Bergwerkseigentum Prödel, Tonrohstoffe

Sachsen-Anhalt, Jerichower Land

Bergwerkseigentum Prödel, Tonrohstoffe - Auszug aus dem Lageriss

Auszug aus dem Lageriss

Bergwerkseigentum Prödel, Tonrohstoffe - Luftbild, Projektion des BWE (1)

Luftbild, Projektion des BWE (1)

Bergwerkseigentum Prödel, Tonrohstoffe - Luftbild, Projektion des BWE (2)

Luftbild, Projektion des BWE (2)

Objektdaten

  • Objekt-Nr.
    VV86-2450-001114
  • Bundesland
    Sachsen-Anhalt
  • Kreis
    Jerichower Land
  • Gemeinde
    Gommern, Stadt
  • Gemarkung
    Prödel
    Dornburg
    Leitzkau
  • Flurstück
    keine
  • Objektart
    Bodenschätze-Interessenbekundung
  • Größe
    373.300 m²
  • Orientierungswert
    Die BVVG ruft zur Bekundung von Kaufinteresse unter Angabe von Preisvorstellungen auf.

Objekt­beschreibung

Für das Bergwerkseigentum Prödel - tonige Gesteine zur Herstellung kleinformatiger Wandbauelemente - möchte die BVVG mit dieser Interessenbekundung potentielle Käufer ermitteln. In den Jahren vor 1990 wurden in dem heutigen Bergwerksfeld mehr als 30 Erkundungsbohrungen auf Ziegelton niedergebracht. Das Bergwerksfeld befindet sich innerhalb einer großräumigeren Rupeltonlagerstätte. Es ist unverritzt.

OBJEKT

Bergwerkseigentum

Prödel

Verliehen für den Bodenschatz

9.22 tonige Rohstoffe zur Herstellung kleinformatiger Wandbauelemente

Größe des Bergwerksfeldes

373.300 m²

Rechtliche Einordnung

aufrechterhaltenes altes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG

Oberflächennutzung

landwirtschaftliche Nutzung

Bergwerkseigentum der BVVG

Das Bergwerkseigentum Prödel befindet sich im Bereich einer großräumigen Rupeltonlagerstätte, an deren nördlichem Rand ein weiteres Bergwerkseigentum der BVVG liegt. Es handelt sich um das Bergwerkseigentum Hobeck/Klepps, für das ebenfalls Interesse bekundet werden kann, vgl. gesondertes Prospekt.

Flächen der BVVG

Die BVVG ist Eigentümerin mehrerer Flurstücke über dem Bergwerksfeld. Sofern im Zusammenhang mit dem Erwerb des Bergwerkseigentums Interesse an diesen Flächen besteht, wird die BVVG auf einen entsprechenden Antrag hin prüfen, ob und zu welchen Bedingungen ein Verkauf möglich ist.


LAGERSTÄTTE


Quellen:

      [1] Ruske: Ergebnisbericht über die Untersuchungsbohrung Ziegelton Prödel 1971", VEB Geologische Forschung und Erkundung ,Betriebsteil Halle, 11 Seiten mit 5 Anlagen, 24.06.1988


      [2] Böttcher: Bericht über die geologischen und wirtschaftlichen Ergebnisse der Erkundung von Ziegelton für ein Großziegeleiobjekt im Raum Dornburg-Prödel", Staatliche Geologische Kommission der DDR Zentraler Geologischer Dienst, Geologischer Dienst Halle, 15 Seiten mit 5 Anlagen 14.03.1959


      [3] Löffler, I.: Bericht über durchgeführte Bohrgutuntersuchungen aus der Erkundung Prödel", Institut für Grobkeramik und Natursteine, 6 Seiten, 10.01.1967


      [4] Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt, Untersuchung der Tonrohstoffe Sachsen-Anhalts (2002/2003) - Angaben zur Rohstoffqualität der Altuntersuchungen - aus den Jahren 1972 und 1967


      [5] Karte der oberflächennahen Rohstoffe 1:200 000, Erl. Bl. CC 3934 Magdeburg, 81 S., 1 Kt, Hannover 2004


Geologische Verhältnisse

Die Lagerstätte Prödel liegt am Rande einer pleistözänen Hochfläche, die sich zwischen dem Südhang des Flämings und dem Magdeburg-Breslau-Urstomtal befindet. Der Kern dieser Hochfläche wird von mitteloligozänem Septarienton (Rupelton) gebildet. Er ist durch Stauchwirkungen des Eises verfaltet mit dem überdeckenden saalekaltzeitlichen Geschiebemergel.

Die Lagerstätte Prödel am südlichen Rande der Hochfläche ist nicht oder nur wenig gestaucht. Der Nutzhorizont ist durchgehend mindestens 14,4 m und meist über 20 m mächtig.

Er liegt überwiegend unter nur geringer pleistozäner Bedeckung (0,5-5,6 m, ø 1,3 m). Das Liegende des Nutzhorizontes wurde mit den 15 -20 m tiefen Bohrungen nicht erreicht. Eine Kontrollbohrung außerhalb des Bergwerksfeldes aus dem Jahre 1958 traf den Rupelton unter 10 m pleistozäner Bedeckung an und durchteufte ihn erst nach über 58 m.

Untersuchungsstand

Nach den Erkundungen auf Ziegelton in den Jahren 1958 (30 Bohrungen) und 1967 (drei Bohrungen) wurde 1971 erneut eine 20 m tiefe Bohrung abgeteuft. Der erbohrte Ton lässt sich über Unterschiede im Gehalt an Kalk und Feinsand unterteilen. Der Übergang zwischen den Abschnitten ist fließend. Der Ton wurde in vier bzw. drei Abschnittsproben und einer Mischprobe für einen Einsatz als Mauerziegel- und auch Hohlziegelrohstoff grobkeramisch und brenntechnisch untersucht [1], [3].

Petrographische und qualitative Kennzeichnung

Es handelt sich um eine typische Rupeltonlagerstätte, vgl. [5]. Die Anteile der Kornfraktion <2 µm liegen gemäß [1] bis [4] im Durchschnitt der Lagerstätte bei über 51,5 M-%, die der 20-2 µm-Fraktion bei 30 % und die der Fraktion >20 M-% um etwa 18,5%.

Als vorkommende Tonminerale werden in den Untersuchungen aus dem Jahr 1972 Illit/Muskovit/Serizit und Montmorillonit/Vermiculit mit jeweils 24 % bzw. 22 % im Lagerstättendurchschnitt angegeben. Die Ergebnisse aus dem Jahr 1967 stellen Illit/Muskovit/Serizit als „viel“ vorkommend dar.

Hauptsächlich vorkommendes Nichttonmineral ist Quarz mit etwa 28 M-% im Lagerstättendurchschnitt.

Die untersuchten Abschnitte weisen unterschiedliche Gehalte an Gips, Kalk und Pyrit auf, wobei der untere Abschnitt frei von diesen Mineralen ist, dafür jedoch einen gegenüber den überlagernden Abschnitten höheren Feinsandgehalt beinhaltet.

Verwendungsmöglichkeiten

Die Erkundungen auf Ziegelton in den Jahren 1959 und 1967 und 1971 weisen den Rohstoff bei ausreichender Magerung mit Sand für die Herstellung von Hintermauerziegeln und Hohlware als brauchbar aus, wobei dem hohen Sulfatgehalt z. B. durch Barytzusatz begegnet werden müsste [1]. Es handelt sich um einen gut formbaren, hoch plastischen und schonend zu trocknenden Rohstoff.

Entsprechend der Materialzusammensetzung stellten sich in den untersuchten Proben bei den verschiedenen Brenntemperaturen unterschiedliche Brennfarben von hell über gelb und rot bis braun ein [1], [3]. Gemäß [5] eignet sich der Rupelton als Zumahlstoff für die Dachziegelherstellung und kann sehr gut für die Produktion von Hintermauerziegeln eingesetzt werden.

Mit Ausnahme der Einsatzmöglichkeiten als Dichtungston oder Blähton wird auf weitere industrielle Anwendungsmöglichkeiten des Rupeltons in der Literatur nicht eingegangen.

Abbausituation

Der Rohstoffkörper ist großflächig einheitlich gelagert. Er weist gemäß [1] bis [4] fließend ineinander übergehende Abschnitte mit Unterschieden in der stofflichen Zusammensetzung auf, die Einfluss auf die Verarbeitungstechnologie und die herstellbaren Produkte haben.

Das Liegende der Lagerstätte wurde innerhalb des Bergwerksfeldes Prödel nicht erbohrt.

Vorratssituation

Die Vorratsabschätzung nach der Methode der geologischen Blöcke erfolgte gemäß der anzuwendenden Konditionen für die Gewinnung der Ziegelrohstoffe. Bei einem Raumgewicht von 1,8 t/m³ wurden rd. 9,4 Mio. Tonnen gewinnbarer Vorräte der Vorratsklasse C
1 im heutigen Bergwerksfeld bestimmt [3]. Aufgrund des dichten Netzabstandes der Bohrungen können Teile der Vorräte in die Vorratsklassen A
2 bzw. B angehoben werden, sobald ausreichende Produktionsversuche mit günstigem Ergebnis durchgeführt wurden.

Industrielle Bedeutung

Die Erkundung in den Jahren vor 1990 erfolgte für die Errichtung eines Ziegelwerkes mit einer Kapazität von 50 Mio. NFZ und ergab gesicherte Vorräte für einen Betrieb über die Dauer von 4 -5 Jahrzehnten.

Als Deponieton hat Rupelton vor allem regionale Bedeutung. Als Ausgangsmaterial für andere Anwendungen wie z.B. die Ziegelproduktion könnte er auch überregionale Bedeutung erlangen.

Weitere industriemineralische Anwendungen des Rohstoffes bleiben zu untersuchen.


ÖFFENTLICHE PLANUNG

Landesplanerische Einordnung

keine


Quelle:


Landesentwicklungsplan des Landes Sachsen-Anhalt, in Kraft getreten am 12.03.2011

Regionalplanerische Einordnung

Das Vorranggebiet für Rohstoffgewinnung Nr. XXVI - Tonlagerstätte Prödel ist zur Sicherung qualitativ hochwertiger Rohstoffe als regional bedeutsamer Standort und Lagerstätte festgelegt.


Quelle:



Regionaler Entwicklungsplan für die Planungsregion Magdeburg, genehmigt am 29.05.2006 und veröffentlicht im Amtsblatt der Landeshauptstadt Magdeburg Nr. 21 vom 19. Juni 2006

Kommunale Planung

Die Stadt Gommern stellt derzeit einen Bebauungsplan auf, in dem knapp 100 ha gewerbliche Bauflächen für einen Industriepark inkl. Erweiterungsflächen vorgesehen sind.


SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN

Trinkwasserschutz

kein Trinkwasserschutzgebiet


Quelle:



Untere Wasserbehörde LK Jerichower Land, Landesbericht Bestandsaufnahme nach WRRL Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt vom 31.03.2005

Hochwasserschutz

kein Hochwasserschutzgebiet


Quelle:


Hochwassergefahrenkarten - Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserschutz Sachsen-Anhalt, Stand von 2014

Naturschutz

Das Bergwerksfeld ist von den Landschaftsschutzgebieten „Mittlere Elbe“ und „Mittlere Elbe-Steckby“ sowie den Biosphärenreservaten „Flusslandschaft Elbe“ sowie „Flusslandschaft Elbe und Mulde“ ganz oder teilweise betroffen.

Bodendenkmale

Hinweise auf etwaige Bodendenkmale liegen im Bereich des Bergwerksfeldes nicht vor.

Altlasten/-verdacht

keine Anhaltspunkte


INFRASTRUKTUR / ERSCHLIEßUNG

Verkehrswege

Die Landeshauptstadt Magdeburg mit dem Güterverkehrszentrum Hansehafen Magdeburg-Rothensee ist über das örtliche Straßennetz und die Bundesstraße B 184 in ca. 30 bis 40 km Entfernung erreichbar. Gleiches gilt für die Anschlüsse an die Bundesautobahnen BAB 2 und BAB 14.

Entlang der östlichen Begrenzung des Bergwerksfeldes verläuft die Bahntrasse Magdeburg-Dessau.

Versorgungsleitungen/-trassen

Eine die Eisenbahnstrecke querende Stromleitung verläuft gemäß topografischer Karte südöstlich des Bergwerksfeldes.


BESONDERHEITEN

Dauerhafte
Beschränkungen

keine Anhaltspunkte

Erweiterungsmöglichkeiten

Erweiterungsmöglichkeiten in Richtung Teufe und über die Feldesgrenzen hinaus in Richtung Elbe bleiben Gegenstand weiterer Erkundungen.


DOKUMENTATION

Erkundungsbericht

Die vorgenannten Quellen sind, soweit sie nicht ohnehin öffentlich sind, bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.

Haftungsausschluss

Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.

Stand der Informationen: 05/2014 mit folgender Aktualisierung in 10/2020: Luftbilder


ZUR BEACHTUNG

    • Bei dem Bergwerkseigentum Prödel handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23.09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
    • Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
    • Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
    • Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Prödel gehören nicht zum jeweiligen Bergwerksfeld.

Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.


ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR INTERESSENBEKUNDUNG

Die BVVG veröffentlicht auf ihrer Webseite in Abständen Informationen zum ihr verfügbaren Bergwerkseigentum.

Die Informationen dienen einem ersten Überblick zum jeweiligen Bergwerkseigentum. Interessenten können Ihr Erwerbsinteresse unter Angaben des betreffenden Bergwerkseigentums - vorzugsweise schriftlich - gegenüber der BVVG-Zentrale bekunden.

Die Vermarktung/Veräußerung des Bergwerkseigentums erfolgt grundsätzlich über öffentliche Ausschreibungen, um einem breiten Bewerberkreis die Möglichkeit zur Gebotsabgabe zu geben. Die Reihenfolge für die Ausschreibung des Bergwerkseigentums legt die BVVG intern fest; vorliegende Interessenbekundungen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In jedem Fall werden diejenigen Interessenten, deren Erwerbsinteresse zum Ausschreibungsbeginn bei der BVVG aktenkundig ist, über die Ausschreibung schriftlich informiert.

Nach vorheriger Terminabsprache mit dem o. g. Ansprechpartner kann in den Räumen der BVVG-Zentrale in ggf. vorhandene detaillierte Unterlagen zu dem jeweiligen Bergwerkseigentum Einsicht genommen werden.

Lage

Das Bergwerksfeld befindet sich zentral im Land Sachsen-Anhalt, ca. 40 km südwestlich der Landeshauptstadt Magdeburg unweit der Stadt Gommern. Es liegt sehr günstig an der Eisenbahnlinie Magdeburg-Dessau und ist über das örtliche Straßennetz und die B 184 mit dem Großraum Magdeburg und dessen Infrastruktur mit dem Güterverkehrszentrum Hansehafen Magdeburg-Rothensee sowie den Bundesautobahnen A 2 und A 14 verbunden.

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.

Anlagen / Links

Kontaktdaten

  • Name
    Frau Dr. Sabine Dietrich
  • Firma
    BVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
  • Adresse
    Schönhauser Allee 120
    10437 Berlin
  • Tel. Durchwahl

Direktanfrage

Wichtig: Bitte senden Sie über dieses Kontaktformular keine Gebote!
Gebote senden Sie ausschließlich an: gebote@bvvg.de oder per Post an:
BVVG – Ausschreibungsbüro, Postfach 58 01 51, 10411 Berlin

* Pflichtangaben
 SSL-verschlüsselt