Bergwerkseigentum Rosa, Untergrundspeicherformation

Thüringen, Schmalkalden-Meiningen - Wartburgkreis

Bergwerkseigentum Rosa, Untergrundspeicherformation - Auszug aus dem Lageriss (1), Nordteil

Auszug aus dem Lageriss (1), Nordteil

Bergwerkseigentum Rosa, Untergrundspeicherformation - Auszug aus dem Lageriss (2), Südteil

Auszug aus dem Lageriss (2), Südteil

Bergwerkseigentum Rosa, Untergrundspeicherformation - Luftbild, Projektion des BWE (1)

Luftbild, Projektion des BWE (1)

Bergwerkseigentum Rosa, Untergrundspeicherformation - Luftbild, Projektion des BWE (2)

Luftbild, Projektion des BWE (2)

Objektdaten

  • Objekt-Nr.
    VV66-2450-001015
  • Bundesland
    Thüringen
  • Kreis
    Schmalkalden-Meiningen
    Wartburgkreis
  • Gemeinde
    Breitungen/Werra
    Dermbach
    Friedelshausen
    Kaltennordheim, Stadt
    Rosa
    Roßdorf
    Schmalkalden, Stadt
    Schwallungen
    Wasungen, Stadt
  • Gemarkung
    Hümpfershausen
    Bernshausen
    Eckardts
    Friedelshausen
    Georgenzell
    Kaltenlengsfeld
    Oepfershausen
    Rosa
    Roßdorf
    Schwarzbach
    Wahns
    Waldbez. Langenfeld
    Waldbezirk Helmers
    Wasungen
    Zillbach
  • Flurstück
    keine
  • Objektart
    Bodenschätze-Interessenbekundung
  • Größe
    60.625.000 m²
  • Orientierungswert
    Die BVVG ruft zur Bekundung von Kaufinteresse unter Angabe von Preisvorstellungen auf.

Objekt­beschreibung

Für das Bergwerkseigentum Rosa - Bodenschatzkennziffer 11, Formationen und Gesteine, die zur unterirdischen behälterlosen Speicherung geeignet sind, möchte die BVVG potentielle Käufer ermitteln und ruft hiermit zur Abgabe von Interessenbekundungen auf.

OBJEKT

Bergwerkseigentum

Rosa (Nr. 268/90/892)

Verliehen für den Bodenschatz

Formationen und Gesteine, die zur unterirdischen behälterlosen Speicherung geeignet sind

Größe des Bergwerksfeldes

60.625.000 m²

Rechtliche Einordnung

aufrechterhaltenes altes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG

Oberflächennutzung

überwiegend Land- und Forstwirtschaft

Flächen der BVVG

Gegenwärtig verfügt die BVVG über etwa 80 Flurstücke in vereinzelter Lage über dem Bergwerksfeld. Auf Anfrage stellt die BVVG Interessenten eine aktuelle Flurstücksliste mit dem aktuellen Verfügbarkeitsstatus zur Verfügung.


LAGERSTÄTTE


Quellen:

      [1] Hessmann et al. (1974): Salinaratlas der DDR, ZGI Berlin – zitiert,


      [2] Kupferschiefer Erkundungsbohrung Rosa 1 der Eisfelder Kupfergewerkschaft: Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Geologisches Landesarchiv, Archiv-Nr. 260, Bohrarchiv-Nr. (Alt)1302-344 – zitiert,


      [3] Schulze, W.: Geologische Kurzcharakteristik von Bergwerkseigentum der Treuhandanstalt an Speicherraum für Untergrundspeicherung, Deponie oder Endlager, 28.11.1994, Seiten 47 bis 48,


      [4] Morgenroth, V. et al. (1996): Bewertung des Bergwerkseigentums Unterirdische Speicherung Rosa, Terra Montan Gesellschaft für angewandte Geologie mbH, Suhl, 22 Seiten, 8 Anlagen.

Geologische Verhältnisse

Das Bergwerkseigentum Rosa liegt zwischen dem Thüringer Wald und der Rhön im sogenannten Südthüringisch-Fränkischen Triasland. An der Oberfläche steht großflächig Buntsandstein an, der teilweise von geringmächtigem Pleistozän oder Holozän überdeckt ist. Im Untergrund schließt sich nordöstlich des Bergwerksfeldes Rosa unmittelbar das Bergwerkseigentum Merkers mit seinen Grubenbauen an.

Das Bergwerksfeld befindet sich im Bereich der Meinigen-Eiterfelder Mulde. Als Speichergestein wird der zur Leine-Folge gehörende Plattendolomit angesprochen. Er ist nördlich der Linie Tann-Meiningen-Hildburghausen klüftig-kavernös ausgebildet. Südlich dieser Linie ist die tonige Randfazies der Leine-Folge vertreten. Eine detaillierte Zusammenfassung befindet sich in [3].

Untersuchungsstand

Eine spezielle Erkundung des zur Leine-Folge gehörenden Plattendolomits im Raum Rosa für die Nutzung als Speicher ist nicht bekannt. Das Geologische Landesarchiv verfügt über Informationen aus einer Altbohrung der Eisfelder Kupfergewerkschaft, in deren Schichtenverzeichnis ca. 4,5 m mächtig ausgebildeter Plattendolomit beschrieben wird, vgl. [2]. Nach [4] ist der geologisch-reservoirmechanische Kenntnisstand im Betrachtungsraum nicht ausreichend. Für präzise Aussagen zum Speichervolumen sind Erkundungsbohrungen zur Untersuchung der Speicherparameter und des Strukturbaus erforderlich.

Petrographische und qualitative Kennzeichnung

Spezielle Untersuchungen des Plattendolomits im Raum Rosa liegen nicht vor.

Verwendungsmöglichkeiten

Gemäß [3] und [4] erscheint der Plattendolomit aufgrund seiner geologischen und geographischen Verhältnisse zur behälterlosen unterirdischen Speicherung geeignet.

Abbau- und Vorratssituation

Das etwa 60 km² große Bergwerksfeld ist unverritzt. Bereits für die Planungsphase eines potentiellen Speichers wird eine enge Abstimmung mit dem benachbarten Betrieb und dem Thüringer Landesbergamt empfohlen. Ausreichend große Abstände zum bestehenden Grubenfeld Merkers sind einzuplanen. Aussagen über das nutzbare Speichervolumen sind auf der Basis von neuen Erkundungsergebnissen nach dem aktuellen technologischen Stand und dem aktuellen rechtlichen Rahmen abzuleiten.


ÖFFENTLICHE PLANUNG

Landesplanerische Einordnung

Über dem Bergwerksfeld Rosa liegen als Freiraumverbundsysteme Waldlebensräume und Auenlebensräume sowie Freiraumbereiche für Landwirtschaft, für unzerschnittene verkehrsarme Räume und Waldflächen. Industriegroßflächen und landesbedeutsame Infrastruktur liegen nicht unmittelbar über dem Bergwerksfeld.

Der Landesentwicklungsplan sagt u.a. Folgendes aus:

      „6.3 Rohstoffsicherung … Primäre Ressourcen sollen einerseits effizienter eingesetzt und andererseits aber auch bestmöglich durch sekundäre Rohstoffe im Rahmen einer wirksamen Kreislaufwirtschaft substituiert werden. … Tieferliegende, in Thüringen untertägig genutzte oder nutzbare Rohstoffe ...werden raumordnerisch insbesondere hinsichtlich ihrer Zugänglichkeit von Übertage berücksichtigt.…

      6.3.4 G 1Vorhandenen Potenzialen tieferliegender Rohstoffe bzw. von Speichergesteinen soll bei der Abwägung mit konkurrierenden raumbedeutsamen Nutzungen besonderes Gewicht beigemessen werden. 2Eine dauerhafte Beeinträchtigung tieferliegender Rohstoffe soll vermieden werden. In Thüringen lagern untertägig genutzte oder nutzbare Rohstoffe … deren Zugänglichkeit auch künftig zur Sicherung der Rohstoffversorgung gewährleistet werden muss. Ebenso ist ...die Nutzung unterirdischer Hohlräume für die Speicherung von Bedeutung …"

Quelle:

Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2025 (LEP 2025) beschlossen am 15.05.2014 und in Kraft getreten am 05.07.2014.

Regionalplanerische Einordnung

Die ausgewiesenen Vorrang- und Vorbehaltsgebiete für Freiraumsicherung, Landwirtschaftliche Bodennutzung, Tourismus und Erholung sowie ein Vorbehaltsgebiet für Rohstoffgewinnung (s1 – Sand/Sandstein Rosa) stehen einer untertägigen Nutzung nicht grundsätzlich entgegen.

Der Regionalplan weist u.a. Folgendes aus:

      „4.5.4 Gewinnung von Rohstoffen unter Tage

      G 4-26 In der Planungsregion Südwestthüringen sollen die Möglichkeiten zur Gewinnung von Rohstoffen unter Tage einschließlich des oberflächennahen Ausstrichbereiches der Lagerstätte mittel- bis langfristig erhalten werden. Dazu soll die räumliche Einordnung der dafür notwendigen Übertageeinrichtungen an geeigneten Standorten ermöglicht werden. ... Dies betrifft in Südwestthüringen insbesondere folgende Gebiete: …▪ Formationen und Gesteine, die zur unterirdischen behälterlosen Speicherung geeignet sind: Rosa, Gerstungen, Geisa, Behringen (auch Kohlenwasserstoffe gasförmig),…."

Quelle:
Regionalplan Südwestthüringen, bekanntgegeben am 09.05.2011.


SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN

Wasserschutz

Das Bergwerksfeld Rosa liegt im weitesten Sinne im Werra-Kalirevier und damit im Einzugsgebiet der Weser. Die Flussgebietsgemeinschaft Weser hat einen Bewirtschaftungsplan und ein Maßnahmeprogramm 2009 für die Gewässerbewirtschaftung in der Flussgebietseinheit Weser veröffentlicht. Derzeit erfolgt eine Aktualisierung und Fortschreibung des Bewirtschaftungsplans und des Maßnahmeprogramms bis 2015.


Quelle:

https://www.fgg-weser.de/
, BVVG-GIS, Regionalplan Südwestthüringen

Die Wasserschutzgebiete um Wiesenthal und Roßdorf, bei Rosa sowie südlich der Achse Kaltenlengsfeld - Oepfershausen überlagern ganz oder teilweise das Bergwerksfeld Rosa.


Quellen:



https://tlubn.thueringen.de/wasser/wsg-hqsg/karte-wsg-hqsg und
http://www.geoproxy.geoportal-th.de/geoclient/start_geoproxy.jsp (Starten)
(Wasser- und Heilquellenschutzgebiete)

Naturschutz

Das Bergwerksfeld ist von mehreren Schutzgebieten betroffen – von dem Landschaftsschutzgebiet „Rhön“, den Naturschutzgebieten „Hofberg“, „Klosterwald“, „Schwarzbacher Grund“ und „Stoffelskuppe“, dem Vogelschutzgebiet „Thüringische Rhön“ und dem Biosphärenreservat „Rhön“. Zwei der dreizehn Kernzonen des Naturschutzgroßprojektes „Thüringer Rhönhutungen“ sowie Teilflächen der FFH-Gebiete „Roßdorfer Steintriften“, „Werra mit Zuflüssen“, „Pleß - Stoffelskuppe - Bernshäuser Kutte“ und "Krücke - Oberwald - Wunschberg“ betreffen das Bergwerksfeld.


Quelle:
BVVG-GIS, Regionalplan Südwestthüringen

Bodendenkmale

Mit Ausnahme des Steindenkmals/Kreuzstein Kleeblattkreuz auf dem Flurstück 557 der Gemarkung Schwarzbach in Schwallungen sind der BVVG etwaig innerhalb des Bergwerksfeldes liegende Bodendenkmale nicht bekannt. Eine gesonderte Prüfung erfolgte durch die BVVG nicht.


Quelle:
BVVG-Bodeninformationssystem, Thüringer Landesamt für Archäologische Denkmalpflege

Altlasten- und Kampfmittelverdacht

Der BVVG sind etwaig innerhalb des Bergwerksfeldes liegende Altablagerungen nicht bekannt. Eine gesonderte Prüfung erfolgte durch die BVVG nicht.


INFRASTRUKTUR / ERSCHLIEßUNG

Verkehrswege

Über dem Bergwerksfeld liegen Landesstraßen. Unweit des Bergwerksfeldes verlaufen die Bundesautobahnen A 4 und A 71 sowie die Bundesstraßen B 62, B 19 und B 285. Schienenwege führen nicht über das Bergwerksfeld.

Versorgungsleitungen/-trassen

Eine Hochspannungsleitung und eine Fernwasserleitung queren den nördlichen Teil des Bergwerksfeldes. Wenige Kilometer außerhalb verlaufen eine Fernwasserleitung und eine Gasleitungstrasse entlang der Werra.

Industriell-gewerbliche Standorte

Die nächstgelegenen Industrie- und Gewerbestandorte befinden sich in Barchfeld und in Merkers.


BESONDERHEITEN

Dauerhafte

Beschränkungen

Abstandserfordernisse zum Grubenbau Merkers.

Ergänzende Daten

Im Umfeld des Bergwerksfeldes Rosa befinden sich Bohrungen rohstoffgeologischer Erkundungskampagnen aus den Jahren vor 1990. Sofern die Zustimmung der heutigen Dateneigner erlangt wird, besteht die Möglichkeit, Ergebnisse weiterer Bohrungen im Umfeld des Bergwerkseigentums in die Betrachtungen einzubeziehen.


DOKUMENTATION

Erkundungsbericht

Die vorgenannten Quellen sind bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.

Haftungsausschluss

Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.

Stand der Informationen: 04/2015 mit folgenden Aktualisierungen in 10/2020: Web-Links sowie Luftbilder


ZUR BEACHTUNG

    • Bei dem Bergwerkseigentum Rosa handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23. 09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
    • Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
    • Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
    • Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Rosa gehören nicht zum Bergwerksfeld.

Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.


ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR INTERESSENBEKUNDUNG

Die BVVG veröffentlicht auf ihrer Webseite Informationen zu dem ihr verfügbaren Bergwerkseigentum.

Die Informationen dienen einem ersten Überblick zum jeweiligen Bergwerkseigentum. Interessenten können ihr Erwerbsinteresse unter Angabe des betreffenden Bergwerkseigentums - vorzugsweise schriftlich - gegenüber der BVVG-Zentrale bekunden.

Die Vermarktung/Veräußerung des Bergwerkseigentums erfolgt grundsätzlich über öffentliche Ausschreibungen, um einem breiten Bewerberkreis die Möglichkeit zur Gebotsabgabe zu geben. Die Reihenfolge für die Ausschreibung des Bergwerkseigentums legt die BVVG intern fest; vorliegende Interessenbekundungen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In jedem Fall werden diejenigen Interessenten, deren Erwerbsinteresse zum Ausschreibungsbeginn bei der BVVG aktenkundig ist, über die Ausschreibung schriftlich informiert.

Nach vorheriger Terminabsprache mit dem o. g. Ansprechpartner kann in den Räumen der BVVG-Zentrale in ggf. vorhandene detaillierte Unterlagen zu dem jeweiligen Bergwerkseigentum Einsicht genommen werden.

Lage

Das Bergwerksfeld Rosa liegt im Südwesten des Freistaates Thüringen.
Es ist unverritzt.

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Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.

Anlagen / Links

Kontaktdaten

  • Name
    Frau Dr. Sabine Dietrich
  • Firma
    BVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
  • Adresse
    Schönhauser Allee 120
    10437 Berlin
  • Tel. Durchwahl

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Gebote senden Sie ausschließlich an: gebote@bvvg.de oder per Post an:
BVVG – Ausschreibungsbüro, Postfach 58 01 51, 10411 Berlin

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