Bergwerkseigentum Niederwürschnitz, Tonrohstoffe
Sachsen, Erzgebirgskreis
Objektdaten
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Objekt-Nr.VV21-2450-001014
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BundeslandSachsen
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KreisErzgebirgskreis
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GemeindeNiederwürschnitz
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GemarkungNiederwürschnitz
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Flurstückkeine
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ObjektartBodenschätze-Interessenbekundung
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Größe242.282 m²
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OrientierungswertDie BVVG ruft zur Bekundung von Kaufinteresse unter Angabe von Preisvorstellungen auf.
Objektbeschreibung
Für das Bergwerkseigentum Niederwürschnitz - verliehen auf den Bodenschatz tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln - werden potentielle Käufer gebeten Interessenbekundungen abzugeben.
Die Ziegeltonlagerstätte Niederwürschnitz wurde in den Jahren 1963/64 mit mehr als 30 Bohrungen erkundet. Innerhalb des Bergwerksfeldes wurde der Ton bereits in geringem Umfang für das ehemalige Ziegelwerk abgebaut. Die erkundeten Schiefertone reichen ca. 12 m tief.
OBJEKT
Bergwerkseigentum
Niederwürschnitz (691/90/554)
Verliehen für den Bodenschatz
9.21 tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln
Größe des Bergwerksfeldes
242.282 m²
Rechtliche Einordnung
aufrechterhaltenes altes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG
Oberflächennutzung
überwiegend landwirtschaftliche Nutzung, untergeordnet Wegeflächen, Materiallagerplatz und Feldbahnbetrieb
Flächen der BVVG
Die BVVG verfügt über dem Bergwerksfeld über keine Grundstücke.
Bergwerkseigentum der BVVG
Die BVVG verfügt im Vorland des westlichen Erzgebirges über kein weiteres Bergwerkseigentum für Tonrohstoffe. Bei Interesse an Tonrohstoffen im Mittelgebirgsvorland steht Bergwerkseigentum in anderen Lagerstättengebieten in Thüringen, in Sachsen und in der Brandenburger Lausitz zum Kauf von der BVVG zur Verfügung, vgl. gesonderte Exposés.
LAGERSTÄTTE
Quellen:
[1] Thiele, Gotte (1965): Ergebnisbericht mit Vorratsberechnung über die in den Jahren 1963 und 1964 durchgeführten geologischen Erkundungsarbeiten auf Ziegelton in Niederwürschnitz/Krs. Stollberg/Erzgeb. mit 20 Anlagen, VVB Feste Minerale und VEB Geologische Erkundung Süd, Freiberg/Sa., 22.11.1965, 50 S. zzgl. Anlagen,
[2] Hochberger, Weihrauch (1965/1966): Überprüfungsbericht zur Vorratsberechnung Ziegelton Niederwürschnitz, Zentrale Vorratskommission für mineralische Rohstoffe, Berlin, 09.12.1965, 12 S. und Ergänzung vom 17.01.1966, 1 S.,
[3] Gedai, L. (1994): Gutachten zur Feststellung der Vorräte an tonigen Gesteinen zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln innerhalb des Bergwerksfeldes Niederwürschnitz, GP Tonrohstoffe GmbH, Halle, 15.11.1994, 9 S., 4 Anlagen,
[4] Thierbach, M. (1996): Einschätzung und Bewertung des Bergwerksfeldes Niederwürschnitz – Tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln-, GLU Geologische Landesuntersuchung GmbH, Freiberg, 09.09.1996, 20 S. zzgl. 11 Anlagen,
[5] Dietel (2001): Recherche zur Lagerstätte toniger Rohstoffe in Niederwürschnitz, Regierungsbezirk Chemnitz, TABERG Planungsbüro GmbH, Chemnitz, 01.03.2001, 5 Seiten zzgl. 2 Anlagen mit Nachtrag, 27.03.2001, 2 Seiten zzgl. 2 Anlagen,
[6] Karte der oberflächennahen Rohstoffe der Bundesrepublik Deutschland 1:200 000, Blatt Dresden CC 5542, 2005.
Geologische Verhältnisse
Die Ziegeltonlagerstätte Niederwürschnitz liegt in einem Lagerstättengebiet nördlich der Stollberger Erzgebirgsrandstufe am Ostrand des Erzgebirgischen Beckens, einer mit Sedimentgesteinen des Karbons und Rotliegenden ausgefüllten Mulde, zwischen dem Erzgebirge und dem Granulitgebirge.
Der Rohstoffkörper ist von durchschnittlich 0,3 m Mutterboden überdeckt und baut sich aus variierenden Anteilen holozäner Auelehme (im Bergwerksfeld nur im äußersten Südostteil vorkommend), Gehängelehmen (im Mittel 3 m mächtig) und Unterrotliegendmaterial auf.
Das Unterrotliegendmaterial wird als Wechsellagerung von Schiefertonen und -letten sowie verwittertem und konglomeratischem Sandstein beschrieben. Die nachgewiesenen Schiefertone reichen im Bergwerksfeld ca. 12 m tief. Sie sind von 0 bis über 3 m mächtigen sandigen und Sandsteinlagen durchsetzt.
Untersuchungsstand
Die Lagerstätte bei Niederwürschnitz wurde in den Jahren 1963/1964 als Ziegellehm geologisch erkundet. Es wurden Rohstoffvorräte für zwei ehemalig regional ansässige Ziegelwerke mit einer Jahresproduktion von insgesamt 13 Mio. NF-Einheiten für mehr als 36 Jahre nachgewiesen. Etwa 30 der damaligen Bohrungen betreffen das heutige Bergwerksfeld Niederwürschnitz. Zusätzliche Erkenntnisse aus den Rißwerken der bis 1989 aktiven Gewinnung wurden durch [3], [4] und [5] für die Beurteilung des Bergwerkseigentums herangezogen.
Petrographische und qualitative Kennzeichnung
Tonmineralogische und keramtechnische Angaben liegen in den Erkundungsberichten für Mischproben der Tonrohstofffolge vor - mit Blick auf die ehemalige Gewinnung per Eimerkettenbagger und den Einsatz im bestehenden Ziegelwerk mit unveränderter Verarbeitungstechnologie.
Es handelt sich um recht gut verarbeitbare, hellziegelrot (bei niedrigeren Temperaturen) bis dunkelziegelrot/braun (bei höheren Temperaturen) brennende Tone.
[6] beschreibt im Tonmineralanteil eine Illit-Muskovit-Vormacht. Der Kaolinit-Anteil beläuft sich auf ca. 4 M-%, in der < 2 µm-Fraktion beträgt er 16-30 M-%. Die Quarzanteile schwanken aufgrund der wechselnden Schluff- und Sandanteile stark. Daneben führt das Material Hämatit und ist arm an organischer Substanz.
Die zum Teil körnigen bzw. konkretionären Sandsteinanteile erfordern eine Aufbereitung. Der Aufschluss der Tonmineralbestandteile lässt sich durch Haldung verbessern.
Verwendungsmöglichkeiten
Der Rohstoff eignet sich gemäß der ehemaligen Verwendung zur Herstellung von baukeramischen Erzeugnissen, Ziegeln unterschiedlicher Qualitäten und gemäß [6] als Versatzmaterial für Fliesen und Platten.
Die Einsatzmöglichkeiten der einzelnen vorkommenden Rohstoffvarietäten bleiben separat zu untersuchen, werden jedoch aufgrund der vielfältigen Nutzungen in den umliegenden Betriebsstätten als grundsätzlich bekannt angesehen.
Abbausituation
Der Abbau in der ehemaligen Tongrube Niederwürschnitz ist eingestellt. Inmitten des Bergwerksfeldes befindet sich das mit Erdstoffen wiederverfüllte Tagebaurestloch. Dieser Bereich ist aus der Bergaufsicht entlassen, wird wohl von dem gemeindlichen Bauhof als Materiallagerplatz genutzt und ist über die Feldbahn mit dem „Freizeitgelände Alte Ziegeleigrube“ verbunden.
Für eine etwaige künftige Abbauführung wird mit Blick auf die Böschungsgestaltung und Wasserhaltung auf an den Schichtgrenzen und im Liegenden der Lagerstätte austretende Sickerwässer hingewiesen.
Die querende Infrastruktur bedingt eine Aufteilung des Vorratsfeldes in einen nördlichen und einen südlichen Aufschluss. Die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben stimmte den Vorhaben für die Generalinstandsetzung der Feldbahn und die straßenbegleitende Verlegung einer Gasversorgungsleitung seinerzeit ausschließlich unter der Maßgabe zu, dass außerhalb des im Lageplan markierten Korridors die Rohstoffgewinnung uneingeschränkt möglich bleibt.
Im Zuge einer etwaigen künftigen Aufschlussplanung können neben Bodenverwertungs- und Deponienutzungen auch Nachnutzungen für Tourismus und Freizeitsport sowie abbaubegleitend Informations-, Erlebnis- und Lehrangebote geprüft werden.
Vorratssituation
In dem 1963/64 untersuchten Verbreitungsgebiet wurden mehr als 10 Mio. Tonnen erkundeter Rohstoffvorräte nachgewiesen. Davon befinden sich im unverritzten und nicht blockierten Teil des Bergwerksfeldes Niederwürschnitz gemäß [4] nach Abzug von 15% Gewinnungsverlusten etwa 1,55 Mio. m³ bzw. 3 Mio. Tonnen, vgl. in etwa die seinerzeitigen Vorratsfelder 1 bis 8 gemäß [1].
Weitere Teile außerhalb des Bergwerksfeldes wurden zwischenzeitlich abgebaut oder sind noch unverritzt.
Industrielle Bedeutung
Die Lagerstätte Niederwürschnitz hat aufgrund der erheblichen Ressourcen an zersetzten Schiefertonen (Letten) und dem bundesweiten Absatz der erzeugbaren Fertigprodukte überregionale Bedeutung. In der Region gewinnen etliche Unternehmen die anstehenden Rohstoffe für vielfältige Einsatzzwecke.
Nach der Austonung bleibt die Eignung des Standortes für die etwaige Errichtung eines Deponiebauwerkes zu prüfen, vgl. Standort Neukirchen.
ÖFFENTLICHE PLANUNG
Landesplanerische Einordnung
Mit Bezug auf das angebotene Bergwerkseigentum enthält der geltende Landesentwicklungsplan folgende Ausweisung:
In der Karte 10 „Klassifizierung der Vorkommen von Steine- und Erden-Rohstoffen, aktiver Steine-Erden-Bergbau“ des Landesentwicklungsplanes sind im Bereich des Bergwerksfeldes Niederwürschnitz Lehme und Mergel der höchsten Wertigkeitsklasse eingetragen.
Quellen:
Verordnung der Sächsischen Staatsregierung über den Landesentwicklungsplan Sachsen (Landesentwicklungsplan 2013 - LEP 2013) vom 14. August 2013, in Kraft seit dem 31.08.2013; BVVG-GIS
Regionalplanerische Einordnung
Das Bergwerksfeld liegt innerhalb eines als Regionaler Grünzug geplanten Freiraumgebietes und eines Vorbehaltsgebietes für Natur und Landschaft (Landschaftsbild/Landschaftserleben). Hinsichtlich der Rohstoffsicherung ist keine Planung eingetragen. Von einem Vorranggebiet Natur und Landschaft (Arten- und Biotopschutz) ist es am südöstlichen Feldeseckpunkt marginal betroffen. Daneben ist es entlang seiner nördlichen Feldesbegrenzung von einem Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft (Arten- und Biotopschutz) betroffen. Vom Vorranggebiet für den Hochwasserschutz „Würschnitz“ ist es nicht betroffen.
Gemäß Karte 10 „Gebiete mit unterirdischen Hohlräumen“ befindet sich das Bergwerksfeld in einem Gebiet mit Hohlraumverdachtsflächen.
Gemäß des aktuell öffentlich bekannt gemachten Planungsstandes zur Fortschreibung des Regionalplans der Region Chemnitz sollen die bestehenden Ausweisungen erhalten bleiben. Eingereichte Stellungnahmen/Einwendungen zum 1. Entwurf werden derzeit abgewogen.
Quellen:
Regionalplan Chemnitz-Erzgebirge Fortschreibung, beschlossen durch Satzung des Regionalen Planungsverbandes vom 04.06.2008, in der Fassung gemäß Genehmigungsbescheid vom 10.07.2008, öffentlich bekannt gemacht und in Kraft getreten am 31.07.2008, in Aufstellung befindlicher Gesamt-Regionalplan für die Region Chemnitz: seit Mai 2016 Aus- und Bewertung der Ergebnisse des Auslegungsverfahrens nach § 6 Abs. 2 SächsLPlG (Abwägung) – Abfrage der Internetseite des Regionalen Planungsgemeinschaft zuletzt am 09.06.2021; BVVG-GIS
Kommunale Planung
Das Bergwerksfeld liegt im Plangebiet der Stadt Lugau für die derzeit kein rechtsgültiger Flächennutzungsplan besteht. Bauleitplanungen sind in dem das Bergwerksfeld betreffenden Bereich ebenfalls nicht bekanntgemacht.
Quellen:
Webseite der Stadt Lugau, Abfrage zuletzt am 02.06.2021, BVVG-GIS-Layer: Raumordnungskataster 2020-05
SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN
Trinkwasserschutz
Für den Betrachtungsraum sind keine ausgewiesenen Trinkwasserschutzgebiete dargestellt.
Quellen:
BVVG-GIS; Regionalplan Chemnitz-Erzgebirge Fortschreibung, beschlossen durch Satzung des Regionalen Planungsverbandes vom 04.06.2008, in der Fassung gemäß Genehmigungsbescheid vom 10.07.2008, öffentlich bekannt gemacht und in Kraft getreten am 31.07.2008, in Aufstellung befindlicher Gesamt-Regionalplan für die Region Chemnitz: seit Mai 2016 Aus- und Bewertung der Ergebnisse des Auslegungsverfahrens nach § 6 Abs. 2 SächsLPlG (Abwägung) – Abfrage der Internetseite des Regionalen Planungsgemeinschaft und des Geoportals Sachsenatlas zuletzt am 09.06.2021
Hochwasserschutz
Für das Bergwerksfeld sind keine ausgewiesenen Hochwasserschutz- oder Überschwemmungsgebiete dargestellt.
Quellen:
BVVG-GIS-Layer: Hochwasser 2013-06 nebst Aktualisierung, Regionalplan Chemnitz-Erzgebirge Fortschreibung, beschlossen durch Satzung des Regionalen Planungsverbandes vom 04.06.2008, in der Fassung gemäß Genehmigungsbescheid vom 10.07.2008, öffentlich bekannt gemacht und in Kraft getreten am 31.07.2008, in Aufstellung befindlicher Gesamt-Regionalplan für die Region Chemnitz: seit Mai 2016 Aus- und Bewertung der Ergebnisse des Auslegungsverfahrens nach § 6 Abs. 2 SächsLPlG (Abwägung) – Abfrage der Internetseite des Regionalen Planungsgemeinschaft und des Geoportals Sachsenatlas zuletzt am 09.06.2021
Naturschutz
Das Landschaftsschutzgebiet „Seegen“ erstreckt sich auf den nördlich der Feldbahn und der querenden Elektrofreileitung belegenen Feldesteil.
Quellen:
BVVG-GIS-Layer: „Schutzgebiete“ (Bundesamt für Naturschutz), Topografische Karten TK10 und TK25
Bodendenkmale
Es liegen keine Anhaltspunkte auf etwaige Betroffenheit vor. Allgemein ist jedoch nicht auszuschließen, dass archäologische Relevanzbereiche betroffen sein könnten und zum konkreten Planungsstand eines Aufschlusses die Stellungnahme des Archäologischen Landesamtes einzuholen ist.
Quellen:
BVVG-GIS-Layer: Topografische Karten TK10 und TK25
Altlasten/-verdacht
Mit Ausnahme der Hohlraumverdachtsflächen (vgl. Rubriken RAUMORDNUNG und BESONDERHEITEN) und der als "Rote Gebiete" (= nitratbelastete Gebiete nach § 13a Düngeverordnung 2020, DüV 2020) ausgewiesenen Landwirtschaftsflächen liegen keine Anhaltspunkte auf etwaige Altlasten vor. Der Bereich der ehemaligen Lehmgrube ist wieder verfüllt und aus der Bergaufsicht entlassen, vgl. Rubrik LAGERSTÄTTE.
Quellen:
BVVG-BI; BVVG-GIS-Layer: keine Umweltbelastung-Flurstücke, Topografische Karten TK25 und TK10, „Rote Gebiete“
INFRASTRUKTUR / ERSCHLIEßUNG
Verkehrswege
Über das örtliche Straßennetz besteht in ca. 1 km Entfernung Anbindung an die Bundesautobahn BAB 72,
Anschlussstelle Stollberg Nord.
Versorgungsleitungen/-trassen
Das Bergwerksfeld wird von einer Elektrofreileitung gequert, die überwiegend entlang der auch als “Schaftreibe” in den topografischen Karten bezeichneten Straße verläuft. Gemäß Aktenlage wurde ebenfalls eine Gasleitung entlang dieser Straße verlegt.
Südöstlich des Bergwerksfeldes und der Würschnitz befindet sich eine 110-kV-Freileitung.
Quellen:
Schriftwechsel mit der zuständigen Bergbehörde; BVVG-GIS: Topografische Karten TK10 und TK25
Industriell-gewerbliche Standorte
Das nächstgelegene Gewerbegebiet befindet sich an der Autobahnanschlussstelle Stollberg Nord, GE II An der Lichtensteiner Straße. Im ca. 2 km entfernten Stollberg befinden sich umfangreiche weitere ausgewiesene Gewerbeflächen.
Die alte Ziegelei „Paul Drechsler KG, Niederwürschnitz“ wird heute als „Freizeitgelände Alte Ziegelei“ genutzt und die Museumsfeldbahn entlang der Schafteibe u.a. zur alten, heute wiedernutzbar gemachten Ziegeleigrube betrieben.
Die nächstgelegenen Gewinnungsstätten und Verarbeitungsmöglichkeiten für tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln befinden sich im ca. 25 km entfernten Zwickau, im ca. 10 km entfernten Neukirchen und im ca. 15 km entfernten Chemnitz.
Quellen:
Internet; BVVG-GIS-Layer: Topografische Karten
BESONDERHEITEN
Dauerhafte
Beschränkungen
Das westlich an das Bergwerksfeld grenzende Gelände der ehemaligen „Ziegelei Paul Drechsler KG, Niederwürschnitz“ wird vom Niederwürschnitzer Förderverein für Umweltgestaltung und soziale Betreuung e.V. als „Freizeitgelände Alte Ziegelei (FAZ)“ genutzt. Der Verein betreibt die ehemalige Feldbahn auf dem Bergwerksfeld und zeigt die ehemaligen Verarbeitungsanlagen in der Alten Ziegelei als Museum.
Der bereits verritzte Feldesteil, die sogenannte „Schaftreibe“, eine straßenbegleitend verlegte Gasversorgungsleitung und die Feldbahn blockieren etwa 30.000 m² des Bergwerksfeldes. Der verritzte Feldesteil ist wiedernutzbar gemacht und das Gelände dient wohl dem gemeindlichen Bauhof als Materiallagerplatz.
Quellen:
Internet; BVVG-GIS-Layer: Topografische Karten
Erweiterungsmöglichkeiten
Die Tonrohstoffe sind über die Feldesfläche des Bergwerkseigentums hinaus verbreitet und wurden in Teilen bereits gewonnen. Der tatsächliche Nachweis von Rohstoffvorräten außerhalb des Bergwerksfeldes bedarf weiterer Erkundung, soweit er nicht mit den Erkundungen aus den Jahren 1963/64 erbracht worden ist.
Altbergbau
In der Erläuterungskarte 10* zum geltenden Regionalplan, Gebiete mit unterirdischen Hohlräumen, ist die Gemeindefläche von Niederwürschnitz als „
Hohlraumgebiet“ bzw. als „
Hohlraumverdachtsfläche“ des ehemaligen
Steinkohlereviers Lugau/Oelsnitz ausgewiesen. Die ehemalige Johanneszeche (Steinkohlentiefbau) mit drei Abraumhalden befindet sich ca. 500 m westlich des Bergwerksfeldes. Fragen des Altbergbaus hat die BVVG nicht gesondert geprüft.
DOKUMENTATION
Erkundungsberichte, Gutachten, Prospekte
Die unter der Rubrik LAGERSTÄTTE genannten Quellen sind, sofern sie nicht ohnehin öffentlich sind, bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar. Zitierte Erkundungsberichte und Unterlagen können nach gesonderter Rücksprache auch in den Räumen der LfULG in Freiberg eingesehen werden. Die BVVG wird ihr Einverständnis zur Einsichtnahme in die Berichte beim LfULG im Einzelfall auf Anfrage erteilen.
Haftungsausschluss
Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.
Stand der Informationen: 07/2021
ZUR BEACHTUNG
- Bei dem Bergwerkseigentum Niederwürschnitz handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23. 09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
- Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
- Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
- Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Niederwürschnitz gehören nicht zum Bergwerkseigentum.
Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR INTERESSENBEKUNDUNG
Die BVVG veröffentlicht auf ihrer Webseite in Abständen Informationen zum ihr verfügbaren Bergwerkseigentum.
Die Informationen dienen einem ersten Überblick zum jeweiligen Bergwerkseigentum. Interessenten können Ihr Erwerbsinteresse unter Angaben des betreffenden Bergwerkseigentums - vorzugsweise schriftlich - gegenüber der BVVG-Zentrale bekunden.
Die Vermarktung/Veräußerung des Bergwerkseigentums erfolgt grundsätzlich über öffentliche Ausschreibungen, um einem breiten Bewerberkreis die Möglichkeit zur Gebotsabgabe zu geben. Die Reihenfolge für die Ausschreibung des Bergwerkseigentums legt die BVVG intern fest; vorliegende Interessenbekundungen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In jedem Fall werden diejenigen Interessenten, deren Erwerbsinteresse zum Ausschreibungsbeginn bei der BVVG aktenkundig ist, über die Ausschreibung schriftlich informiert.
Nach vorheriger Terminabsprache mit dem o. g. Ansprechpartner kann in den Räumen der BVVG-Zentrale in ggf. vorhandene detaillierte Unterlagen zu dem jeweiligen Bergwerkseigentum Einsicht genommen werden.
Lage
Das Bergwerksfeld Niederwürschnitz befindet sich südwestlich von Chemnitz im Freistaat Sachsen. Es liegt unmittelbar an der Bundesautobahn BAB 72, die über die Anschlussstelle Stollberg Nord in ca. 1 km Entfernung erreichbar ist.
Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.
Kontaktdaten
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NameFrau Dr. Sabine Dietrich
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FirmaBVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
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AdresseSchönhauser Allee 120
10437 Berlin -
Tel. Durchwahl