversuch mit Tunnelofen sowie der früheren Verwendung für die Produktion von Hochlochziegeln 1,6 NF gut bekannt.

Die älteste Grundlage für die Bewertung der Mächtigkeit und Beschaffenheit der Ziegelrohstoffe sind Erkenntnisse über die Hangendschichten aus den Dolomiterkundungsbohrungen der Jahre 1952 und 1954. Darauf folgend sind im Jahr 1968 mit 101 Kernbohrungen die Ziegelrohstoffe eingehend erkundet worden, gefolgt von 21 Baugrundbohrungen in den Jahren 1983 und 1984 mit geologischer Aufnahme von vier der Bohrungen. Der Vorratsberechnung aus dem Jahr 1990 liegen neben den Bestandsinformationen die Ergebnisse der erweiterten eingehenden Erkundung durch 20 im Jahr 1988 niedergebrachte Kernbohrungen mit 363 Gesamtbohrmetern zugrunde.

Für den Ziegelrohstoff liegen Angaben zum Stoffbestand (Korngrößenzusammensetzung, Gehalt an freiem Quarz, Gehalte an Schadstoffen, chemische Zusammensetzung, Mineralbestand) und zu verarbeitungstechnischen Eigenschaften (Formgebungsverhalten, trockentechnisches- und Brennverhalten) vor.

Petrographische und qualitative Kennzeichnung

Das Nutzgestein stellen die rotbraunen, grün-grauen bis grauen Schiefertone der Oberen Letten dar. Diese Schiefertone sind in der Lagerstätte Tautenhain tonig bis sandig ausgeprägt und häufig von Sandsteineinlagerungen durchsetzt. Aufgrund des abnehmenden Tongehaltes vom unteren zum oberen Abschnitt des Nutzhorizontes bei gleichzeitig zunehmendem Sandanteil stellt der untere Abschnitt den günstigeren Ziegelrohstoff dar.

Die Angaben zum Stoffbestand weisen einen Kornanteil < 2 µm (in Anlehnung an TGL 29 317) zwischen 15,9 M.-% und 23,5 M.-%, im Mittel 19,1 M.-% aus. Der Kornanteil > 63 µm beläuft sich dagegen auf 25,0 M.-% bis 45,0 M.-%, im Mittel 35,2 M.-%. Der Gehalt an freiem Quarz liegt bei durchschnittlich 25 M.-%. Schadstoffe, mit Ausnahme des Dolomits (8 - 12 M.-% Karbonat), bleiben innerhalb der als unschädlich angesehenen Grenzen. Chemisch besteht der Rohstoff zu fast 62 M.-% aus SiO
2 und zu etwa 16 M.-% aus Al
2O
3. In dem tonigen Nutzgesteinsanteil kommen hauptsächlich die Tonminerale Glimmer/Illit und Wechsellagerungstonminerale (Illit/Smektit) vor, nachrangig Kaolinit.

Das Verformungsverhalten des Rohstoffs wird trotz der vergleichsweise niedrigen Kornanteile < 2 µm als gut beschrieben, mit dem Hinweis, dass sich die Verformungseigenschaften bei zunehmender Aufbereitungsintensität noch verbessern. Die Trockenempfindlichkeit des Rohstoffs liegt im mittleren Bereich. Der grobkeramische Rohstoff brennt bei 1.050°C dunkelorangebraun. Sein Brennverhalten ist im Temperaturbereich 900 … 1.050°C stabil und frei von das Endprodukt schädigenden Effekten. Weiterhin sind stabile durchschnittliche Werte für die Wasseraufnahme von 14,6 M.-%, die Rohdichte von ca. 1,90 g/cm³, die offene Porosität von 27,4 Vol.-% sowie die Biegefestigkeit von 10,4 N/mm² bestimmt worden. Bei höheren Brenntemperaturen setzen Deformationen und eine verstärkte Sinterung ein; dem entsprechend verringert sich das Wasseraufnahmevermögen und erhöht sich die Biegefestigkeit. Rohstoffbedingte Ausblühungen werden nicht erwartet.

Die Eignung als grobkeramischer Rohstoff für die Herstellung von kleinformatigen Hochlochziegeln ist im Labormaßstab nachgewiesen worden und bestätigte sich im industriellen Großversuch mit Tunnelöfen.

Verwendungsmöglichkeiten

Für hochwertige keramische Erzeugnisse ist der Rohstoff allein nicht geeignet. Zu grobkeramischen Produkten und Mauerziegeln (kleinformatigen Hochlochziegeln) ist Material aus der Grube Tautenhain ehemals verarbeitet worden.

Die Eignung des Rohstoffgemisches und seiner separat gewinnbaren Komponenten für die Herstellung von Ziegeleierzeugnissen unter modernen Produktionsbedingungen und für weitere Anwendungen bleibt zu untersuchen. Ggf. sind Anteile des Abraums mit nutzbar (Beckentone). Ob der im Zuge der Tongewinnung freigelegte Dolomit ebenfalls genutzt werden kann, könnte geprüft werden.

Abbausituation

Das Bergwerksfeld Geithain ist teilweise verritzt. Allgemein werden die Abbaubedingungen für den Ziegelrohstoff aufgrund der überwiegend flachen Lagerungsverhältnisse und bei Anwendung einer für Tontagebaue typischen Wasserhaltung sowie einem Abbau des max. etwa 12 m mächtigen Nutzhorizontes in Richtung des Schichteinfallens nach West und Nordwest als problemlos beschrieben. Gelegentliche Verwerfungen mit Sprunghöhen von mehreren Metern stellen lokal Abbauerschwernisse dar, an denen auch zusetzende Kluftwässer nicht auszuschließen sind. Um Qualitätsbeeinträchtigungen des Ziegelrohstoffs auszuschließen, müssen Sandsteinzwischenmittel ausgehalten und an der Tagebausohle anstehender fester Sandstein und Dolomit getrennt abgebaut werden. Die bis zu 8 m mächtigen Abraumschichten sind in der Vergangenheit in zwei Arbeitsebenen beseitigt worden.

Für eine optimale Rohstoffqualität erfordert der fließende Übergang von dem oberen, stärker sandigen Abschnitt des Nutzschichthorizontes zu dem unteren, tonigeren Abschnitt die Gewinnung und Verarbeitung des gesamten Nutzschichthorizontes als Rohstoffmischung in einem Abbauschritt. Einzuhaltende Sicherheitspfeiler zu Leitungen, Straßen und Bebauungen, schützenswerten Objekten und ggf. Altbergbaubereichen sowie das nach Westen und Süden zunehmend ungünstigere Verhältnis von Abraum zu Nutzgestein begrenzen die Lagerstätte.

Eine spätere Gewinnung des an der Tagebausohle stellenweise anstehenden Dolomits kann erwogen werden, wobei mit dem Auftreten von reichlich Kluftwasser zu rechnen ist.

In tiefer gelegenen Abschnitten der ehemaligen offengelassenen Grubenbereiche haben sich Niederschlags- und Grundwasser angesammelt.

Geprüft werden kann, ob die gelegentlich im Abraum auftretenden tonigen Gesteine als Verschnittkomponente mitgewonnen werden sollen, soweit sie laborativ auf Unbedenklichkeit untersucht worden sind.

Vorratssituation

Der Vorratsabschätzung für Ziegelton aus dem Jahr 1990 liegen als Konditionen ein vollständiger Abbau des Nutzgesteinshorizontes, maximale Mächtigkeiten des Abraums von 8 m und als Qualitätskondition ein Kornanteil < 2 µm im Rohstoff von mindestens 15 % zugrunde. Für das knapp 25 ha große Bergwerksfeld Geithain sind nach Maßgabe dieser Konditionen und der maßgeblichen Sicherheitsabstände zu schützenswerten Objekten sowie des Abbaus bis zum Stichtag 01.07.1990 drei Vorratsblöcke mit einer Rohstoffmenge von etwa 1.676.000 Tonnen an geologischen Vorräten ermittelt worden. Die überwiegende Menge der erkundeten Rohstoffe lagert im Zentralteil des Vorratsfeldes und hat einen hohen Erkundungsgrad.

Vorratsbestimmungen unter aktuellen technologischen und produktbezogenen Gesichtspunkten bleiben durchzuführen.

Industrielle Bedeutung

Zur Herstellung keramischer Erzeugnisse besitzt der Rohstoff aufgrund seiner Eigenschaften eingeschränkte Bedeutung. Für eine Neuanlage einer Gewinnungsstelle kann auf eine gute Verkehrsinfrastruktur zurückgegriffen werden.


ÖFFENTLICHE PLANUNG

Landesplanerische Einordnung

In der Karte 10 (Erläuterungskarte) – Klassifizierung der Vorkommen von Steine- und Erden-Rohstoffe, aktiver Steine-Erden-Bergbau des Landesentwicklungsplans sind im Bereich des Bergwerksfeldes Geithain Tone und Spezialtone der Sicherungs- und Bauwürdigkeitsklasse 1 dargestellt.


Quelle:


Landesentwicklungsplan 2013 Freistaat Sachsen, beschlossen am 12.07.2013

Regionalplanerische Einordnung

Als Vorrang- bzw. Vorbehaltsgebiet für Rohstoffsicherung ist das Bergwerksfeld Geithain nicht ausgewiesen. Der östliche, verritzte Teil des Bergwerksfeldes ist von einem Vorranggebiet für Natur und Landschaft betroffen. Auf der Karte A6-9 zum Entwurf des in Fortschreibung befindlichen Regionalplanes Leipzig-Westsachsen, Erläuterungskarte Windenergienutzung – Tabuzonen, Geotechnische Sperrbereiche, Rohstoffabbau und seismologische Station – ist das Bergwerksfeld Geithain als weiche Tabuzone dargestellt.


Quellen:


BVVG-GIS, Regionalplan Westsachsen, in Kraft getreten am 25.07.2008, und Regionalplan Leipzig-Westsachsen, Entwurf für das Verfahren nach § 9 Abs. 3 ROG i. V. m. § 6 SächsLPlG (Stand: 13.03.2020)

Kommunale Planung

Das Bergwerksfeld Geithain ist nach den vorliegenden Informationen nicht überplant.

Die nahe des südlichen Feldeseckpunktes liegende Kreismülldeponie ist zwischenzeitlich abgedeckt. Dem Landkreis Leipzig obliegt die Stilllegung, Nachsorge und Rekultivierung von Deponien. In seinem Jahresabschluss 2016 hat der Landkreis Leipzig für die Deponie Geithain Rücklagen ausgewiesen.


Quellen:


BVVG-GIS: Raumordnungskataster 2019/05, Luftbild, Topographische Karte; Internetseite des Landkreises Leipzig (Jahresabschluss 2016) sowie Internetseite der Stadt Frohburg
-
zuletzt abgefragt am 08.06.2020


SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN

Trinkwasserschutz

Das Bergwerksfeld liegt innerhalb der 4.743,02 ha großen Teilzone III A-01 des Trinkwasserschutzgebietes Nr. T-5661550 FA Elbisbach im Versorgungsgebiet des Versorgungsverbandes Grimma-Geithain (VVGG). Südlich der Halde im Bereich um den südlichen Feldeseckpunkt und der abgedeckten Deponie befinden sich Grundwassermessstellen.


Quellen:


BVVG-GIS: Topographische Karte TK25, Internetseite des VVGG sowie Internetseite des S
ächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
(LfULG), I
nteraktive Kartendarstellung
für Wasserschutzgebiete -
zuletzt abgefragt am 08.06.2020

Naturschutz

Das Bergwerksfeld ist von Schutzgebietsausweisungen nicht betroffen. Das Vorhandensein geschützter Naturräume kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, so dass zum konkreten Planungsstand eines Aufschlusses ggf. die Stellungnahme der zuständigen Landesbehörden einzuholen ist.


Quelle:



BVVG-GIS:
BfN-Schutzgebiete

Bodendenkmale

Hinweise auf etwaige Bodendenkmale liegen nicht vor und wurden daher nicht gesondert geprüft.


Quelle:


BVVG-GIS: Topographische Karten, Luftbild

Altlasten/-verdacht

„Im Bereich des BWE, besonders im östlichen Teil, sind einige Restlöcher alter Tagebaue dokumentiert. Es handelt sich dabei um Kalkbrücke und Tongruben. Unterlagen liegen uns darüber nur in sehr geringem Umfang vor. Hinweise auf untertägigen Kalkabbau bzw. Karsthohlräume sind uns bisher nicht bekannt. Dies kann aber auch nicht völlig ausgeschlossen werden. Im Bereich der alten Tagebaue sollte auf die Standsicherheit der Böschungen und Auf- bzw. Verfüllungen geachtet werden. Der südliche Teil des Tontagebaus Tautenhain (berührt die Südspitze des BWE) wurde als Mülldeponie genutzt.“


Quellen:



BVVG-GIS: Topographische Karte TK25 und Luftbilder; Auskunft des Sächsischen Oberbergamtes per Email vom 05.10.2015


INFRASTRUKTUR / ERSCHLIEßUNG

Verkehrswege

Das Bergwerksfeld liegt westlich der Verbindungsstraße von Geithain nach Tautenhain. Von dieser führt ein Weg in den nördlichen Feldesbereich.

Über das örtliche Straßennetz sind die ca. 3 Kilometer entfernten Ortschaften Tautenhain und Geithain mit ihren Bahnhöfen sowie die Bundesstraße B 7 in Geithain erreichbar. Zur B 176 im Norden beträgt die Entfernung etwa 8 km. Die Bundesautobahn A 72 Leipzig-Chemnitz ist über die Anschlussstellen Geithain und Rochlitz in ca. 6 km bis 8 km erreichbar.

Versorgungsleitungen/-trassen

An der östlichen Feldesbegrenzung befinden sich eine Trafostation und eine elektrische Leitung auf das Bergwerksfeld. Wenige hundert Meter westlich und nordöstlich außerhalb des Bergwerksfeldes existieren Hochspannungsleitungen sowie eine 380-kV-Leitung nördlich von Tautenhain. Entlang der nördlichen Begrenzung des Bergwerksfeldes verlaufen unterirdisch Äthylen- und Erdgasleitungen. Am südlichen Feldeseckpunkt existiert eine Pumpstation.


Quelle:



BVVG-GIS: Topographische Karten, Luftbild

Industriell-gewerbliche Standorte

Das Bergwerksfeld Geithain befindet sich im westlichen Vorfeld der offengelassenen Grube Tautenhain der 1990 stillgelegten Ziegelei Geithain. An deren Stelle befindet sich heute der nächstgelegene Industrie-/Gewerbestandort mit Gleisanschluss. Die nächstgelegenen Gewinnungsstätten für Tonrohstoffe sind die drei Tagebaue um das leistungsstarke Dachziegelwerk im etwa 10 km entfernten Narsdorf. Das europaweit größte Fliesenwerk befindet sich im etwa 20 km entfernten Leisnig.


BESONDERHEITEN

Dauerhafte
Beschränkungen

Eine abgedeckte Deponiefläche am südlichen Feldeseckpunkt, die nördlich des Bergwerksfeldes unterirdisch verlaufenden Ferngas- und Äthylenleitungen nebst parallel verlaufendem Telefonkabel sowie der bereits abgebaute Lagerstättenteil im Osten des Bergwerksfeldes bilden feste räumliche Begrenzungen für die Rohstoffgewinnung. Abstände zu schützenswerten Objekten, Ortslagen und öffentlichen Verkehrswegen sind entsprechend den geltenden Standards einzuhalten.

Erweiterungsmöglichkeiten

Eine Nutzung des nach der Ausräumung der tonigen Nutzgesteine quasi abraumfrei anstehenden Dolomits kann geprüft werden.

Sofern die Leitungen nördlich des Bergwerksfeldes Geithain nicht mehr benötigt werden und zurückgebaut werden, können im nördlichen Anschlussbereich weitere Vorratsmengen gewonnen werden, vgl. Quelle [7] - Rubrik LAGERSTÄTTE.


DOKUMENTATION

Erkundungsberichte, Gutachten, Prospekte

Die unter der Rubrik LAGERSTÄTTE genannten Quellen, sofern sie nicht ohnehin öffentlich sind, sind bei der BVVG nach Terminvereinbarung mit Ausnahme der als „-zitiert“ gekennzeichneten Quellen einsehbar.

Letztere können bei Bedarf in den Räumen des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in Freiberg eingesehen werden. Die BVVG wird ihr Einverständnis zur Einsichtnahme in diese Berichte bei dem LfULG im Einzelfall auf Anfrage erteilen.

Haftungsausschluss

Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.

Stand der Informationen: 10/2015, zzgl. teilw. Aktualisierungen 06/2020 und mit folgender Aktualisierung in 10/2020: Luftbilder


ZUR BEACHTUNG

    • Bei dem Bergwerkseigentum Geithain handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23.09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
    • Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
    • Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
    • Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Geithain gehören nicht zum Bergwerkseigentum.

Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.


ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR INTERESSENBEKUNDUNG

Die BVVG veröffentlicht auf ihrer Webseite in Abständen Informationen zum ihr verfügbaren Bergwerkseigentum.

Die Informationen dienen einem ersten Überblick zum jeweiligen Bergwerkseigentum. Interessenten können Ihr Erwerbsinteresse unter Angaben des betreffenden Bergwerkseigentums - vorzugsweise schriftlich - gegenüber der BVVG-Zentrale bekunden.

Die Vermarktung/Veräußerung des Bergwerkseigentums erfolgt grundsätzlich über öffentliche Ausschreibungen, um einem breiten Bewerberkreis die Möglichkeit zur Gebotsabgabe zu geben. Die Reihenfolge für die Ausschreibung des Bergwerkseigentums legt die BVVG intern fest; vorliegende Interessenbekundungen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In jedem Fall werden diejenigen Interessenten, deren Erwerbsinteresse zum Ausschreibungsbeginn bei der BVVG aktenkundig ist, über die Ausschreibung schriftlich informiert.

Nach vorheriger Terminabsprache mit dem o. g. Ansprechpartner kann in den Räumen der BVVG-Zentrale in ggf. vorhandene detaillierte Unterlagen zu dem jeweiligen Bergwerkseigentum Einsicht genommen werden.

Lage

Das Bergwerksfeld Geithain liegt im Westen des Freistaates Sachsen, südöstlich von Leipzig, nahe der Grenze zu Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Über das örtliche Straßennetz ist das Bergwerksfeld an die Bundesstraßen B 3 in Geithain und die B 176 in nördlicher Richtung angebunden. Die Entfernung zur Bundesautobahn A 72, Anschlussstellen Geithain und Rochlitz, beträgt weniger als 10 km.

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Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.

Anlagen / Links

Kontaktdaten

  • Name
    Frau Dr. Sabine Dietrich
  • Firma
    BVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
  • Adresse
    Schönhauser Allee 120
    10437 Berlin
  • Tel. Durchwahl

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BVVG – Ausschreibungsbüro, Postfach 58 01 51, 10411 Berlin

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