Bergwerkseigentum Neuwegersleben-Ost, Kiese und Kiessande

Sachsen-Anhalt, Börde

Bergwerkseigentum Neuwegersleben-Ost, Kiese und Kiessande - Auszug aus dem Lageriss

Auszug aus dem Lageriss

Bergwerkseigentum Neuwegersleben-Ost, Kiese und Kiessande - Luftbild, Projektion des BWE (1)

Luftbild, Projektion des BWE (1)

Bergwerkseigentum Neuwegersleben-Ost, Kiese und Kiessande - Luftbild, Projektion des BWE (2)

Luftbild, Projektion des BWE (2)

Objektdaten

  • Objekt-Nr.
    VV83-2450-003815
  • Bundesland
    Sachsen-Anhalt
  • Kreis
    Börde
  • Gemeinde
    Am Großen Bruch
    Oschersleben (Bode), Stadt
  • Gemarkung
    Hornhausen
    Hamersleben
    Neuwegersleben
  • Flurstück
    keine
  • Objektart
    Bodenschätze-Interessenbekundung
  • Größe
    1.987.175 m²
  • Orientierungswert
    nach Gebot

Objekt­beschreibung

Für das Bergwerkseigentum Neuwegersleben-Ost - Bodenschatzkennziffer 9.23, Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagstoffen - möchte die BVVG potentielle Käufer ermitteln.
Das Bergwerksfeld ist mit neun teilweise über 40 m tiefen Bohrungen erkundet. Die Lockergesteinsfüllung umfasst präglaziale Schotter (fluviatile Kiese/Sande ohne nordisches Material), elsterglaziale Schmelzwassersedimente, frühsaalekaltzeitliche Mittel- und Hauptterrassenschotter, Hochflächensande, z.T. sandig ausgewaschene/verlehmte Geschiebemergel/-sande unter Löß und einer Mutterboden-Schwarzerde-Schicht.

OBJEKT

Bergwerkseigentum

Neuwegersleben-Ost (Nr. 812/90/898)

Verliehen für die Bodenschätze

9.23, Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagstoffen

Größe des Bergwerksfeldes

1.987.175 m²

Rechtliche Einordnung

Altes Recht: aufrechterhaltenes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG

Oberflächennutzung

Die Flurstücke über dem Bergwerksfeld werden landwirtschaftlich genutzt.

Bergwerkseigentum der BVVG

Neben dem Bergwerkseigentum Neuwegersleben-Ost steht für den Bodenschatz „Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagstoffen“ im Großraum Magdeburg auch das Bergwerkseigentum Benitz II zum Erwerb von der BVVG zur Verfügung, vgl. gesondertes Exposés.

Flächen der BVVG

Die BVVG besitzt keine Flurstücke über dem Bergwerksfeld.


LAGERSTÄTTE

Quellen:


[1] Alisch, U., Eichberg, M., Wolf, J. (1996): Ergebnisbericht der Erkundungsarbeiten für das Bergwerkseigentum Neuwegersleben-Ost (Nr. 812/90/898).

– Gesellschaft für Umwelt- und Wirtschaftsgeologie mbH, Berlin, 19.04.1996, im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben, 24 S. zzgl. 6 mehrseitige Anlagen (Karten inkl. Vorratsplan, Bohrergebnisse, Profilschnitte, Probenverzeichnis, Analysenergebnisse, Fotodokumentation),


[2] Alisch, U. (2004): Verkaufsexposé für das Bergwerkseigentum Neuwegersleben-Ost. – FUGRO CONSULT GmbH, Berlin, 27.08.2004, im Auftrag der BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH Berlin, 7 S. zzgl. 5 Anlagen,


[3] Karte der oberflächennahen Rohstoffe 1 : 200 000, Erl. Bl. CC 3926 Braunschweig, 84 S., 1 Kt, Hannover 2004,


[4] Karte der oberflächennahen Rohstoffe 1 : 200 000, Erl. Bl. CC 4726 Goslar, 113 S., 1 Kt, Hannover 2011,


[5] Landesbohrdatenbank des Landes Sachsen-Anhalt – Verzeichnisse lagerstättengeologischer und hydrogeologischer Altbohrungen im Zeitraum 1921 bis 1961 und 1991,


[6] Bachmann, H. G. et al. (2008): Geologie von Sachsen-Anhalt.- E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart, 689 S..

Geologische Verhältnisse

Das im Nördlichen Harzvorland (Subherzyn) liegende Bergwerksfeld Neuwegersleben-Ost befindet sich westlich der Stadt Oschersleben (Bode) bei Neuwegersleben. Seine Geländeoberfläche steigt nach Norden an und wird von kleinen Senken gegliedert. Morphologisch markant ist der Schlotenberg, eine Tertiäraufragung bis + 108 m NHN. Die größte Geländehöhe im Westen des Bergwerksfeldes wird mit rund + 100 m NHN erreicht. Nach Süden fällt es bis auf + 85 m NHN ab.

Strukturgeologisch ist das Bergwerksfeld auf der Oschersleben-Bernburg-Scholle des Subherzyns im Bereich des Oschersleben-Egeln-Staßfurter-Salzsattels belegen, an dessen Sattelflanken tertiäre Ablagerungen in Form von Tertiärsenken gebunden sind und subrosiv angelegte Senkungsgebiete wie die Helmstedt-Oscherslebener-Staßfurter-Braunkohlenmulde mit Lockergesteinen verfüllt sind. Stratigrafisch gliedert sich die Abfolge der Lockergesteine in der Oscherslebener Mulde in präglaziale Schotter (fluviatile Kiese und Sande ohne nordisches Material), die im Liegenden von Geschiebemergeln und glazifluviatilen bzw. glazilimnischen Bildungen z.T. in isolierten Resten erhalten sind, gefolgt von elsterglazialen Schmelzwassersedimenten, die von frühsaalekaltzeitlichen Mittel- und Hauptterrassenschottern überdeckt sind. Die typischerweise 8-15 m, max. 20 m mächtigen Schotter entstammen im Bereich des Bergwerksfeldes Neuwegersleben-Ost der Bode. Darüber sind im Nördlichen Harzvorland saalekaltzeitliche Geschiebemergel und glazifluviatile Bildungen unter Lößbedeckung verbreitet. Die größten Lockergesteinsmächtigkeiten (> 70 m) treten im Zentrum der Depressionen auf, sonst betragen sie durchschnittlich 15 - 20 m und verzahnen in den Randbereichen mit Sanden und Schluffen. Im Bereich der Auslaugungszonen ist der überlagernde Abraum aus Schwemmlöss und Auelehm bis zu 5 m, sonst im Mittel etwa 2,5 m mächtig.

Neben der Verfüllung tektonisch oder subrosiv angelegter Depressionen mit Lockergesteinen glazialen Ursprungs beeinflusst die Petersberger Randlage als durchgehender Endmoränenzug auf der Linie Bernburg-Calbe-Schönebeck die Lagerstättenausbildung. Im Vorfeld dieser auffälligen Randlage bestand ein saalekaltzeitliches Entwässerungssystem im Verlauf der Fuhneniederung, des Bodetals bei Staßfurt und der Niederung Großes Bruch westlich der Stadt Oschersleben (Bode), das sogenannte Oscherslebener Urstromtal.

Lagerstättengeologisch sind im Bergwerksfeld Neuwegersleben-Ost unter einer bis zu 0,8 m mächtigen Mutterboden-Schwarzerde-Schicht bis zu 3,6 m mächtige Lößsedimente verbreitet. Sie lagern lückenhaft verbreiteten, bis zu 3 m mächtigen, saalekaltzeitlichen Hochflächensanden oder z.T. sandig ausgewaschenen oder verlehmten Geschiebemergeln bzw. -sanden auf. Die Hochflächensande stellen vorwiegend Fein- und Mittelsande mit wechselnden Schluff- und Kiesgehalten dar. Die Gesamtmächtigkeit dieser Deckschicht schwankt zwischen 2 m und 15 m und bildet teilweise im Trockenschnitt gewinnbares Nutzmaterial. Die als Nutzschicht vorrangig interessierenden elsterkaltzeitlichen Sande und Kiessande sind mit Ausnahme des Schlotenberges im gesamten Bergwerksfeld verbreitet und erreichen Mächtigkeiten von über 35 m, zumeist 15 m bis 28 m. Das Liegende des Nutzhorizontes bilden eozäne graubraune Tone und Quarzsande, teilweise mit eingelagerten Braunkohlenflözen. Letztere waren unmittelbar nördlich des Bergwerksfeldes Gegenstand früherer Tiefbaugewinnungen.

Das Bergwerksfeld Neuwegersleben-Ost entwässert nach Süden in die Niederung Großes Bruch, die ihr Wasser dem Großen Graben, einem regulierten Entwässerungsgraben, zuführt. Der Große Graben liegt im Einzugsgebiet der Bode und findet südlich von Oschersleben in der Bode seine direkte Fortsetzung, die an diesem Punkt ihren Flusslauf um 90° in östliche Richtung ändert.

Untersuchungsstand

Das Bergwerksfeld ist im Rahmen einer Kiessanderkundung mit neun 30 m bis 42 m tiefen Trockenbohrungen, darunter zwei Qualitätsbohrungen, unter Entnahme von Haufenproben repräsentativ untersucht worden. Die Analysenergebnisse bzgl. der Kornzusammensetzung, dem Gehalt an Abschlämmbarem und Stoffen organischen Ursprungs liegen für alle Einzelproben vor. Für eine aus den Einzelproben der Qualitätsbohrungen zusammengestellte Mischprobe liegen exemplarisch Untersuchungsergebnisse hinsichtlich Kornzusammensetzung, Kornform, Widerstand gegen Frost, abschlämmbaren Bestandteilen, quellfähigen Bestandteilen, Stoffen organischen Ursprungs, stahlangreifenden Stoffen, alkalilöslicher Kieselsäure, Schüttdichte und Kornrohdichte vor. Eine Vorratsberechnung ist speziell für den östlichen Feldesanteil erfolgt.

Insgesamt basiert der Kenntnisstand auf den Ergebnissen der vorgenannten Erkundungskampagne aus dem Jahr 1996 sowie auf Angaben einer hydrogeologischen Bohrung aus dem Jahr 1991 und lagerstättengeologischen Altbohrungen aus den Jahren 1921 bis 1961. Mit den 1921 bis auf über 120 m abgeteuften Braunkohlenerkundungsbohrungen Neuwegersleben sind lt. Bohrprofilen > 40 m mächtige Kiese angetroffen worden. Eine auflässige Kiesgrube existiert südlich des Schlotenberges.

Petrographische und qualitative Kennzeichnung

Die Ergebnisse der Kornanalysen an den Einzelproben der Qualitätsbohrungen (2/96 und 6/96) zeigen an, dass der Kornanteil > 2 mm im Trockenschnittbereich bei 8,6 bzw. 71,9 M.-% liegt; im Nassschnittbereich bei 28,9 bzw. 53,8 M.-%. Der Anteil an Abschlämmbarem liegt im Trockenschnittbereich bei 2,4 bzw. 1,2 M.- %, im Nassschnittbereich bei 2,5 bzw. 2,7 M.- %. Diese Werte korrespondieren mit der Lage der Bohrungen in unterschiedlichen Terrassenbereichen und verdeutlichen die Schwankungsbreite der Qualitätsparameter innerhalb des Nutzhorizontes. Die Ergebnisse der Natronlaugentests belegen eine geringe organische Belastung des Probenmaterials.

Die Ergebnisse der Kornanalysen am Mischprobenmaterial der Qualitätsbohrungen beschreiben ein Rohstoffgemisch, dessen Kornanteil > 2 mm im Mittel 35,4 M.-% beträgt. Der Anteil < 0,125 mm liegt im Mittel bei 2,3 M.- % und der Kornanteil 0,63 - 2,00 mm im Mittel bei 62,3 M.-%. Der Gehalt an abschlämmbaren Bestandteilen nach DIN 4226 (< 0,063 mm) beträgt 1,6 M.-% und liegt damit unterhalb des körnungsabhängig maximal zulässigen Wertes. Im Humintest nach DIN 4226 erfüllte das Mischprobenmaterial die Regelanforderungen bzgl. des Gehaltes an Stoffen organischen Ursprungs nicht, so dass Eignungsprüfungen vor einer Verwendung für Betonzuschlag empfohlen werden. Der in dem Mischprobenmaterial festgestellte Gehalt an quellfähigen Bestandteilen beträgt 0,28 Gew.-% und erfüllt die Anforderungen gemäß DIN 4226 bei Körnungen bis 4 mm. Hinsichtlich der Kornform, mit einem Anteil ungünstig geformter Körner von 6,7 Gew.-%, werden die Anforderungen der DIN 4226 gleichfalls erfüllt. Das Mischprobenmaterial besitzt eine Schüttdichte von 1,85 g/cm³ und eine Kornrohdichte von 2,65 g/m³. Sein Gehalt an wasserlöslichen Chloriden entspricht den erhöhten Anforderungen der DIN 4226, der Gehalt an Sulfaten genügt den Regelanforderungen. Die Untersuchungen zur Widerstandsfähigkeit gegen Frost ergaben ebenfalls den Regelanforderungen gemäß DIN 4226 genügendes Material.

Hinsichtlich der Alkaliempfindlichkeit wurde ein petrografisch unbedenkliches Vorkommen festgestellt, das in die Alkaliempfindlichkeitsklasse E1 eingeordnet worden ist.

Als Nutzmaterial aus den Deckschichten stehen im Trockenschnitt gewinnbare, erfahrungsgemäß gut verdichtbare Geschiebemergel sowie fein- bis mittelkörnige sandige Massen an, die an Geschieben nordische Granite, Gneise, Porphyre, Diabase, Quarzite, Flint gemischt mit einheimischen mesozoischen Gesteinen und Gesteinen des Harzes (Kieselschiefer) führen.

Verwendungsmöglichkeiten

Im Raum Halberstadt-Quedlinburg-Wegeleben verarbeiten mehrere Werke die Niederterrassenkiese der Bode und liefern die aufbereiteten Rohstoffe für den Tief- und Straßenbau, in den üblichen Handelskörnungen als Betonzuschlag, als Bitumenkies, als Mineralgemisch, als Edelsplitte und als Bausande. Die aufbereiteten Rohstoffe genügen den behördlich festgelegten Qualitätsanforderungen zum Einbau in Tragschichten für Straßen aller Bauklassen. Die Sande dienen auch als Füllmaterial.

Abbausituation

Das Bergwerksfeld Neuwegersleben-Ost ist bis auf die ehemalige Sandgrube unverritzt. Zur Gewinnung stehen Vorräte im Trocken- und Nassschnitt an.

Vorratssituation

Für den östlichen Bereich des Bergwerksfeldes Neuwegersleben-Ost wurden nach Qualitäts- und Gewinnungsaspekten drei, sich zum Teil überlagernde Vorratsblöcke ausgehalten. In dem ca. 283.100 m² großen Vorratsblock 1 sind als Schüttgut gewinnbare, ca. 2,37 m mächtige, saalekaltzeitliche Hochflächensande und Geschiebemergel zusammengefasst. Der ca. 360.100 m² große Vorratsblock 2 beinhaltet im Trockenschnitt bis ca. 1 m über Grundwasser gewinnbare, ca. 5,65 m mächtige, elsterkaltzeitliche Kiessande. Der ca. 477.800 m² große Vorratsblock 3 beinhaltet die im Nassschnitt gewinnbaren, durchschnittlich 23,8 m mächtigen, elsterkaltzeitlichen Kiese und Kiessande.

Bei einer angenommenen Rohdichte von 1,7 t/m³ für Kiessand und 1,8 t/m³ für Schüttgut sowie Abbauverlusten von 20 % beziffern sich die gewinnbaren Vorräte auf 1,0 Mio. t an Schüttgut sowie auf 18,3 Mio. t an Kiessanden, darunter 15,5 Mio. t im Vorratsblock 3.

Das Abraum zu Nutzschichtverhältnis für die gesamte Lagerstätte beträgt ca. 1 : 9.

Industrielle Bedeutung

Die Bedeutung der Lagerstätten der Bodetalkiese und -kiessande im Raum Neuwegersleben/Oschersleben wird derzeit vorwiegend als regional eingeschätzt. Die im Raum Halberstadt-Quedlinburg-Wegeleben produzierenden Werke versorgen neben Sachsen-Anhalt auch einen Großteil des südniedersächsischen Raumes.


ÖFFENTLICHE PLANUNG

Landesplanerische Einordnung

„Ziel 136: Vorranggebiete für die Rohstoffgewinnung dienen dem Schutz von erkundeten Rohstoffvorkommen insbesondere vor Verbauung und somit der vorsorgenden Sicherung der Versorgung der Volkswirtschaft mit Rohstoffen (Lagerstättenschutz), … Ziel 139: Lagerstätten oberflächennaher Baurohstoffe (insbesondere Kiese und Sande) sind in den Regionalen Entwicklungsplänen raumordnerisch zu sichern.“

Über dem Bergwerksfeld Neuwegersleben-Ost sind Löß-Schwarzerde Böden ausgebildet, so dass in den Gemeinden Hornhausen, Hamersleben und Neuwegersleben gemäß den Angaben des Landesamtes für Landwirtschaft und Flurneuordnung durchschnittliche Ackerwertzahlen von 88 bis 94 vorliegen und sich das Bergwerksfeld innerhalb des Vorbehaltsgebietes für Landwirtschaft Nr. 2 „Magdeburger Börde" befindet.


Quelle:



Verordnung über den Landesentwicklungsplan 2010 des Landes Sachsen-Anhalt, nach § 5 Abs. 3 Satz 1 des Landesplanungsgesetzes durch die Landesregierung beschlossen am 14.12.2010 - Abfrage zuletzt am 17.03.2022

Regionalplanerische Einordnung

Als Vorrang- oder Vorsorgegebiet für die Rohstoffgewinnung von Kiesen und Kiessanden ist das Bergwerksfeld Neuwegersleben-Ost im geltenden Regionalplan nicht ausgewiesen. Es liegt großenteils innerhalb des Vorranggebietes für Landwirtschaft Nr. I „Teile der Magdeburger Börde“. Ein kleinerer östlicher Teil des Bergwerksfeldes befindet sind dagegen im Vorbehaltsgebiet für die Landwirtschaft Nr. 2 „Magdeburger Börde“. Der neue Regionalplan befindet sich derzeit in Aufstellung. Das Bergwerksfeld Neuwegersleben-Ost ist darin weder als Vorrang- noch als Vorbehaltsgebiet für die Rohstoffsicherung berücksichtigt. Es wird voraussichtlich überwiegend innerhalb des Vorranggebietes für die Landwirtschaft Nr. II „Teile des Börde-Hügellandes“ und mit dem östlichen Teil innerhalb des Vorbehaltsgebietes für die Landwirtschaft Nr. 5 „Börde-Hügelland“ liegen. Unmittelbar südlich des Bergwerksfeldes ist die B 246 als überregional bedeutsame Hauptverkehrsstraße (Bestand) dargestellt. Parallel dazu ist südlich des Bergwerksfeldes ein überregional bedeutsamer Radwanderweg und Wanderweg (Planung) eingetragen.


Quellen:


Regionaler Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg, Teil 1, beschlossen durch die Regionalversammlung am 17.05.2006 und genehmigt durch die oberste Landesplanungsbehörde am
29.05.2006.
Der 1. Entwurf für die Neuaufstellung des Regionalen Entwicklungsplans für die Planungsregion Magdeburg lag 2016 zur Beteiligung aus, zzgl. Rohstoffbericht 2018 des LAGB. Der 2. Entwurf für die Neuaufstellung des Regionalen Entwicklungsplans für die Planungsregion Magdeburg lag vom 16.11.2020 bis zum 18.12.2020 und vom 11.01.2021 bis zum 05.03.2021 zur Beteiligung aus, Stand 17.03.2022 werden die Abwägungsbeschlüsse für die Regionalversammlung erarbeitet. – Internetabfrage

zuletzt am 17.03.2022

Kommunale Planung

Hinweise auf Bauleitplanungen im Bereich des Bergwerksfeldes liegen nicht vor.


Quellen:


BVVG-GIS: Layer Bauleitplanung Stand 05/2021, Internetseite der Stadt Oschersleben – Abfrage zuletzt am 16.03.2022


SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN

Trinkwasserschutz

Trinkwasserschutzgebietsausweisungen sind für das Bergwerksfeld Neuwegersleben-Ost nicht bekannt
.


Quellen:


Verordnung über den Landesentwicklungsplan 2010 des Landes Sachsen-Anhalt, nach § 5 Abs. 3 Satz 1 des Landesplanungsgesetzes durch die Landesregierung beschlossen am 14.12.2010 und in Kraft getreten am 12.03.2011, Regionaler Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg, beschlossen durch die Regionalversammlung am 17.05.2006, genehmigt durch die oberste Landesplanungsbehörde am 29.05.2006, 1. Entwurf – Beschluss der Regionalversammlung vom 02.06.2016, im Beteiligungsverfahren befindlicher
2. Entwurf für die Neuaufstellung des Regionalen Entwicklungsplans für die Planungsregion Magdeburg: vom 16.11.2020 bis zum 18.12.2020 und vom 11.01.2021 bis zum 05.03.2021, Stand 17.03.2022 werden die Abwägungsbeschlüsse für die Regionalversammlung erarbeitet. – Internetabfrage

zuletzt am 17.03.2022

Hochwasserschutz

Die Überschwemmungsbereiche des Großen Grabens in der Niederung Großes Bruch liegen südlich des Bergwerksfeldes.

Die Hochwasserrisikokarten des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt zeigen keine Hochwasserwahrscheinlichkeit für den Betrachtungsraum im und um das Bergwerksfeld Neuwegersleben-Ost an.


Quellen:


BVVG-GIS, Verordnung über den Landesentwicklungsplan 2010 des Landes Sachsen-Anhalt, nach § 5 Abs. 3 Satz 1 des Landesplanungsgesetzes durch die Landesregierung beschlossen am 14.12.2010
, Z 123 Hochwasserschutz
,
Regionaler Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg, beschlossen durch die Regionalversammlung am 17.05.2006, genehmigt durch die oberste Landesplanungsbehörde am 29.05.2006, 1. Entwurf - Beschluss der Regionalversammlung vom 02.06.2016, LVA Sachsen-Anhalt - festgesetzte Überschwemmungsgebiete, Hochwassergefahren- und Risikokarten vom Landesamt für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft - Stand:

12.11.2020,
2. Entwurf für die Neuaufstellung des Regionalen Entwicklungsplans für die Planungsregion Magdeburg, im Beteiligungsverfahren seit dem 16.11.2020 bis zum 18.12.2020 und vom 11.01.2021 bis zum 05.03.2021, Stand 17.03.2022 werden die Abwägungsbeschlüsse für die Regionalversammlung erarbeitet. – Internetabfrage zuletzt am 17.03.2022

Naturschutz

Innerhalb des Bergwerksfeldes Neuwegersleben-Ost liegen weder FFH- noch Vogelschutzgebiete. Die ehemalige „Sandgrube Hornhausen“ steht als Flächennaturdenkmal unter Schutz.

An der westlichen Feldesgrenze können Verdachtsflächen für besonders geschützte Biotope vorhanden sein.

Südlich des Bergwerksfeldes, in der Niederung Großes Bruch, liegen das FFH-Gebiet „Großes Bruch bei Wülferstedt“ und das gleichnamige Naturschutzgebiet sowie das Landschaftsschutzgebiet „Großes Bruch“.


Quellen:



Schreiben des Landrates Bördekreis an die BVVG vom 19.07.1997 und BVVG-GIS: Layer „Schutzgebiete BfN, Stände 2020/2021“

Bodendenkmale

Hinweise auf etwaig vorhandene Bodendenkmale liegen nicht vor. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass archäologische Relevanzbereiche betroffen sein könnten und zum konkreten Planungsstand eines Aufschlusses die Stellungnahme des Archäologischen Landesamtes einzuholen ist.

Am Standort der ehemaligen Kiesgrube LPG Hamersleben ist im Online-Energieatlas des Landes Sachsen-Anhalt das vorgenannte Flächennaturdenkmal verzeichnet.


Quellen:


BVVG-BI, Internet, BVVG-GIS: Topografische Karte TK 10, Internetabfragen zuletzt am 16.02.2022

Altlastenverdacht

Die „ehemalige Kiesgrube der LPG Hamersleben“ ist als Altlastenverdachtsfläche ausgewiesen.

Ehemalige Braunkohlen-Tiefbaue, die um die letzte Jahrhundertwende betrieben wurden und heute als potentiell tagesbruchgefährdet eingestuft sind, befinden sich nördlich des Bergwerksfeldes und teilweise noch auf dieses übergreifend.


Quellen:


Exposé 2004, BVVG-GIS


INFRASTRUKTUR / ERSCHLIEßUNG

Verkehrswege

Die vorhandene verkehrsmäßige Erschließung des Bergwerksfeldes zu den Bundesautobahnen A 2 und A 14 gewährleistet Anbindungen sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr.

Die südliche Feldesgrenze liegt unmittelbar an der Ortsverbindungsstraße Neuwegersleben-Hornhausen (B 246). Diese Straße führt in westliche Richtung über die B 245 zu den ca. 18 km entfernten Anbindungen an die Bundesautobahn A 2 (Anschlussstellen Eilsleben, Alleringersleben, Helmstedt) und in östliche Richtung zu der ca. 30 km entfernten Anbindung an die Bundesautobahn A 14 (Anschlussstelle Wanzleben). Die Stadt Oschersleben (Bode) liegt an Bahnstrecken. Der nächstgelegene Bahnhof der Deutschen Bahn befindet sich in Neuwegersleben; diese Bahnstrecke ist gemäß der Topografischen Karte außer Betrieb.


Quellen:


BVVG-GIS: Topografische Karte

Versorgungsleitungen/-trassen

Gemäß den topografischen Karten wird das Bergwerksfeld von keiner Versorgungsleitung gequert. Eine Elektroleitung verläuft südlich des Bergwerksfeldes unmittelbar entlang der Bundesstraße B 246. Sie ist im Bereich um die auflässigen Sandgruben nördlich und südlich der Straße östlich des Bergwerksfeldes nicht dargestellt und verläuft östlich weiter oberirdisch. Für eine unterirdisch verlegte Elektroleitung, die das Bergwerksfeld an seiner östlichen Begrenzung tangiert, schloss die BVVG einen Gestattungsvertrag bzgl. des zwischenzeitlich veräußerten Flurstücks 99/24, Flur 9 in der Gemarkung Hornhausen ab. Für den genauen Leitungsverlauf ist Akteneinsicht nötig.


Quellen:


BVVG-GIS: Topografische Karte, Luftbild, BVVG-BI

Industriell-gewerbliche Standorte

Etwa 6 Kilometer von der westlichen Feldesgrenze entfernt, verfügt die Stadt Oschersleben (Bode) entlang der Eisenbahnstrecke über die nächstgelegenen großräumigen Gewerbegebiete. Die Stadt ist im Regionalen Entwicklungsplan der Planungsregion Magdeburg als Mittelzentrum ausgewiesen. Mittelständische Unternehmen und das Handwerk bilden die tragenden Säulen der Wirtschaft in der Region.

Die Standortentscheidung eines US-Halbleiterchipherstellers für den Bau einer Gigafabrik fiel im März 2022 zugunsten der Landeshauptstadt Magdeburg, so dass regional absehbar mit einem stark erhöhten Bedarf an Baurohstoffen gerechnet wird.


Quellen:


Exposé 2004, BVVG-GIS, Angaben im Internet – Abfrage zuletzt am 18.03.2022


BESONDERHEITEN

Dauerhafte
Beschränkungen

Der den geltenden Standards entsprechende Abstand zu schützenswerten Objekten, Ortslagen und öffentlichen Straßen ist einzuhalten.

Erweiterungsmöglichkeiten

Potentielle Erweiterungsmöglichkeiten können in östliche Richtungen geprüft werden.


DOKUMENTATION

Erkundungsberichte, Gutachten, Prospekte

Die unter der Rubrik LAGERSTÄTTE genannten Quellen sind, soweit sie nicht ohnehin öffentlich sind, bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.

Haftungsausschluss

Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.

Stand der Informationen: 11/2015 mit Aktualisierungen 03/2022


ZUR BEACHTUNG

    • Bei dem Bergwerkseigentum Neuwegersleben-Ost handelt es sich um Bergbauberechtigungen im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23. 09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
    • Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
    • Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
    • Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Neuwegersleben-Ost gehören nicht zum Bergwerkseigentum.

Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.


ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUM INTERESSENBEKUNDUNGSVERFAHREN

Die BVVG veröffentlicht auf ihrer Webseite in Abständen Informationen zum ihr verfügbaren Bergwerkseigentum.

Die Informationen dienen einem ersten Überblick zum jeweiligen Bergwerkseigentum. Interessenten können Ihr Erwerbsinteresse unter Angaben des betreffenden Bergwerkseigentums - vorzugsweise schriftlich - gegenüber der BVVG-Zentrale bekunden.

Die Vermarktung/Veräußerung des Bergwerkseigentums erfolgt grundsätzlich über öffentliche Ausschreibungen, um einem breiten Bewerberkreis die Möglichkeit zur Gebotsabgabe zu geben. Die Reihenfolge für die Ausschreibung des Bergwerkseigentums legt die BVVG intern fest; vorliegende Interessenbekundungen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In jedem Fall werden diejenigen Interessenten, deren Erwerbsinteresse zum Ausschreibungsbeginn bei der BVVG aktenkundig ist, über die Ausschreibung schriftlich informiert.

Lage

Das Bergwerksfeld Neuwegersleben-Ost im nördlichen Harzvorland liegt westlich von Oschersleben (Bode) in der Oscherslebener Mulde, ca. 30 Kilometer westlich der Landeshauptstadt Magdeburg.
Es wird durch die Ortslage Neuwegersleben im Westen und die Bundesstraße B 246 im Süden begrenzt (Ortsverbindungsstraße Neuwegersleben-Hornhausen), über die das westliche Stadtgebiet von Magdeburg erreichbar ist.
Das Bergwerksfeld ist bis auf den Bereich einer ehemaligen Sandgrube unverritzt.

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Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.

Anlagen / Links

Kontaktdaten

  • Name
    Frau Dr. Sabine Dietrich
  • Firma
    BVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
  • Adresse
    Schönhauser Allee 120
    10437 Berlin
  • Tel. Durchwahl

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Gebote senden Sie ausschließlich an: gebote@bvvg.de oder per Post an:
BVVG – Ausschreibungsbüro, Postfach 58 01 51, 10411 Berlin

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