Bergwerkseigentum Mixdorf/Schlaubehammer-Süd, Kiessande
Brandenburg, Oder-Spree
Objektdaten
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Objekt-Nr.VV67-2450-006916
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BundeslandBrandenburg
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KreisOder-Spree
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GemeindeGroß Lindow
Müllrose, Stadt -
GemarkungMüllrose
Groß Lindow -
Flurstückkeine
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ObjektartBodenschätze-Interessenbekundung
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Größe3.568.479 m²
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OrientierungswertDie BVVG ruft zur Bekundung von Kaufinteresse unter Angabe von Preisvorstellungen auf.
Objektbeschreibung
Für das Bergwerkseigentum Mixdorf/Schlaubehammer-Süd, Bodenschatz Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagstoffen, möchte die BVVG potentielle Käufer ermitteln und ruft hiermit zur Abgabe von Interessenbekundungen auf.
Im Bereich des heutigen Bergwerksfeldes Mixdorf/Schlaubehammer-Süd wurden zuletzt im Jahr 1981 geologische Erkundungsbohrungen auf Kiese und Kiessande niedergebracht und Vorratsberechnungen durchgeführt. Das Bergwerksfeld ist unverritzt.
OBJEKT
Bergwerkseigentum
Mixdorf/Schlaubehammer-Süd (Nr. 371/90/111)
Verliehen für den Bodenschatz
9.23, Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagstoffen
Größe des Bergwerksfeldes
3.568.479 m²
Rechtliche Einordnung
aufrechterhaltenes altes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG
Oberflächennutzung
überwiegend Forstwirtschaft, in geringen Teilen bebaut, Ortsverbindungsstraße und Trassen für Leitungen
Flächen der BVVG
Die BVVG besitzt über dem Bergwerksfeld Mixdorf/Schlaubehammer-Süd keine Grundstücke.
LAGERSTÄTTE
Quellen:
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[1] Kleißle, K. (1981): Ergebnisbericht Kiessand Schlaubehammer. – VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle, Betriebsteil Berlin, 23.07.1981, 179 Blatt: 81 Textseiten zzgl. Anlagen – in Verbindung mit Schulze, G. (1981): Gutachterliche Stellungnahme betreffend den vorgenannten Ergebnisbericht. – VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle, BD-GKO, Halle, 17.11.1981, 11 Blatt sowie Hultzsch, A. und Hagen, H.-H. ((1981): 1. Nachtrag zur Vorratsberechnung für das Objekt Kiessand Schlaubehammer. – VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle/Saale, Berlin, 07.12.1981, 16 Blatt inkl. Anlagen (Karte und Kornverteilungskurven: Schwerpunkt Hydrogeologische Situation) nebst Beschlußprotokoll Nr. 512/2290 V/K über die staatliche Bestätigung der Konditionen und Vorräte der Lagerstätte Kiessand Schlaubehammer (Lagerstätten-Nr. 0506-2-0021-1), Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik, Ministerium für Geologie, Vorsitzender
der Staatlichen Vorratskommission und Stellvertreter des Ministers, Berlin, 22.01.1982, 2 Blatt,
[2] Borowikow et al. (1993): Rechnergestützte Vorratsberechnung von Lagerstätten: Kiessand Mixdorf/Schlaubehammer-Süd, Bergwerkseigentum Nr. 371/90/111. – BFM GmbH für Geologie und Umwelt, Berlin, 20.09.1993, 6 Seiten zzgl. 8 Anlagen,
[3] Karte der oberflächennahen Rohstoffe 1:200 000, Erl.
Bl. CC 3950 Frankfurt/Oder, 52 S., 1 Kt, Hannover 2003.
Geologische Verhältnisse
Das Bergwerksfeld liegt im südlichen Teil des Berliner Urstromtals. Es wird von saalekaltzeitlichen Stauchendmoränen flankiert und erhielt seine Sedimentfüllung während der Weichselkaltzeit. Der Untergrund des Urstromtals ist tiefgreifend und intensiv glazigen geformt. Die Sedimentfüllung des Urstromtals bilden drei Schotterterrassen, deren Hauptterrasse im Bergwerksfeld untersucht worden ist. Die weichselkaltzeitlichen Ablagerungen der Hauptterrasse gliedern sich in drei glazigen ungestörte Sedimentationssysteme mit wechselnden Sand- und Kiesgehalten.
Ausgehend von den regionalen Verhältnissen und Ergebnissen der Erkundungsbohrungen wird im Bergwerksfeld Mixdorf/Schlaubehammer-Süd mit einer ca. 31 m mächtigen, teils bis zu > 41 m mächtigen produktiven Serie gerechnet.
Die Geländeoberfläche des Bergwerksfeldes liegt bei Geländehöhen um + 42 m NN. Sie weist eine geringe Generalneigung nach Nordosten auf. Innerhalb des Bergwerksfeldes beträgt der Flurabstand zum Grundwasserspiegel ca. 2 m.
Untersuchungsstand
Die Lagerstätte Kiessand Schlaubehammer wurde für die Ausweisung eines Bergbauschutzgebietes zur Gewinnung von Betonzuschlagstoffen erkundet und gesichert. Im Ergebnis der Erkundungsarbeiten wurde unter durchschnittlich 0,4 m (0,1 – 1,1 m) Boden ein meist ca. 30 m mächtiger, glazigen ungestörter, organisch verunreinigter Rohstoffkörper aus glazifluviatilen und fluviatilen Kiessanden und Sanden nachgewiesen. Er lagert liegendem Geschiebemergel bzw. schluffigen Bildungen auf. Die Abbaukonditionen sollten entsprechend der technologisch-ökonomischen Situation zum Zeitpunkt der voraussichtlichen Nutzung ab 2020 Nutzung neu bewertet und nach empfohlenen Großversuchen eine Vorratsberechnung vorgenommen werden. Vorläufig wurden die anstehenden Vorräte nur als „Sonstiger Sand“ gewertet.
Petrographische und qualitative Kennzeichnung
Die körnigen Sedimente des Rohstoffkörpers bestehen zumeist aus einer Wechselfolge von Sanden, schwach kiesigen bis kiesigen Sanden und lokal eingeschalteten sandigen Kiesen mit vereinzelten Geröllanteilen. Der Kiesgehalt unterliegt größeren Schwankungen und variiert im Bergwerksfeld Mixdorf/Schlaubehammer-Süd zwischen 10 % und 24 %. Im Schnitt erreicht er ungefähr 10%, wobei die Korngröße generell vom Liegenden zum Hangenden abnimmt. Die Anteile an Abschlämmbarem liegen mit < 4 M.-% im beherrschbaren Bereich. In den gröberen Liegendpartien sind typischerweise xylitische oder braunkohlehaltige Verunreinigungen anzutreffen, die aufbereitungstechnisch zu beseitigen sind.
Verwendungsmöglichkeiten
Unter der Voraussetzung eines zufriedenstellenden Großversuches gehen die Erkunder [1] von einem Produktsortiment gemäß TGL 22963 wie folgt aus: ca. 24 % Betonsand 0/2, ca. 2/3 Betonkiessand 0/4 – Sorte 2 sowie 9,5 % Mörtelsand 0/2 und ziehen Analogieschlüsse zu der in Abbau stehenden Lagerstätte Vogelsang bei Frankfurt/Oder. Gemäß der regionalgeologischen Kenntnis ist aus aktueller Sicht die Herstellung von Betonzuschlagstoffen bei entsprechender Aufbereitung möglich.
Abbausituation
Das Bergwerksfeld ist unverritzt. Der geringe Grundwasser-Flur-Abstand und die Rohstoffzusammensetzung bedingen typischerweise eine Nassgewinnung inkl. Aufbereitung vorort.
Vorratssituation
Gemäß der Vorratsberechnung aus dem Jahr 1993 [2] lagern in dem Bergwerksfeld etwa 96,67 Mio. Tonnen gewinnbare, mittels rohstoffgeologischer Bohrungen nachgewiesene Vorräte. Sie sind hinsichtlich der Qualitätseigenschaften nicht weiter unterschieden und verteilen sich auf drei durch Leitungstrassen voneinander abgegrenzte Vorratsblöcke.
Industrielle Bedeutung
Die Rohstoffe eignen sich aufgrund der günstigen Lage zu preiswerten Abfrachtungswegen neben der Versorgung der lokalen Bauwirtschaft ggf. auch für überregionale Verwendungszwecke.
ÖFFENTLICHE PLANUNG
Landesplanerische Einordnung
Der nördlichste Feldesteil ist von einem Freiraumverbundgebiet betroffen.
Quelle:
Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) vom 27. Mai 2015 (GVBl. II Nr. 24), in Kraft getreten mit Wirkung vom 15. Mai 2009
Regionalplanerische Einordnung
Regionalplanerisch erfolgte für das Objekt keine Ausweisung;
in Aufstellung befindlich: "Integrierter Regionalplan Oderland-Spree 2030".
Quelle:
BVVG-GIS, Internetseite der Regionalen Planungsgemeinschaft Oderland-Spree
Kommunale Planung
Das Bergwerksfeld ist in den Flächennutzungsplänen der Belegenheitsgemeinden als „Flächen für Wald“ dargestellt.
Quellen:
BVVG-GIS: PLIS (07/2019): FNP Müllrose und Groß Lindow
SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN
Trinkwasserschutz
Das Bergwerksfeld ist von einem Trinkwasserschutzgebiet aktuell nicht mehr betroffen.
Quelle:
Geoportal Brandenburg
Naturschutz
Der nördliche Feldesteil ist randlich vom FFH-Gebiet „Unteres Schlaubetal Ergänzung“ betroffen, das entlang des Oder-Spree-Kanals eingetragen ist.
Biotope sind innerhalb des Bergwerksfeldes vorhanden.
Quellen:
BVVG-GIS: BfN-Layer; Internetseite des Bundesamtes für Naturschutz (Karten) - Abfrage zuletzt am 30.01.2020
Bodendenkmale
Hinweise auf etwaige Bodendenkmale liegen im Bereich des Bergwerksfeldes nicht vor. Allgemein ist nicht auszuschließen, dass archäologische Relevanzbereiche betroffen sein können und zum konkreten Planungsstand die Stellungnahme des Archäologischen Landesamtes einzuholen ist.
Quelle:
BVVG-BI
Altlasten-/Kampfmittelverdacht
Das Gebiet des nördlichen Feldesteils ist randlich als Kampfmittelverdachtsfläche registriert. Mit Stand 05/2005 waren die östliche Hälfte des Bergwerksfeldes sowie ca. 9 ha des westlichen Feldesrandbereiches als Kampfmittelverdachtsflächen gekennzeichnet. Gleichwohl in der TK 25 ein „Ehemaliges Sperrgebiet“ eingetragen ist, liegen keine Hinweise auf etwaig noch vorhandene Altlasten vor. Gesonderte Recherchen erfolgten nicht.
Quellen:
BVVG-BI, BVVG-GIS: Topographische Karte TK25, „Altlastenverdachtsflächen-Brandenburg, Stand 05/2005“, „Kampfmittel-Brandenburg, Stand 01/2010 und 05/2005“
INFRASTRUKTUR / ERSCHLIEßUNG
Verkehrswege
Das etwa 10 Kilometer südlich von Frankfurt/Oder bei Müllrose liegende Bergwerksfeld ist über den Oder-Spree-Kanal, die Bahnstrecke Königs-Wusterhausen – Beeskow – Frankfurt/Oder sowie über die Bundesstraße B 87 in Verbindung mit dem örtlichen Straßen- und Wegenetz erreichbar.
Versorgungsleitungen/-trassen
Eine 380-kV Hochspannungsleitung quert das östliche Bergwerksfeld von Norden nach Süden. Entlang dieser Trasse sind zum Teil Solaranlagen installiert. Lt. Erkundungsbericht [1] und BFM [2] quert den westlichen Feldesteil eine Erdgasleitung, für die in den topografischen Karten aktuell kein Eintrag erkennbar ist.
Quellen:
BVVG-GIS: Luftbild, Topographische Karte TK25
Industriell-gewerbliche Standorte
Die nächstgelegenen größeren Bedarfsstandorte sind Eisenhüttenstadt, Fürstenwalde und Frankfurt/Oder.
Unmittelbar nordwestlich des Bergwerksfeldes befindet sich das Gewerbegebiet Müllrose.
BESONDERHEITEN
Dauerhafte
Beschränkungen
Der den geltenden Standards entsprechende Abstand zu schützenswerten Objekten, Ortslagen und öffentlichen Straßen ist einzuhalten.
Bundesprogramm „Blaues Band“
Der nördliche Teil des Bergwerksfeldes liegt innerhalb des 1 km-Puffers um den Oder-Spree-Kanal. Für eine Erschließung des Bergwerksfeldes Mixdorf/Schlaubehammer-Süd können damit zu gegebener Zeit die aktuellen Möglichkeiten im Rahmen des Bundesprogramms „Blaues Band“ geprüft werden.
Quelle:
Internetseite des Bundesamtes für Naturschutz (Bundesprogramm "Blaues Band Deutschland")
DOKUMENTATION
Erkundungsbericht
Die vorgenannten Quellen sind, sofern sie nicht ohnehin öffentlich sind, bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.
Haftungsausschluss
Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.
Stand der Informationen: 02/2017 – mit Aktualisierungen 01/2020 sowie folgender Aktualisierung in 10/2020: Luftbilder
ZUR BEACHTUNG
- Bei dem Bergwerkseigentum Mixdorf/Schlaubehammer-Süd handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23. 09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
- Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
- Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
- Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Mixdorf/Schlaubehammer-Süd gehören nicht zum Bergwerkseigentum.
Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR INTERESSENBEKUNDUNG
Die BVVG veröffentlicht auf ihrer Webseite in Abständen Informationen zum ihr verfügbaren Bergwerkseigentum.
Die Informationen dienen einem ersten Überblick zum jeweiligen Bergwerkseigentum. Interessenten können Ihr Erwerbsinteresse unter Angaben des betreffenden Bergwerkseigentums - vorzugsweise schriftlich - gegenüber der BVVG-Zentrale bekunden.
Die Vermarktung/Veräußerung des Bergwerkseigentums erfolgt grundsätzlich über öffentliche Ausschreibungen, um einem breiten Bewerberkreis die Möglichkeit zur Gebotsabgabe zu geben. Die Reihenfolge für die Ausschreibung des Bergwerkseigentums legt die BVVG intern fest; vorliegende Interessenbekundungen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In jedem Fall werden diejenigen Interessenten, deren Erwerbsinteresse zum Ausschreibungsbeginn bei der BVVG aktenkundig ist, über die Ausschreibung schriftlich informiert.
Lage
Das Bergwerksfeld befindet sich ca. 10 km südlich von Frankfurt/Oder bei Mülllrose. Es ist über die B 87 in Verbindung mit dem örtlichen Straßen- und Wegenetz erreichbar. Günstige Transportmöglichkeiten bieten die Bahnstrecke Königs Wusterhausen – Beeskow – Frankfurt/Oder und die Wasserstraße Oder-Spree-Kanal.
Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.
Kontaktdaten
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NameFrau Dr. Sabine Dietrich
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FirmaBVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
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AdresseSchönhauser Allee 120
10437 Berlin -
Tel. Durchwahl