Bergwerkseigentum Möllenhagen-Ost, Tonrohstoffe
Mecklenburg-Vorpommern, Mecklenburgische Seenplatte
Objektdaten
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Objekt-Nr.VV71-2450-000214
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BundeslandMecklenburg-Vorpommern
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KreisMecklenburgische Seenplatte
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GemeindeAnkershagen, Schliemanngemeinde
Möllenhagen -
GemarkungMöllenhagen
Rumpshagen -
Flurstückkeine
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ObjektartBodenschätze-Interessenbekundung
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Größe433.358 m²
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OrientierungswertDie BVVG ruft zur Bekundung von Kaufinteresse unter Angabe von Preisvorstellungen auf.
Objektbeschreibung
Für das Bergwerkseigentum Möllenhagen-Ost, Bodenschatzkennziffer 9.21, tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln, möchte die BVVG mit dieser Interessenbekundung potentielle Käufer ermitteln. In den Jahren 1953 bis 1974 wurden in dem heutigen Bergwerksfeld und angrenzend über 70 Erkundungsbohrungen niedergebracht. Das Bergwerksfeld ist unverritzt.
OBJEKT
Bergwerkseigentum
Möllenhagen-Ost
Verliehen für den Bodenschatz
tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln
Größe des Bergwerksfeldes
433.358 m²
Rechtliche Einordnung
aufrechterhaltenes altes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG
Oberflächennutzung
überwiegend landwirtschaftliche Nutzung
Flächen der BVVG über dem Bergwerksfeld
Die BVVG ist Eigentümerin mehrerer Flurstücke über dem Bergwerksfeld. Sofern im Zusammenhang mit dem Erwerb des Bergwerkseigentums Interesse an diesen Flächen besteht, wird die BVVG-Niederlassung Schwerin auf einen entsprechenden Antrag hin prüfen, ob und zu welchen Bedingungen ein Verkauf möglich ist.
Flächen der BVVG im Umfeld
Die BVVG ist weiterhin Eigentümerin mehrerer Flurstücke in der Flur 3 der Gemarkung Möllenhagen, Gemeinde Möllenhagen, die für eine Erschließung des Bergwerksfeldes und ggf. für die Errichtung von betrieblichen Anlagen geeignet erscheinen. Diese überwiegend innerhalb des ca. 1 km westlich gelegenen Bergwerksfeldes Möllenhagen West/Altbergbau belegen Flurstücke liegen arrondiert direkt an der B 192 und den Bahngleisen zum Betonwerk Rethwisch.
Sofern im Zusammenhang mit dem Erwerb des Bergwerkseigentums Interesse auch an diesen Flächen besteht, wird die BVVG-Niederlassung Schwerin auf einen entsprechenden Antrag hin prüfen, ob und zu welchen Bedingungen ein Verkauf möglich ist.
Bergwerkseigentum der BVVG
Zum Verkauf steht auch das ca. 2 km entfernte Bergwerkseigentum Möllenhagen West/Rockow, das gleichfalls für den Bodenschatz „tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegel“ verliehen worden ist, vgl. gesondertes Prospekt.
LAGERSTÄTTE
Quellen:
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[1] Granitzki, K.: Ergebnisbericht Ton Möllenhagen I 1974 mit Vorratsberechnung, Bezirksstelle für Geologie Neubrandenburg, 01.07.1974, 71 S. zzgl. Anlagen
[2] Granitzki, K.: Nachtrag zum Ergebnisbericht Ton Möllenhagen I 1974 vom 1.7.1974 (VD-Nr. BGN 29/74), Rat des Bezirkes Neubrandenburg, Abt. Geologie, 15.10.1975, 41 S. zzgl. Anlagen
[3] Schomburg, J.: Gutachten zur Eignung der Tonmineralrohstoffe aus der Grube Möllenhagen im BWE der Treuhandanstalt für Deponiebauzwecke, DURTEC Deponieton-Umwelt-Ressourcen Ingenieur-, Beratungs- und Laborgesellschaft mbH, 10.02.1992, 10 S., keine Anlagen
[4] Verkaufsprospekt für die BWE-Tonlagerstätten Möllenhagen-Ost 170/90/76 und Möllenhagen West/Rockow 1070/93-160, Fa. Lagerstättengeologie Neubrandenburg für die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben im Juni 1996, 20 S. zzgl. 4 Anlagen
[5] Karte der oberflächennahen Rohstoffe 1:200 000, Erl. Bl. CC 3142 Neubrandenburg, 72 S., 1 Kt, Hannover 2002
[6] Karte der oberflächennahen Rohstoffe 1:50 000, Kartenportal des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow 2011
Geologische Verhältnisse
Die Beckentonlagerstätte befindet sich in Inverslage auf dem Mühlenberg, einer weichselkaltzeitlichen Stauchendmoränenkuppe, die dem Bereich der Inneren Randschuttzone des Pommerschen Stadials zugeordnet wird. Sie beinhaltet eine Ton-Schluff-Geschiebemergelfolge. Ihre relativ eben ausgebildete Oberfläche ist leicht in Richtung der Randbereiche geneigt. Der Geschiebemergel bildet das Liegende der Tonabfolge. Er weist eine wellige Oberfläche auf, der teilweise geringmächtige Sandrinnen auflagern.
Untersuchungsstand
Im Rahmen der Kampagnen aus den Jahren 1953 bis 1974 wurde die Lagerstätte gemeinsam mit der Lagerstätte im Bergwerksfeld Möllenhagen West als Rohstoff für das ehemalige Ziegelwerk Möllenhagen mit über 70 Bohrungen erkundet und anhand von Greifproben bzw. systematisch verjüngten Schüttproben tonmineralogisch und keramtechnisch analysiert. 1992 wurde die Eignung des Tons zu Deponiebauzwecken begutachtet.
Petrographische und qualitative Kennzeichnung
Tonmineralogie und keramtechnische Angaben liegen in den Erkundungsberichten vor. Es handelt sich um gut formbare, wenig empfindliche gelblich bis braun/oliv oder hellrot brennende Tone.
Der Tongehalt der Ton-Schluff-Geschiebemergelfolge liegt im oberen Bereich bei 50-60 % und im Bereich des nutzbaren Geschiebemergels bei 15-25 %, durchschnittlich bei 35 %. Die Sandfraktion hat einen Anteil von etwa 14 %. Der Anteil an dispersem bzw. konkretionärem Kalk liegt bei rd. 17 %. Weiter kennzeichnend sind ein Al
2O
3-Gehalt von 10,6 % und ein Gehalt an freiem Quarz von 42 %. Die zum Teil körnigen bzw. konkretionären Karbonatanteile erfordern eine Aufbereitung.
Die Kationenaustauschkapazität der Rohstofffolge wurde mit durchschnittlich 24 mval/100 g bestimmt. Weitere deponiebaurelevante Parameter der drei Rohstoffvarietäten (Wassergehalte, Proctordichte und k
f-Wert) liegen in den Berichten vor.
Verwendungsmöglichkeiten
Der Rohstoff eignet sich zur Herstellung von Hintermauerziegeln und als Verschnittmaterial für hochwertige Hintermauerziegel bzw. Vormauerziegel, Klinker oder Dachziegel.
Für den Einsatz als Dichtungsmaterial kommen die Tone und Schluffe des Tonlagers infrage, sofern durch Aufbereitung der Grobanteil > 32 mm entfernt wurde und der Karbonatgehalt durch z.B. Zumischung von karbonatarmen mineralischen Versatzstoffen auf unter 15 % eingestellt wird.
Weitere Einsatzmöglichkeiten der Tonminerale insbesondere aus den oberen Bereichen des Tonlagers bleiben zu untersuchen.
Abbausituation
Die Mächtigkeiten der verziegelungsfähigen Tonrohstofffolge variieren zwischen 2 und 14,3 m, im Lagerstättendurchschnitt 6,9 m. In die verziegelungsfähige Rohstofffolge wurden die gelegentlich stark tondurchsetzten oberen Lagen des Geschiebemergels teilweise mit einbezogen. Der Bänderton allein weist im Mittel eine Mächtigkeit von 4,7 m auf. Das Tonlager wird von ca
. 0,3 m Mutterboden überdeckt und keilt in den Randbereichen unregelmäßig aus.
Vereinzelt wurde in den geringmächtigen Sandbändern Sickerwasserführung festgestellt, nicht jedoch ein auszuhaltender Grundwasserhorizont. Bei regelmäßigem Abpumpen der Sickerwässer werden keine rutschungsbegünstigenden Verhältnisse erwartet.
Vorratssituation
Die Vorratslage wurde im Jahr 1974 basierend auf den Konditionen der ehemaligen Staatlichen Vorratskommission der DDR für den Ziegelton Möllenhagen als geologischer Bilanzvorrat der Klassen C1 und C2 ermittelt und im Jahr 1996 unter Abzug der zu erwartenden Abbauverluste durch [4] abgeschätzt. Danach liegen im Bergwerksfeld Möllenhagen-Ost gewinnbare Vorräte von rd. 1,2 Mio. Tonnen Rohton zur Verziegelung vor. Für die Vorratsabschätzung wurde nur auf den inneren Umring der Lagerstätte abgestellt.
Industrielle Bedeutung
Die Lagerstätte hat regionale Bedeutung für die Bereitstellung von Dichtungstonen. Sie kann überregionale Bedeutung durch die Gewinnung von Versatzmaterialien für u. a. Mauerziegel- oder Dachziegelproduktionen erlangen.
Die Eignung des Standortes für die Errichtung eines Deponiebauwerkes nach der Austonung bleibt zu prüfen.
ÖFFENTLICHE PLANUNG
Regionalplanerische Einordnung
Vorbehaltsgebiet Rohstoffsicherung Nr. 227, Möllenhagen Ost, Ton
Quelle:
Regionales Raumentwicklungsprogramm Mecklenburgische Seenplatte, als Landesverordnung festgesetzt und veröffentlicht im Amtsblatt für Mecklenburg-Vorpommern Nr. 43 vom 21. Oktober 2011
Kommunale Planung
nicht bekannt
SCHUTZGEBIETE
keine
INFRASTRUKTUR
Verkehrswege
Über die Bundesstraße B 192 besteht in östlicher Richtung ca. 36 km entfernt Anschluss an die Bundesautobahn BAB 20 (Anschlussstelle Neubrandenburg-Ost) und in westlicher Richtung ca. 44 km entfernt bei Malchow Anschluss an die BAB 19
(Anschlussstelle Waren).
Ca. 1.500 m westlich des Bergwerksfeldes befindet sich ein wirtschaftlich genutzter Güterverkehrsbahnhof.
BESONDERHEITEN
Dauerhafte Beschränkungen
nicht bekannt
Südlich des Bergwerksfeldes befindet sich eine ca. 1,3 ha große Wasserfläche, die zu ca. 0,36 ha innerhalb des Bergwerksfeldes liegt.
Erweiterungsmöglichkeiten
In der Karte der oberflächennahen Rohstoffe 1 : 50 000, Kartenportal des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Güstrow 2011, Grundkarte D werden sicherungswürdige Höffigkeitsgebiete ausgewiesen, die westlich und südlich an das Bergwerksfeld des Bergwerkseigentums Möllenhagen-Ost angrenzen ID: 2443-4-2-To-2 mit 67.513 m² und 2443-4-2-To-1 mit 161.611 m² sowie die Lagerstätte Möllenhäger Berg mit ca. 0,24 Mio. Tonnen sogenannter industrieller Vorräte der Vorratsklasse C2.
Für einen Kauf gemeinsam mit dem Bergwerkseigentum Möllenhagen-Ost steht das Bergwerkseigentum Möllenhagen West/Rockow, verliehen für den Bodenschatz tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln mit einer Feldesfläche von 255.600 m² zur Verfügung, vgl. gesondertes Prospekt zum Bergwerkseigentum Möllenhagen West/Rockow.
DOKUMENTATION
Erkundungsberichte, Gutachten und Prospekte
Die vorgenannten Quellen sind, soweit sie nicht ohnehin öffentlich sind, bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.
Haftungsausschluss
Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.
Stand der Informationen: 01/2014 mit folgender Aktualisierung in 10/2020: Luftbilder
ZUR BEACHTUNG
- Bei dem Bergwerkseigentum Möllenhagen-Ost handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23.09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
- Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
- Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
- Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Möllenhagen-Ost sowie über dem Bergwerksfeld Möllenhagen West/Altbergbau gehören nicht zum jeweiligen Bergwerksfeld.
Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR INTERESSENBEKUNDUNG
Die BVVG veröffentlicht auf ihrer Webseite in Abständen Informationen zu dem ihr verfügbaren Bergwerkseigentum.
Die Informationen dienen einem ersten Überblick zum jeweiligen Bergwerkseigentum. Interessenten können Ihr Erwerbsinteresse unter Angaben des betreffenden Bergwerkseigentums - vorzugsweise schriftlich - gegenüber der BVVG-Zentrale bekunden.
Die Vermarktung/Veräußerung des Bergwerkseigentums erfolgt grundsätzlich über öffentliche Ausschreibungen, um einem breiten Bewerberkreis die Möglichkeit zur Gebotsabgabe zu geben. Die Reihenfolge für die Ausschreibung des Bergwerkseigentums legt die BVVG intern fest; vorliegende Interessenbekundungen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In jedem Fall werden diejenigen Interessenten, deren Erwerbsinteresse zum Ausschreibungsbeginn bei der BVVG aktenkundig ist, über die Ausschreibung schriftlich informiert.
Nach vorheriger Terminabsprache mit dem o. g. Ansprechpartner kann in den Räumen der BVVG-Zentrale in ggf. vorhandene detaillierte Unterlagen zu dem jeweiligen Bergwerkseigentum Einsicht genommen werden.
Lage
Das Bergwerksfeld Möllenhagen-Ost liegt an der Bundesstraße B 192 ca. 1 km östlich der Gemeinde Möllenhagen. Der Standort befindet sich westlich von Neubrandenburg in der Mecklenburgischen Seenplatte.
Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.
Kontaktdaten
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NameFrau Dr. Sabine Dietrich
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FirmaBVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
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AdresseSchönhauser Allee 120
10437 Berlin -
Tel. Durchwahl