Bergwerkseigentum Koschendorf-Nord, Kiese und Kiessande
Brandenburg, Spree-Neiße
Objektdaten
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Objekt-Nr.VV71-2450-000718
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BundeslandBrandenburg
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KreisSpree-Neiße
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GemeindeDrebkau, Stadt
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GemarkungSiewisch
Leuthen -
Flurstückkeine
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ObjektartBodenschätze-Interessenbekundung
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Größe1.376.100 m²
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Orientierungswertie BVVG ruft zur Bekundung von Kaufinteresse unter Angabe von Preisvorstellungen auf.
Objektbeschreibung
Für das Bergwerkseigentum Koschendorf-Nord - Bodenschatzkennziffer 9.23, Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagstoffen - möchte die BVVG mit dieser Interessenbekundung potentielle Käufer ermitteln. Das Areal wurde im Zusammenhang mit Braunkohlenerkundungen in den Jahren 1984/85 als Begleitrohstofffläche für Kiese und Kiessande ausgehalten.
OBJEKT
Bergwerkseigentum
Koschendorf-Nord (367/90/1033)
Verliehen für den Bodenschatz
9.23, Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagstoffen
Größe des Bergwerksfeldes
1.376.100 m²
Rechtliche Einordnung
aufrechterhaltenes altes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG
Oberflächennutzung
überwiegend Forstwirtschaft, daneben Landwirtschaft, in geringen Teilen bebaut, querende Ortsverbindungsstraßen und Gräben
Bergwerkseigentum der BVVG
Hiermit macht die BVVG das Bergwerkseigentum Koschendorf-Nord, verliehen für die Bodenschätze Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagstoffen, zur Abgabe von Interessenbekundungen für den Kauf bekannt.
Das Bergwerksfeld Koschendorf-Nord liegt vollumfänglich im Deckgebirge von Braunkohle, für deren Lagerstätte das Bergwerkseigentum Illmersdorf-Ost/-West besteht.
Flächen der BVVG
Die BVVG besitzt über dem Bergwerksfeld Koschendorf-Nord keine Grundstücke.
LAGERSTÄTTE
Quellen:
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[1] Lange, I. (1986): Vorratsberechnung Braunkohle Illmersdorf (Berichtsteil I: Geologie und Rohstoffqualität).- VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg, 12.08.1986, 234 Blatt – auszugsweise, grobmaßstäbliche Angaben zum Quartär
,
[2] Raithel, E. (1986): Vorratsberechnung Hydrogeologie Braunkohle Illmersdorf-Leuthen (Berichtsteil II).- VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg, 31.08.1986, 88 Blatt – auszugsweise, grobmaßstäbliche Angaben zum Quartär,
[3] Meutzner, G., Marski, M. (1986): Vorratsberechnung Ingenieurgeologie Braunkohle Illmersdorf-Leuthen (Berichtsteil III).- VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg, 28.07.1986, 211 Blatt – auszugsweise, grobmaßstäbliche Angaben zum Quartär,
[4] Müller, C. (1986): Vorratsberechnung Begleitrohstoffe (Berichtsteil IV), Braunkohle Illmersdorf-Leuthen.- VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg, 28.07.1986, 147 Blatt,
[5] Mitteilung der Lausitzer Braunkohle AG, Hauptverwaltung, Ressort Braunkohlenbergbau über die Begleitrohstoffe im Bereich des Bergwerkseigentums Braunkohle (Stand Dez. 1991), Bergwerksfeld Illmersdorf-O./W., Kies und Kiessandlagerstätte Koschendorf-Nord, 1 Blatt,
[6] Galinsky, G. (1997): Schreiben betreffend das Bergwerkseigentum Koschendorf-Nord.- Ingenieurbüro Geologie-Bergbau Steine und Erden Galinsky & Partner GmbH Freiberg, 17.06.1997, 2 Seiten,
[7] Karte der oberflächennahen Rohstoffe 1:200 000, Erl. Bl. CC 4750 Cottbus, 94 S., 1 Kt, Hannover 2001.
Geologische Verhältnisse
Das Bergwerksfeld Koschendorf-Nord liegt in einem Verbreitungsgebiet saalekaltzeitlicher Sande und Kiessande südlich der Linie Vetschau-Cottbus-Forst.
Die anstehenden fluviatilen Bildungen des Elster-2-Spät- bis Frühsaaleglazials sind vorrangig an Rinnenstrukturen innerhalb des Braunkohlenverbreitungsgebietes gebunden und weisen dem entsprechende variable Lagerungsverhältnisse auf.
Untersuchungsstand
Die Kiessandlagerstätte Koschendorf-Nord wurde im Zuge der Braunkohlenerkundung Illmersdorf-Leuthen als Begleitrohstoff ausgewiesen. Es handelt sich um prognostische Vorräte, deren Abgrenzung auf der Grundlage von zwei Trockenbohrungen und wenigen Altbohrungen sowie exemplarischer Qualitätsuntersuchungen erfolgte.
Im Ergebnisbericht [4] wird eine gesonderte Kieserkundung im Vorfeld der Kiesgrube Koschendorf und im südöstlich anschließenden Rinnenbereich unter Berücksichtigung der Aufbereitbarkeit von huminverunreinigten Kiessanden als Betonzuschlagstoff empfohlen.
Petrographische und qualitative Kennzeichnung
Nach den Darstellungen im Ergebnisbericht [4] sind die quartären Kiessande mit stark wechselnden Mächtigkeiten und wechselndem Kornaufbau über das gesamte Auswertungsgebiet verbreitet. Sie sind mehrheitlich durch Huminstoffe verunreinigt.
Für die Kiessande werden in der Literatur hinsichtlich des gesamten Verbreitungsgebietes maximale Gehalte von höchstens 20-30% Kies und ein nordisches Kornspektrum (u.a. Flint) angegeben.
Verwendungsmöglichkeiten
Die Kiese und Kiessande wurden als unaufbereitet für den Tagebaueigenbedarf geeignet eingestuft, vgl. [4].
Praktisch werden die Kiese und Kiessande des Verbreitungsgebietes typischerweise nach entsprechender Aufbereitung als Betonzuschlagstoff eingesetzt. Kiesarme bzw. gesiebte Sande finden für die Herstellung von Kalksandsteinen, Porenbeton und Mörtelsand Verwendung.
Abbausituation
Das Bergwerksfeld Koschendorf-Nord ist unverritzt. Der geringe Grundwasser-Flur-Abstand und die Rohstoffzusammensetzung bedingen typischerweise eine Nassgewinnung inkl. Aufbereitung vor Ort.
Vorratssituation
Das Bergwerksfeld Koschendorf-Nord betrifft die Kiessande im ausgehaltenen Block 2, für den 18,0 Mio. t prognostische Ressourcen angegeben worden sind, vgl. [4]. Die Projektierung im Bereich des ehemals perspektivischen Tagebaus Illmersdorf-Ost sah 1986/87 vor, dass Kiessande bis 8 m unter Rasensohle als Begleitrohstoff berücksichtigt werden. Die Vorratsangaben stellen insofern eine untere Abschätzung dar, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Lagerungsverhältnisse und die Abgrenzung der Lagerstätte im Detail noch zu klären sind, vgl. [4] und [6].
Nach der Mitteilung der Lausitzer Braunkohle AG, Stand Dezember 1991, lagert im Bereich der Lagerstättenfläche des Bergwerkseigentums Koschendorf-Nord ein nutzbarer Vorrat von 18 Mio. t an Kiesen und Kiessanden, vgl. [5].
Industrielle Bedeutung
Die Rohstoffe eignen sich aufgrund der günstigen Lage zu preiswerten Abfrachtungswegen neben der Versorgung der lokalen Bauwirtschaft ggf. auch für überregionale Verwendungszwecke.
ÖFFENTLICHE PLANUNG
Landesplanerische Einordnung
Für das Bergwerksfeld Koschendorf-Nord sind keine landesplanerischen Festlegungen getroffen.
Quelle:
Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) vom 27. Mai 2015 (GVBl. II Nr. 24), in Kraft getreten mit Wirkung vom 15. Mai 2009
Regionalplanerische Einordnung
Regionalplanerisch ist das Bergwerksfeld Koschendorf-Nord als Vorbehaltsgebiet für die Rohstoffsicherung VH 26 „Koschendorf Nord“ ausgewiesen. Es schließt sich nahtlos an das Vorbehaltsgebiet für die Rohstoffsicherung VH 28 „Koschendorf Nordost“ und das Vorranggebiet für die Rohstoffsicherung VH 86 „Koschendorf“ an.
Quelle:
BVVG-GIS, Webseite der Regionalen Planungsgemeinschaft Lausitz-Spreewald, rechtskräftiger
Sachlicher Teilregionalplan II „Gewinnung und
Sicherung oberflächennaher Rohstoffe" vom 26.08.1998
Kommunale Planung
Flächennutzungspläne für den Bereich des Bergwerksfeldes sind nicht bekannt.
Quellen:
BVVG-GIS: PLIS (03/2019)
SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN
Trinkwasserschutz
Das Bergwerksfeld ist nicht von Trinkwasserschutzgebieten betroffen.
Quelle:
BVVG-GIS, Kartenportal des Landesamtes für Umwelt - Abfrage vom 31.05.2018
Naturschutz
Im Bereich des Bergwerksfeldes sind keine Ausweisungen von Schutzgebieten bekannt. Westlich des Bergwerksfeldes liegen das Naturschutzgebiet „Koselmühlenfließ“ und das lagegleiche gleichnamige FFH-Gebiet.
Quelle:
BVVG-GIS: BfN-Layer
Bodendenkmale
Hinweise auf etwaige Bodendenkmale liegen im Bereich des Bergwerksfeldes nicht vor. Allgemein ist nicht auszuschließen, dass archäologische Relevanzbereiche betroffen sein können und zum konkreten Planungsstand die Stellungnahme des Archäologischen Landesamtes einzuholen ist.
Quelle:
BVVG-BI
Altlasten- und Kampfmittelverdacht
Hinweise auf etwaige Altlasten oder Kampfmittelverdacht liegen im Bereich des Bergwerksfeldes nicht vor. Gesonderte Recherchen erfolgten nicht.
Quellen:
BVVG-BI, BVVG-GIS: TK 25, „Altlastenverdachtsflächen-Brandenburg, Stand 05/2005“, „Kampfmittel-Brandenburg, Stand 01/2010“
INFRASTRUKTUR / ERSCHLIEßUNG
Verkehrswege
Das Bergwerksfeld Koschendorf-Nord befindet sich ca. 5 km südwestlich von Cottbus bei Koschendorf. Es ist über die Bundesautobahn A 15, Anschlussstelle Cottbus-West, in Verbindung mit der Bundesstraße B 169 und dem örtlichen Straßen- und Wegenetz erreichbar.
Etwa 4 km östlich verläuft parallel zur Bundesstraße B 169 die Bahnstrecke Cottbus – Elsterwerda – Falkenberg/Elster.
Versorgungsleitungen/-trassen
Zwei 380-kV Hochspannungsleitungen verlaufen etwa 250 m westlich des Bergwerksfeldes.
Quellen:
BVVG-GIS: Luftbild, DTK 25
Industriell-gewerbliche Standorte
Die nächstgelegenen größeren Bedarfsstandorte sind Cottbus und Drebkau. Wenige 100 Meter südöstlich des Bergwerksfeldes befindet sich der Kiessandtagebau Koschendorf
.
BESONDERHEITEN
Dauerhafte
Beschränkungen
Der den geltenden Standards entsprechende Abstand zu schützenswerten Objekten, Ortslagen und öffentlichen Straßen ist einzuhalten.
Überlagerung der Braunkohle
Die Kiese und Kiessande im Bergwerksfeld Koschendorf-Nord sind überdeckende Begleitrohstoffe zum Bergwerksfeld Illmersdorf-Ost/-West, Bodenschatz Braunkohle. Derzeit sind keine Nutzungsabsichten für die Braunkohle bekannt. Sollte eine Nutzung der Braunkohle erforderlich und genehmigt werden, ist der die Kiese und Kiessande gewinnende Betrieb verpflichtet, der Braunkohlengewinnung Vorrang zu gewähren.
DOKUMENTATION
Erkundungsberichte, Gutachten, Prospekte
Die vorgenannten Quellen sind, soweit sie nicht ohnehin öffentlich sind, bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.
Haftungsausschluss
Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.
Stand der Informationen: 11/2019 mit folgender Aktualisierung in 10/2020: Luftbilder
ZUR BEACHTUNG
- Bei dem Bergwerkseigentum Koschendorf-Nord handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23.09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
- Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
- Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
- Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Koschendorf-Nord gehören nicht zum Bergwerksfeld.
Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR INTERESSENBEKUNDUNG
Die BVVG veröffentlicht auf ihrer Webseite in Abständen Informationen zum ihr verfügbaren Bergwerkseigentum.
Die Informationen dienen einem ersten Überblick zum jeweiligen Bergwerkseigentum. Interessenten können Ihr Erwerbsinteresse unter Angaben des betreffenden Bergwerkseigentums - vorzugsweise schriftlich - gegenüber der BVVG-Zentrale bekunden.
Die Vermarktung/Veräußerung des Bergwerkseigentums erfolgt grundsätzlich über öffentliche Ausschreibungen, um einem breiten Bewerberkreis die Möglichkeit zur Gebotsabgabe zu geben. Die Reihenfolge für die Ausschreibung des Bergwerkseigentums legt die BVVG intern fest; vorliegende Interessenbekundungen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In jedem Fall werden diejenigen Interessenten, deren Erwerbsinteresse zum Ausschreibungsbeginn bei der BVVG aktenkundig ist, über die Ausschreibung schriftlich informiert.
Nach vorheriger Terminabsprache mit dem o. g. Ansprechpartner kann in den Räumen der BVVG-Zentrale in ggf. vorhandene detaillierte Unterlagen zu dem jeweiligen Bergwerkseigentum Einsicht genommen werden.
Lage
Das Bergwerksfeld befindet sich ca. 5 km südwestlich von Cottbus bei Koschendorf. Es ist über die Bundesautobahn A 15, Anschlussstelle Cottbus-West, in Verbindung mit der Bundesstraße B 169 und dem örtlichen Straßen- und Wegenetz erreichbar.
Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.
Kontaktdaten
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NameFrau Dr. Sabine Dietrich
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FirmaBVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
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AdresseSchönhauser Allee 120
10437 Berlin -
Tel. Durchwahl