Bergwerkseigentum Schreiersgrün-Süd, Hartgest./Feldspat

Sachsen, Vogtlandkreis

Bergwerkseigentum Schreiersgrün-Süd, Hartgest./Feldspat - Ausschnitt aus dem Lageriss

Ausschnitt aus dem Lageriss

Bergwerkseigentum Schreiersgrün-Süd, Hartgest./Feldspat - Luftbild mit Projektion des Bergwerksfeldes

Luftbild mit Projektion des Bergwerksfeldes

Bergwerkseigentum Schreiersgrün-Süd, Hartgest./Feldspat - Topografische Karte mit Projektion des Bergwerksfeldes

Topografische Karte mit Projektion des Bergwerksfeldes

Bergwerkseigentum Schreiersgrün-Süd, Hartgest./Feldspat - Topografische Karte mit Projektion des Bergwerksfeldes

Topografische Karte mit Projektion des Bergwerksfeldes

Objektdaten

  • Objekt-Nr.
    VV23-2450-001415-AUS
  • Bundesland
    Sachsen
  • Kreis
    Vogtlandkreis
  • Gemeinde
    Auerbach/Vogtl., Stadt
    Treuen, Stadt
  • Gemarkung
    Schreiersgrün
    Reumtengrün
  • Flurstück
    Bergwerkseigentum, kein Flurstück
  • Objektart
    Bodenschätze-Ausschreibung
  • Größe
    352.045 m²
  • Orientierungswert
    Die Ausschreibung erfolgt nach Gebot.

Abgabe des Gebotes

Objekt­beschreibung

Ausgeschrieben ist das Bergwerkseigentum Schreiersgrün-Süd für den Bodenschatz Gesteine zur Herstellung von Schotter und Splitt.
In dem ca. 35 ha großen, verritzten Bergwerksfeld steht als Granitvarietät ein biotitführender Monzogranit an. Für diesen liegen die Ergebnisse umfangreicher technologischer Untersuchungen im Rahmen des Feldspatprogramms bis 1983 vor, mit denen Anwendungen für technisches, Flach- und Behälterglas, Grob- und Feinkeramik, technische Keramik und Emailleschmelzen in sieben unterschiedlichen Betrieben erprobt wurden.


OBJEKT

Bergwerkseigentum

Schreiersgrün-Süd (Nr. 721/90/812)

Verliehen für den Bodenschatz

9.27, Gesteine zur Herstellung von Schotter und Splitt

Größe des Bergwerksfeldes

352.045 m²

Rechtliche Einordnung

aufrechterhaltenes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG, eingetragen im Berggrundbuch des Amtsgerichts Freiberg

Oberflächennutzung

überwiegend Forstwirtschaft, Landwirtschaft, teils Bebauung

Flächen der BVVG

Die BVVG besitzt über dem Bergwerksfeld Schreiersgrün-Süd und angrenzend keine Grundstücke.


LAGERSTÄTTE

Bei der BVVG verfügbare Literaturquellen:


[1] Dietel, M. (1964): Bericht über die durchgeführten Untersuchungsarbeiten im Granitvorkommen Schreiersgrün/Vogtl. Mit einer Vorratseinschätzung und 7 Anlagen. – Bezirksstelle für Geologie beim Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt, 21.11.1964, 13 Seiten und 7 Anlagen,


[2] Lasch, G. et al. (1977): Ergebnisbericht Feldspatprogramm. – Institut für mineralische Rohstoff- und Lagerstättenwirtschaft, Dresden, 30.04.1977, 112 Seiten und Anlagen (davon Anlage 1, 3.3 und 4.7 vorhanden),


[3] Müller, B. (1978): Bericht über die durchgeführten Untersuchungen der sozialistischen Arbeitsgemeinschaften „Feldspatrohstoff Schreiersgrün“ und „Substitution Feldspatrohstoff“. – SAG „Feldspatrohstoff Schreiersgrün“ (VEB Hartsteinwerke „Vogtland, Oelsnitz) und „Substitution Feldspatrohstoff“ (VEB NMT Steinach), Dresden, 06.01.1978, 53 Seiten und 1 Anlage,


[4] Oswald, B
. und Löschau, G. (1980): Rohstofftechnologischer Bericht: Erkundung Feldspat Schreiersgrün. – Institut für mineralische Rohstoff- und Lagerstättenwirtschaft, Dresden, 28.07.1980, 48 Seiten und 35 teils mehrseitige Anlagen,


[5] Merker, G. und Oswald, B. (1982): Rohstofftechnologischer Zwischenbericht A4/2: Großversuche Schreiersgrün. – Institut für mineralische Rohstoff- und Lagerstättenwirtschaft, Dresden, 19.07.1982, 81 Seiten und 5 Anlagen,


[6] Merker, G. und Hauptmann, K. (1983): Rohstofftechnologische Forschung: Forschungsthema Feldspatrohstoffe, Teil I – Granit Schreiersgrün – Feldspat Schreiersgrün. – Institut für mineralische Rohstoff- und Lagerstättenwirtschaft, Dresden, 04.05.1983, 79 Seiten und 7 teils mehrseitige Anlagen,


[7] n.n. (1983): Geologische und rohstoffseitige Begründung zur Erteilung des beauftragten Bergbauschutzgebietes für das vorgesehene Tagebaufeld Süd der Granitlagerstätte Schreiersgrün. – undatiert, 2 Blatt,


[8]
Lageriss, undatiert,


[9] Lorenz, W., Gwosdz, W. (2003): Bewertungskriterien für Industrieminerale, Steine und Erden - Teil 7: Feldspäte und andere Flussmittel. – Geologisches Jahrbuch, Reihe H, Wirtschaftsgeologie, Berichte zur Rohstoffwirtschaft, Heft 10, Hannover 2003, 125 Seiten,


[10] Elsner, H. (2017): Feldspatrohstoffe in Deutschland. – Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover, August 2017, 51 Seiten,


[11] Critical Raw Material Act (CRMA), am 23. Mai 2024 in Kraft getretene, in den Mitgliedstaaten unmittelbar geltende EU-Verord
nung
(
2024/1252
,
2024/90330
)
die eine Reihe von Maßnahmen im Hinblick auf kritische und strategische Rohstoffe vorsieht, darunter Feldspat, vgl. Webseite des BMWK inkl. Informationen zu Finanzierungsmöglichkeiten der EU und Fördermitteln des BMWK - Abfrage zuletzt am 23.04.2025,



[12] Internetportal der Dr. Krakow Rohstoffe GmbH, Göttingen: „Gesteinsmehle werden den Markt revolutionieren.“ - Dr. Krakow Rohstoffconsult – Abfrage zuletzt am 24.04.2025.

Geologische Verhältnisse

Das Bergwerksfeld liegt im Westerzgebirge/Vogtland auf ca. 450 m ü. NN im Grenzbereich des Bergen-Lauterbacher Granitmassivs. Es beinhaltet klein- und mittelkörnige Granitvarietäten. Im Bereich des Bergwerksfeldes hat das granitische Gestein keine Berührung mit dem Kontakthof des Granitplutons und ist nicht kontaktmetamorph verändert. Es liegt weitgehend homogen vor.

Die tektonischen Verhältnisse werden durch ein NW-SE/NE-SW-streichendes Störungsgitter beherrscht.

Aufgrund des Fehlens von Gehängelehmen versickern Oberflächenwässer im oberflächennah grusig verwitterten Granit rasch.

Untersuchungsstand

Die Lagerstätte Schreiersgrün-Süd wurde in den Jahren vor 1990 als Folgelagerstätte für den nördlich der Ortslage Schreiersgrün betriebenen Tagebau erkundet. Über diese Untersuchungsarbeiten in den Jahren 1963/1964 und 1977 liegen Ergebnisberichte vor. Weiterhin liegen die Ergebnisse umfangreicher technologischer Untersuchungen im Rahmen des Feldspatprogramms bis 1983 vor. Sie umfassen neben Angaben zu Korngrößen, zur chemischen und mineralogischen Zusammensetzung des Granits Ergebnisse umfangreicher Anwendungsversuche für die Herstellung von technischen Glasen, Flach- und Behälterglas, Grob- und Feinkeramik, technischer Keramik und Emailleschmelzen in sieben unterschiedlichen Betrieben. In die Untersuchungen sind 198 Einzelproben, 6 Proben aus Geländeaufschlüssen und 39 Mischproben eingeflossen.

Petrographische und qualitative Kennzeichnung

Der Schreiersgrüner Granit ist ein biotitführender Muskovit-Monzogranit. Er ist im Betrachtungsraum fast ausschließlich in zwei Varietäten ausgeprägt, die sich hauptsächlich durch ihr Gefüge unterscheiden: eine mittel- bis grobkörnige und eine klein- bis mittelkörnige Varietät. Bei der vorherrschenden mittel- bis grobkörnigen Varietät handelt es sich um einen weiß-grau-weißen, teils durch Orthoklase porphyrischen Muskovit-Monzogranit (Hauptgestein). Die zweite, als jüngeres meist gangartiges Gestein bezeichnete Varietät, ist ein weißgrau-rötlicher, kleinkörnig/ungleichkörniger Granodiorit, der deutlich weniger Biotit enthält. Innerhalb des Bergwerksfeldes Schreiersgrün-Süd tritt praktisch ausschließlich die als Hauptgestein bezeichnete Varietät auf. Ihr Mineralbestand umfasst gelblich-weißen Alkalifeldspat (Mikroklin und Orthoklas), weißen Plagioklas, rauchgrauen Quarz, Biotit, Hellglimmer, Chlorit, Serizit, Apatit, Rutil, Hämatit, Zirkon, Pyrit und Turmalin, wobei der Orthoklas oft mit Albit verwachsen ist und im Biotit Lithium nachgewiesen wurde. Der Turmalin tritt regellos, butzenartig oder zentrisch in Form von sogenannten Turmalinsonnen auf. Im Mittel umfasst der Mineralbestand 35 (33-36) M.-% Quarz, 54 (51-57) M.-% Feldspat, 7 % Muskovit und 3 (2-4) M.-% Biotit.

Chemisch überwiegt mit 75% der Gehalt an SiO
2, gefolgt von ca. 14,2 % Al
2O
3 und 4,3 % K
2O. Der Gesamtgehalt an Alkalien (K
2O+Na
2O) liegt im Mittel bei 7,7 %, wobei der Anteil von K
2O zu Na
2O sich wie 1,3 zu 1 verhält. Die Gehalte an TiO
2, CaO, MgO betragen 0,16 %, 0,6 % bzw. 0,3 %, der Fe
2O
3-Gehalt beläuft sich auf 1,34 %. Als Glühverlust werden 0,8 % angegeben. Den Berechnungen zufolge ändert sich die chemische Zusammensetzung des Rohstoffes über die verschiedenen Abbauscheiben nur unwesentlich.

Hinsichtlich der Korngröße liegen die Werte für Feldspat und Quarz zwischen 0,5 bis 4,0 mm, max. 8,0 mm, sowie für Einzelaggregate von Orthoklas bis 25 mm. Die Korngröße der Glimmer beträgt 0,1 bis 3,0 mm.

Aufgrund der größeren Körnigkeit und der nur schwachen bis mäßigen Kornverzahnung zeichnet sich das sogenannte Hauptgestein durch sehr gute Aufbereitungseigenschaften im Kornaufschluss, bei der Flotation und bei der Magnetscheidung aus. Kaum abzutrennen sind dagegen der in reliktischen Einschlüssen vorhandene Biotit und der sehr feinkörnige, lokal auf Rissen auftretende Hämatit, die einen gewissen verbleibenden Fe-Gehalt im Aufbereitungsgut bedingen. Im Rahmen des Feldspatprogramms der 1970er Jahre wurden für das Quarz-Feldspat-Wertprodukt mittlere Feldspatgehalte von 57 % (54-60 %) ermittelt, wobei der Biotit auf < 1 % abgereichert werden konnte.

Hinsichtlich der Verwertbarkeit als Feldspatrohstoff in der Glas- und Keramikindustrie zeigte sich das unaufbereitete Material als mittelwertiger Mischfeldspat, der feinvermahlen für Versätze der Baukeramik und Bauglasindustrie geeignet ist (TGL 20687 – Sorte C 45/IV). Nach einer Aufbereitung mittels Starkfeldmagnetscheidung erfüllte das Material, trotz des geringfügig unterhalb der Richtwerte liegenden mittleren Feldspatgehaltes von 57 %, die Anforderungen hochwertiger Mischfeldspäte (TGL 20687 – Sorte C 45/II).

Hinsichtlich der Gesteinsparameter liegen u.a. folgende Angaben vor: Monzogranite haben aufgrund ihres körnigen, porösen, serialporphyrischen und spaltenreichen Gefüges, das die Verwitterung des Materials begünstigt, allgemein keine guten Festigkeitseigenschaften. Für die Rohdichte werden im Mittel: 2,60 g/cm³ angegeben.

Verwendungsmöglichkeiten

Den vorliegenden Berichten aus den Jahren 1964 bis 1983 zufolge, ist der Schreiersgrüner Granit gemahlen als Feldspatrohstoff eingesetzt worden, überwiegend für die Flachglasproduktion und untergeordnet in der Bau- und Grobkeramik sowie für sonst. Verbraucher.

Die Eignung der mittel- und hochwertigen Mischfeldspäte als Flussmittel in keramischen Massen und Glasgemengen ist zweifelsfrei nachgewiesen worden. In sortiertem Zustand ist die Eignung der Mischfeldspäte - trotz der unterhalb der geltenden K
2O-Gehalte für die Glas- und Keramikindustrie liegenden Werte - auch als Substitut für hochwertige schadstoffarme Flussmittel mit ausgeprägter Kaliumbetonung beschrieben worden. Dies erfolgte mit dem Hinweis auf die besondere Bedeutung der Verwertbarkeit in der feinkeramischen Industrie zur Herstellung von Hartporzellan. Weiterhin ist die Eignung der Mischfeldspäte für den Einsatz als Al
2O
3-Träger anstelle von Quarzporphyr bzw. Tonerde in einigen Zweigen der Glasindustrie sowie als laugen- und säurefester Füllstoff anstelle von Quarzmehl im Behälterbau beschrieben worden. Eine Eignung zur Produktion bestimmter hochwertiger farbloser Spezialgläser ist hingegen nicht festgestellt worden.

Für die im Zuge der Aufbereitung anfallenden Glimmer fanden potentielle Verwendungsmöglichkeiten in der Farben- und Lackindustrie Erwähnung.

Für andere mögliche Nutzmaterialien des „Abraumes“, der anfallenden feineren Gesteinsfraktionen, Gesteinsmehle und anderer mineralischer Komponenten werden wirtschaftliche Verwertungen zunehmend wieder in Betracht gezogen und teilweise Vorräte abgeschätzt, vgl. [9], [10].

Abbausituation

Zahlreiche ältere Aufschlüsse und Restlöcher, u.a. der Bereich des 1986 stillgelegten Steinbruches der Fa. Albert Berger Schreiersgrün und des „Seidels Loch“, beeinflussen die bergtechnische Abbauführung in Falle eines künftigen Neuaufschlusses.
Traditionelle Granitgewinnungsstellen wurden in den Zeiten vor 1990 unter Naturschutz gestellt, um ihren kulturhistorischen Wert zu erhalten. Da der Betrachtungsraum nicht zu diesen traditionellen Stätten gehört, plädierten die Berichtenden im Jahre 1977 dafür, in Abstimmung mit den zuständigen Organen das Naturschutzgebiet rückgängig zu machen und diese Rohstofflagerstätte von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung komplex und gezielt zu nutzen.

Eine stoffliche Differenzierung des Rohstoffkörpers wird hauptsächlich durch lokal begrenzte, von Klüften und der Oberfläche ausgehende Umwandlungen des Gesteins verursacht. Die Mächtigkeit dieser Umwandlungszonen schwankt im Bereich von Dezimetern bis zu einigen Metern. In Abhängigkeit vom Umwandlungsgrad verschlechtert sich die Rohstoffqualität mit dem abnehmenden Feldspatgehalt. Dem entgegen wirken die Gewinnungs- und Aufbereitungsprozesse homogenisierend und lassen insgesamt eine gleichbleibende Rohstoffqualität erwarten. Mit Ausnahme der verwitterungsbedingten Veränderungen des Gesteins wurden keine weiteren Trends beobachtet, so dass eine Qualitätskonstanz auch langfristig gewährleistet ist. Sofern die oberen grusig zersetzten Gesteinspartien ausgehalten werden, ist der gesamte Rohstoffkörper als Feldspatrohstoff nutzbar.

Das grusig verwitterte Material fand in der regionalen Bauindustrie stellenweise als „Sand“ Verwendung.

Aufgrund zu beachtender Hinweise bzgl. der hydrogeologischen Situation werden im Vorfeld einer Abbaukonzeptionierung direkte Abstimmungen mit der Wasserwirtschaft empfohlen.

In den Jahren 1980er favorisierte das damalige Ministerium für Geologie im Ergebnis umfangreicher Erkundungen, Forschungsarbeiten und industrieller Großversuche den Aufschluss des Standortes Schreiersgrün/südlich für die Feldspatproduktion.

Gegenwärtig ist eine Entwicklung der Ortslagen Schreiersgrün, Kuxenberghäuser und Reumtengrün von Norden und Osten bis heran an den ehemaligen Steinbruch und das Bergwerksfeld zu verzeichnen.

Vorratssituation

Hinsichtlich der Vorratssituation geben Müller et al. (1977) Werte für ein ca. 290.000 m² großes Erkundungsfeld „Ia“ des südlichen Lagerstättenkomplexes von Schreiersgrün an, das sich im Wesentlichen mit dem Bergwerksfeld Schreiersgrün-Süd deckt. Bei einer durchschnittlichen Nutzmächtigkeit von 50 m stehen in diesem Erkundungsfeld „Ia“ geologische Vorräte von 14.500.000 m³ an. Eine aktuelle Neuberechnung der Vorräte für das ca. heutige 35 ha große Bergwerksfeld, ggf. mit Betrachtung von Erweiterungsmöglichkeiten auf die damaligen 670.000 m³ und 555.000 m³ großen Erkundungsfelder „Ib“ und „II“ mit durchschnittlichen Nutzmächtigkeiten von 100 m wird empfohlen.

Industrielle Bedeutung

Nach der positiven Beurteilung des Bergener Granits von Schreiersgrün als vielfältig verwendbarer, veredelungsfähiger einheimischer Feldspatrohstoff, der über einen mittleren bis großen Lagerstättenumfang verfügt und beibrechend Splitte und Putzsande herstellbar sind, kann dem Standort bei entsprechender Erschließung dauerhaft eine überregionale Bedeutung zukommen. Gesteinsmehle finden zunehmend in Ziegelmassen Verwendung.

Die Bestrebungen in den Jahren vor 1990 zielten auf eine planmäßige Großproduktion hochwertiger, auch für den Export geeigneter Feldspatprodukte.


ÖFFENTLICHE PLANUNG

Landesplanerische Einordnung

Die Karte 10 (Erläuterungskarte) „Klassifizierung der Vorkommen von Steine- und Erden-Rohstoffe, aktiver Steine-Erden-Bergbau“ des Sächsischen Landesentwicklungsplans 2013 weist das Bergwerksfeld Schreiersgrün-Süd und sein Umfeld als „Festgesteine inkl. Karbonatgesteine“ der dritthöchsten Wertigkeitsklasse 2 aus.


Quellen:


Landesentwicklungsplan 2013 Freistaat Sachsen, beschlossen am 12.07.2013, BVVG-GIS

Regionalplanerische Einordnung

In der Raumnutzungskarte zum Regionalplan ist das Bergwerksfeld weder als Vorranggebiet Rohstoffabbau oder langfristige Rohstoffsicherung noch als Vorbehaltsgebiet Rohstoffsicherung ausgewiesen. Im Bereich der offengelassenen ehemaligen Abbaustätten findet sich ein Vorranggebiet Arten und Biotopschutz.


Quellen:

Satzung über den Regionalplan Region Chemnitz vom 20.06.2023 gemäß dem mit Einschränkungen erteilten Genehmigungsbescheid des Sächsischen Staatministeriums für Regionalentwicklung vom 22.02.2024 und BVVG-GIS

Windenergiepotential

Im Bereich des Bergwerksfeldes Schreiersgrün-Süd sind keine Ausweisungen für Windenergieanlagen dargestellt.


Quellen:


Satzung über den Regionalplan Region Chemnitz vom 20.06.2023 gemäß dem mit Einschränkungen erteilten Genehmigungsbescheid des Sächsischen Staatministeriums für Regionalentwicklung vom 22.02.2024 und BVVG-GIS

Kommunale Planung

Das Bergwerksfeld ist nicht überplant. Bestehende nicht land- oder forstwirtschaftliche Nutzungen sind der Friedhof nebst angrenzenden Dauerkleingärten in der Gartenstraße und ein Wasserhochbehälter der Stadt Treuen.


Quellen:

BVVG-GIS


SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN

Trinkwasserschutz

Südlich des Bergwerksfeldes befinden sich die Schutzzonen für das „QG Schreiersgrün“ - alle Schutzzonen des mehrteiligen Schutzgebietes.


Quellen:



BVVG-GIS

Hochwasserschutz

Eine möglicherweise erforderliche Absicherung gegen Hochwasser ist in den o.g. Unterlagen aus dem Jahr 1977 beschrieben, so dass eine aktuelle Prüfung der Sachverhalte empfohlen wird.

Unter den vom Hochwasser 2013 betroffenen Gebieten an Elbe, Saale und Nebenflüssen befindet sich das Gebiet Schreiersgrün nicht.


Quellen:



BVVG-GIS

Naturschutz

Das Bergwerksfeld ist von Schutzgebieten nicht betroffen. Innerhalb des Bergwerksfeldes sind im früheren Steinbruch Schreibershaide die Biotope Nr. 5440F000622T (1644 m², naturnahes nährstoffreiches Rest- und Abbaugew. [§085432]) und Nr. 5440F000624T (307 m x 5 m, natürlicher basenarmer Silikatfels [§085433]) kartiert worden.


Quellen:



BVVG-GIS
und Geodatenviewer Sachsen: Karte Waldbiotope – Abfrage zuletzt am 22.04.2025

Bodendenkmale

Hinweise auf etwaige Bodendenkmale liegen im Bereich des Bergwerksfeldes nicht vor
.


Quellen:


BVVG-GIS

Altlasten/-verdacht

Hinweise auf etwaigen Altlastenverdacht liegen nicht vor und sind über dem bzw. im näheren und weiteren Umkreis des Bergwerksfeldes Schreiersgrün-Süd nicht ersichtlich.


Quellen:


BVVG-GIS


INFRASTRUKTUR / ERSCHLIEßUNG

Verkehrswege

Die verkehrsmäßige Erschließung des Bergwerksfeldes zu der ca. 6 Kilometer entfernten Bundesautobahn A 72 (Anschlussstelle Treuen) und der Bundesstraße B 94 gewährleistet Anbindungen sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr.

Im Bedarfsplan Straße des Bundesverkehrswegeplans 2030 ist das fest disponierte Vorhaben “OU Göltzschthal” westlich der Ortslagen Rodewisch, Auerbach/Vogtland und Falkenstein/Vogtland geplant.

Der nächstgelegene Bahnhof der Vogtlandbahn mit Verbindung nach Norden und Süden befindet sich in Treuen.


Quellen:



BVVG-GIS und Bundesverkehrswegeplan 2030

Versorgungsleitungen / - trassen

Unmittelbar südlich des Bergwerksfeldes verläuft eine 110 kV-Freileitung. Gemäß den Erkundungsunterlagen existierte in den 1970er Jahren südlich des heutigen Bergwerksfeldes eine Ferngasleitung, deren Verlegung möglich erschien. In den aktuellen topographischen Karten ist eine solche Leitung nicht verzeichnet. Der schematischen Darstellung des am 22.10.2024 von der Bundesnetzagentur genehmigten Wasserstoff-Kernnetz zufolge wird eine Neubauleitung im Umfeld des Bergwerksfeldes Schreiersgrün-Süd verlaufen. Sofern die in den 1970er Jahren dargestellte Ferngasleitungstrasse existiert, ist nicht auszuschließen, dass die vorgenannte Neubauleitung des Wasserstoff-Kernnetzes an dieser Stelle vorgesehen ist.


Quellen:



o.g. Quellen zur Rubrik Lagerstätte, BVVG-GIS und Internetseite der Bundesnetzagentur zum Wasserstoff-Kernnetz – Abfrage zuletzt am 22.04.2025

Industriell-gewerbliche Standorte

Die nächstgelegenen Gewerbegebiete sind das voll erschlossene Industriegebiet Auerbach-West in Reumtengrün sowie die teilweise erschlossenen Industrie- und/bzw. Gewerbegebiete "Falgard" in Falkenstein, "Rebesgrüner Straße" in Treuen und ,,Goldene Höhe H3'' in Eich.


Quellen:



BVVG-GI
S


BESONDERHEITEN

Dauerhafte
Beschränkungen

Den geltenden Standards entsprechende Abstände zu schützenswerten Objekten, Ortslagen und öffentlichen Verkehrswegen sind einzuhalten.

Erweiterungsmöglichkeiten

Das Bergwerksfeld Schreiersgrün-Süd liegt südlich des aufgeschlossenen Granitbruches Schreiersgrün und der Ortsverbindungsstraße Schreiersgrün – Kuxenberghäuser mit den angrenzenden Bebauungen. Das heutige Bergwerksfeld Schreiersgrün-Süd überdeckt im Wesentlichen das Erkundungsfeld „Ia“ der im Rahmen des Feldspatprogramms von 1977 vorgenommenen Untersuchungen des Bergener Granits. In südlicher Richtung schließen sich die Erkundungsfelder „Ib“ und „II“ an.


DOKUMENTATION

Erkundungsberichte, Gutachten, Prospekte

Die unter der Rubrik LAGERSTÄTTE genannten Quellen sind, sofern sie nicht ohnehin öffentlich sind, bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.

Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.

Haftungsausschluss

Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.

Stand der Informationen: 12/2015 mit Aktualisierungen 04/2025


ZUR BEACHTUNG

    • Bei dem Bergwerkseigentum Schreiersgrün-Süd handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23. 09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
    • Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
    • Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
    • Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Schreiersgrün-Süd gehören nicht zum Bergwerkseigentum.

Nach vorheriger Terminabsprache mit dem o. g. Ansprechpartner kann in den Räumen der BVVG-Zentrale in ggf. vorhandene detaillierte Unterlagen zu dem jeweiligen Bergwerkseigentum Einsicht genommen werden.

Lage

Das im Südwesten des Freistaates Sachsen liegende Bergwerksfeld Schreiersgrün-Süd befindet sich nordöstlich von Plauen im Westerzgebirge/Vogtland.
Das an mehreren Stellen verritzte Bergwerksfeld ist über das örtliche Straßennetz an die Gewerbeflächen in den umliegenden Gemeinden sowie an die ca. 6 Kilometer entfernte Bundesautobahn BAB 72 und an die ca. 5 Kilometer entfernte Bundesstraße B 94 angebunden.

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.

Kontaktdaten

  • Name
    Frau Dr. Sabine Dietrich
  • Firma
    BVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
  • Adresse
    Schönhauser Allee 120
    10437 Berlin
  • Tel. Durchwahl

Direktanfrage

Wichtig: Bitte senden Sie über dieses Kontaktformular keine Gebote!
Gebote senden Sie ausschließlich an: gebote@bvvg.de oder per Post an:
BVVG – Ausschreibungsbüro, Postfach 58 01 51, 10411 Berlin

* Pflichtangaben
 SSL-verschlüsselt

Abgabe des Gebotes