Bergwerkseigentum Solpke/Jägerberg, Kiese und Kiessande
Sachsen-Anhalt, Altmarkkreis Salzwedel
Objektdaten
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Objekt-Nr.VV81-2450-001113
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BundeslandSachsen-Anhalt
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KreisAltmarkkreis Salzwedel
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GemeindeGardelegen, Hansestadt
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GemarkungSichau
Zichtau -
FlurstückBergwerkseigentum, keine Flurstücke
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ObjektartBodenschätze-Interessenbekundung
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Größe1.028.235 m²
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OrientierungswertDie BVVG ruft zur Bekundung von Kaufinteresse unter Angabe von Preisvorstellungen auf.
Objektbeschreibung
Für das Bergwerkseigentum Solpke/Jägerberg - Bodenschatzkennziffer 9.23, Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagstoffen - möchte die BVVG mit dieser Interessenbekundung potentielle Käufer ermitteln. In dem heutigen Bergwerksfeld wurden im Jahr 1976 im Zuge der Vorerkundung 16 Bohrungen niedergebracht. Das gewonnene Material wurde hinsichtlich seiner Eignung untersucht und die Auswertung im Ergebnisbericht „Erkundung Kiessand (Kalksandstein) Solpke“, 1981 zusammengefasst.
OBJEKT
Bergwerkseigentum
Solpke/Jägerberg
Verliehen für den Bodenschatz
Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagstoffen
Größe des Bergwerksfeldes
1.028.235 m²
Rechtliche Einordnung
aufrechterhaltenes altes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG
Oberflächennutzung
Forstwirtschaft
Flächen der BVVG
Die BVVG besitzt über dem Bergwerksfeld Solpke/Jägerberg keine Grundstücke.
LAGERSTÄTTE
Quellen:
- Nuglisch, Dr.: Ergebnisbericht Erkundung Kiessand (Kalksandstein) Solpke, VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle, 1981
- Dietel, M.: Verkaufsprospekt für das Bergwerkseigentum Solpke/Jägerberg, Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagstoffen, TABERG Planungsbüro, Schneeberg, 1996
- KOR 200, Blatt CC 3926 Braunschweig, 2004
Geologische Verhältnisse
Unter durchschnittlich 0,5 m Abraum bilden saalekaltzeitliche Sande mit wechselndem Kiesgehalt die nutzbaren Bereiche der Lagerstätte.
Untersuchungsstand
In dem heutigen Bergwerksfeld wurden im Jahr 1976 im Zuge der Vorerkundung 16 Bohrungen niedergebracht. Das gewonnene Material wurde hinsichtlich seiner Eignung untersucht und die Auswertung im Ergebnisbericht „Erkundung Kiessand (Kalksandstein) Solpke“,1981 zusammengefasst.
Petrographische und qualitative Kennzeichnung
Für große Teile des im Bergwerksfeld anstehenden Rohstoffes wurden keine oder nur schwache organische Verunreinigungen festgestellt. In dem für die Herstellung von Kalksandsteinen als geeignet charakterisierten Vorratsbereich beläuft sich der Kornanteil < 4 mm, im Durchschnitt auf 94,6 M-% bei einer Schwankungsbreite von 65,3 bis 100 M-%. Der mittlere Anteil des Korns im Intervall von 0 bis 4 mm liegt bei 0,1-0,63 mm und stellt mit 75,5 M-% den Hauptanteil des Rohstoffes dar. Der Kornanteil < 0,1 mm beträgt im Durchschnitt 5,9 M-% mit einem Schwankungsbereich von 2,0 bis 15,0 M-%. Der SiO
2-Gehalt des für die Herstellung von Kalksandsteinen als geeignet charakterisierten Rohstoffbereichs beträgt im Mittel 93,6 M-% und fällt nicht unter 90,0 M-%. Die Gehalte an Al
2O
3, Na
2O und K
2O sowie der Schwefelgehalt wurden untersucht. Prüfungen für eine Eignung als Betonzuschlagstoff wurden nicht durchgeführt.
Verwendungsmöglichkeiten
Die anstehenden Rohstoffe wurden für die Kalksandsteinproduktion und als Baumaterialrohstoff charakterisiert. Zur Prüfung der Eignung als Betonzuschlagstoff werden weitere Untersuchungen angeraten.
Abbausituation
Das Bergwerksfeld ist unverritzt. Es stehen Vorräte für den Trockenschnitt sowie im Grundwasser an. Die einzelnen Vorratsblöcke beinhalten 0,24 Mio. m³ bis 6,48 Mio. m³ Rohstoff der betrachteten Qualitäten.
Die Lagerungsverhältnisse der Schichten sind im Allgemeinen unkompliziert. Aushaltungswürdige Einschaltungen von Zwischenmitteln wurden nicht angetroffen.
Vorratssituation
Innerhalb des Bergwerksfeldes wurden 6 Vorratsblöcke ausgehalten, die sich in Bezug auf den Erkundungsgrad, die Verwendungsmöglichkeit der Rohstoffe und die Lage zum Grundwasserspiegel unterscheiden. Darin sind gewinnbare Vorräte von 6,26 Mio. Tonnen Kalksandsteinrohstoff und 12,85 Mio. Tonnen Baumaterialrohstoff (über und unter Grundwasserniveau) vorhanden. Zur Orientierung werden prognostische Vorräte im Umfang von 2,69 Mio. Tonnen für die Kalksandsteinproduktion und 10,49 Mio. Tonnen Baumaterialrohstoff angegeben.
Industrielle Bedeutung
Die Lagerstätten oberflächennah anstehender Rohstoffe in der Altmark haben derzeit lokale Bedeutung. Weitere Potenziale wären über den Lückenschluss der Bundesautobahn A 14 Magdeburg-Wittenberge-Schwerin sowie den Truppenübungsplatz Altmark erschließbar.
ÖFFENTLICHE PLANUNG
Landesplanerische Einordnung
In der zeichnerischen Darstellung der Ziele und Grundsätze des Landesentwicklungsplanes 2010 des Landes Sachsen-Anhalt ist keine Einordnung dargestellt.
Regionalplanerische Einordnung
Im Regionalen Entwicklungsplan Altmark (rechtskräftig seit 14.02.2005) ist das Bergwerksfeld als „Vorranggebiet für Rohstoffgewinnung“ (vgl. Textziffer 5.4.4.4) ausgewiesen.
Außerdem ist die Region Solpke als „Vorranggebiet für Wassergewinnung“ von regionaler Bedeutung (vgl. Textziffer 5.4.3.2).
Kommunale Planung
keine Planungen bekannt
SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN
Trinkwasserschutz
Trinkwasserschutzzone III des Trinkwasserschutzgebietes Colbitz-Letzlinger Heide (Stand 08/1996)
Naturschutz
Das Bergwerkseigentum berührt keine Landschafts- und Naturschutzgebiete (Stand 08/2011).
Bodendenkmale
Hinweise auf etwaige Bodendenkmale liegen nicht vor und wurden daher nicht gesondert überprüft.
Altlasten/-verdacht
keine Ausweisung (Stand 03/2008)
Kampfmittel/-verdacht
Hinweise auf Kampfmittelverdacht liegen nicht vor und wurden daher nicht gesondert überprüft.
INFRASTRUKTUR
Verkehrswege
Über das örtliche Straßennetz besteht in ca. 4 km Entfernung Anschluss an die Bundesstraße B 188.
Der Bahnhof Solpke auf der Strecke Berlin-Hannover ist ca. 5 km in südöstlicher Richtung entfernt und besitzt Anschlussgleise, die einen Ausbau zur Verladestrecke ermöglichen würden (Stand 08/96).
Trassen
Innerhalb der Bergwerksfeldes existieren keine festen baulichen Anlagen wie Gebäude, befestigte Straßen und oder Leitungen.
Ca. 150 m südlich des Bergwerksfeldes verläuft eine Gasleitungstrasse (Stand 08/1996).
DOKUMENTATION
Erkundungsbericht
Der Ergebnisbericht Erkundung Kiessand (Kalksandstein) Solpke, VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle, 1981 und das Verkaufsprospekt für das Bergwerkseigentum Solpke/Jägerberg, Kiese und Kiessande zur Herstellung von Betonzuschlagstoffen, TABERG Planungsbüro, Schneeberg, 1996 sind bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.
Haftungsausschluss
Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.
Stand der Informationen: 07/2013 mit folgender Aktualisierung in 10/2020: Luftbilder
ZUR BEACHTUNG
- Bei dem Bergwerkseigentum Solpke/Jägerberg handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23. 09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
- Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
- Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
- Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Solpke/Jägerberg gehören nicht zum Bergwerkseigentum.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR INTERESSENBEKUNDUNG
Die BVVG veröffentlicht auf ihrer Webseite in Abständen Informationen zu dem von ihr verfügbaren Bergwerkseigentum.
Die Informationen dienen einem ersten Überblick zum jeweiligen Bergwerkseigentum. Interessenten können Ihr Erwerbsinteresse unter Angaben des betreffenden Bergwerkseigentums - vorzugsweise schriftlich - gegenüber der BVVG-Zentrale bekunden.
Die Veräußerung des Bergwerkseigentums erfolgt grundsätzlich über öffentliche Ausschreibungen, um einem breiten Bewerberkreis die Möglichkeit zur Gebotsabgabe zu geben. Die Reihenfolge der Ausschreibungen des Bergwerkseigentums legt die BVVG intern fest; vorliegende Interessenbekundungen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In jedem Fall werden diejenigen Interessenten, deren Erwerbsinteresse zum Ausschreibungsbeginn bei der BVVG aktenkundig ist, über die Ausschreibung schriftlich informiert.
Nach vorheriger Terminabsprache mit dem o. g. Ansprechpartner kann in den Räumen der BVVG-Zentrale in ggf. vorhandene detaillierte Unterlagen zu dem jeweiligen Bergwerkseigentum Einsicht genommen werden.
Lage
Das Bergwerksfeld Solpke/Jägerberg liegt westlich der Hansestadt Gardelegen im Nordwesten des Landes Sachsen-Anhalt in der Altmark.
Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.
Kontaktdaten
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NameFrau Dr. Sabine Dietrich
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FirmaBVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
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AdresseSchönhauser Allee 120
10437 Berlin -
Tel. Durchwahl