Bergwerkseigentum Vogelsang, Tonrohstoffe
Mecklenburg-Vorpommern, Vorpommern-Greifswald
Objektdaten
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Objekt-Nr.VV73-2450-101420
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BundeslandMecklenburg-Vorpommern
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KreisVorpommern-Greifswald
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GemeindeVogelsang-Warsin
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GemarkungVogelsang
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Flurstückkeine
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ObjektartBodenschätze-Interessenbekundung
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Größe238.700 m²
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OrientierungswertDie BVVG macht das Bergwerkseigentum Vogelsang hiermit zur Abgabe von Interessenbekundungen für den Kauf bekannt.
Objektbeschreibung
Für das Bergwerkseigentum Vogelsang, Bodenschatz tonige Gesteine zur Herstellung kleinformatiger Wandbauelemente, möchte die BVVG potentielle Käufer ermitteln und ruft zur Abgabe von Interessenbekundungen auf.
Berichte aus den Jahren 1961-1976 über die Ergebnisse der rohstoffgeologischen Erkundungen der pleistozänen Bändertone des Haffstausee-Beckens bei Ueckermünde liegen vor. Das Bergwerksfeld Vogelsang ist unverritzt.
Bergwerkseigentum
Vogelsang (Nr. 855/90/639)
Verliehen für den Bodenschatz
9.22, tonige Gesteine zur Herstellung kleinformatiger Wandbauelemente
Größe des Bergwerksfeldes
238.700 m²
Rechtliche Einordnung
aufrechterhaltenes altes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG
Oberflächennutzung
Die Geländeoberfläche des Bergwerksfeldes Vogelsang wird forstwirtschaftlich genutzt, in geringem Umfang für Verkehrswege und Leitungstrassen.
Bergwerkseigentum der BVVG
Bei Interesse an Tonrohstoffen im Raum Vorpommern steht mit dem Bergwerkseigentum Mewegen West, Mewegen Nordost und Mewegen Südost sowie Bugewitz und Jatznick/Teufelsspring weiteres Bergwerkseigentum für den Bodenschatz „tonige Gesteine zur Herstellung kleinformatiger Wandbauelemente“, „tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln“ bzw. „tonige Gesteine zur Herstellung von Aluminium sowie Steinzeug, feuerfester und säurefester Erzeugnisse“ zum Kauf von der BVVG zur Verfügung, vgl. gesonderte Exposés.
Flächen der BVVG
Über dem Bergwerksfeld Vogelsang besitzt die BVVG keine Flurstücke.
LAGERSTÄTTE
Verfügbare Literaturquellen:
[1] Kretzschmar, Gehl, Groth, Reincke (1961): Ergebnisbericht über Erkundungsbohrungen des VEB Geologische Erkundung Nord Schwerin, Arbeitsstelle Neubrandenburg auf Ziegelton im Objekt Raum Ueckermünde, Teilobjekt Vogelsang, Krs. Ueckermünde, Meßtischblatt 2250 Ueckermünde, Bezirk Neubrandenburg im Jahre 1959 mit 2 Tabellen zur Vorratsberechnung und 5 Anlagen zum Stichtag der Vorratsberechnung 25.11.1959.- Schwerin, 01.11.1961, 94 Blatt inkl. 2 Tabellen und 5 Anlagen,
[2] Stammberger (1962): Beschlußprotokoll Nr. StE 47/469 zum Ergebnisbericht der Arbeitsstelle Neubrandenburg des ehem. GD Schwerin vom 01.11.1961 über Erkundungsbohrungen auf Ziegelton im Raum Ückermünde, Objekt Vogelsang 1959.- Zentrale Vorratskommission für mineralische Rohstoffe, Berlin, 13.02.1962, 3 Seiten nebst Mehner (1962): Überprüfungsbericht zum Ziegelton Ückermünde – Teilobj. Vogelsang 1959.- Zentrale Vorratskommission für mineralische Rohstoffe - Sekretariat, Berlin, 02.01.1962, 2 Seiten,
[3] Stammberger (1968): Beschlußprotokoll StE 234/0938 zur Vorratsberechnung Ziegelton Bellin 1964 vom 12.12.1967.- Ministerrat der DDR, Staatssekretariat für Geologie, Zentrale Vorratskommission, Berlin, 11.03.1968, 5 Seiten nebst Klinger (1968): Überprüfungsbericht zur Vorratsberechnung Ziegelton Bellin 1964 vom 12.12.1967.- Ministerrat der DDR, Staatssekretariat für Geologie, Zentrale Vorratskommission, Berlin, 15.02.1968, 10 Seiten in Verbindung mit Stammberger (1967): Beschlußprotokoll Nr. K 23/07/0016 zum Konditionenantrag für die Tonlagerstätte Bellin.- Zentrale Vorratskommission für mineralische Rohstoffe - Sektor Konditionen, Berlin, 25.01.1967, 3 Seiten nebst Strömich (1967): Überprüfungsbericht zum Konditionenantrag für die Tonlagerstätte Bellin.- Zentrale Vorratskommission für Mineralische Rohstoffe - Sektor Konditionen, Berlin, 11.01.1967, 9 Seiten und Baganz, Löser, Granitzki (1966/67): Antrag auf Bestätigung von Konditionen der Tonlagerstätte Bellin / Krs. Ueckermünde.- VEB Ziegelkombinat Ueckermünde über die Bezirksstelle Geologie Neubrandenburg, 52 Seiten inkl. 7 teils mehrseitige Anlagen (Vorratsriß, Schichtenschnitte, Prüfzeugnisse, … Bericht über Tonuntersuchungen des Institutes für Grobkeramik Großräschen),
[4] Granitzki, Sygor (1970): Konditionenermittlung für Tonlagerstätten im Raum Ueckermünde.- VEB Ziegelkombinat Ueckermünde, Ueckermünde, 07.12.1970, 60 Seiten inkl. 18 teils mehrseitige Anlagen (Lageplan, Karten, Schichtschnitte, Abschriften der Rohstoffuntersuchungsergebnisse, Prüfzeugnisse, Karten zur Vorratslage u.a.),
[5] Eichhoff (1971): Gutachterliche Stellungnahme zum Konditionsantrag für die Tonlagerstätten im Raum Ueckermünde vom 07.12.1970, Staatssekretariat für Geologie, Zentrale Vorratskommission, Berlin, 01.02.1971, 9 Seiten - zitiert,
[6] Granitzki, Stammberger u.a. (1961 bis 1973): Schriftwechsel zum Ergebnisbericht Tonlagerstätten Ueckermünde und der getätigten Investitionen,
[7] Granitzki (1976): Ergebnisbericht Tonerkundung Luckow / Krs. Ueckermünde 1975.- Rat des Bezirkes Neubrandenburg, Abt. Geologie, Neubrandenburg, 19.02.1976, 318 Blatt inkl. 34 teils mehrseitige Anlagen - zitiert,
[7a] Beeking, Granitzki u.a. (1976/1977): Schriftwechsel zum Ergebnisbericht Ton Luckow 1975 und der Bestätigungsanfrage zum technologischen Einsatz in Tunnelöfen
- zitiert,
[8] Karte der oberflächennahen Rohstoffe 1:200 000, Erl. Bl. CC 2350 Ueckermünde und CC 3150 Schwedt (Oder), 55 S., 2 Kt, Hannover 2002,
[9] Ankündigung der Zi Ausgabe 01/2024, Themenvorschau: Wasserstoff - ein zukünftiges Brenngas im Ziegelwerk? (Teil 1 von 3): „Bei der Anwendung von Wasserstoff ergeben sich vielseitige Fragestellungen sowohl zur Wirtschaftlichkeit als auch zu den Verbrennungseigenschaften sowie zum Einfluss der veränderten Abgaszusammensetzung auf die Produkteigenschaften. Der Fachartikel stellt ein Forschungsvorhaben zu diesen Themen, durchgeführt vom IAB Weimar speziell für Thüringer Ziegelwerke, vor.”, Newsletter der Zi Ziegelindustrie International, Email, 05.12.2023,
[10] Zi 01/2024 ff. - Fachartikel, Bauverlag BV GmbH, Gütersloh, 09.02.2024 ff.,
[11] Webseite der Stadt Ueckermünde – Abfrage zuletzt am 14.02.2024.
Geologische Verhältnisse
Die Lagerstätten im Südwestteil des ehemaligen Haffstausee-Beckens betreffen zu den spätglazialen Beckentonen der Würmzeit des Weichselglazials rechende Bändertone.
Das Liegende der unterschiedlich mächtigen Tonablagerungen bilden eiszeitliche Sande größerer Mächtigkeit.
Das Hangende der Tonablagerungen besteht aus wechselnd mächtigen Talsanden der Haffterrassen, auf die während des Holozäns u.a. im nördlichen Bereich des heutigen Bergwerksfeldes Vogelsang Dünen aufgeweht wurden. In den Hohlformen der Talsande bildeten sich sporadisch Torflager.
Für die Tonlagerstätte Vogelsang wird folgendes Normalprofil beschrieben:
Hangendes/Abraum
3 - 6 m, schwankend, bestehend aus
-
- Feinsand, humos (Mutterboden),
- Torf- und Dünenbildungen,
- Talsand, einheitlich feinkörnig, gelbbraun bis hellgrau, schwach spatführend, mit Ausnahme der untersten Lage kalkfrei, unterste Lage gelegentlich von Tongeröllen bis 20 mm Durchmesser durchsetzt
Nutzbares
3 – 4 m
-
pleistozäner Ton, Bänderton gegliedert in schluffigen Ton, tonigen Schluff und Schluff, grau mit helleren schluffigen Lagen und dunkleren tonigen Lagen
Liegendes
mit keiner Bohrung durchteufte
-
Sande, feinkörnig, gleichmäßig grau.
Die Geländeoberfläche im Bereich des Bergwerksfeldes Vogelsang liegt zwischen ca. + 5,3 bis + 8,4 m NHN, bei leichtem Ansteigen in südliche Richtung. Entlang der westlichen Feldesbegrenzung befindet sich ein sumpfigeres Gebiet.
Die tonigen Sedimente der Lagerstätte Vogelsang lagern vorherrschend sölig und gleichen das schwache Relief im Liegenden aus, wobei die Bänderungen der Tone an den Einmuldungen ein flaches Einfallen aufweisen.
Im Zuge der Überdeckung mit Talsanden entwickelten sich gelegentlich rinnenförmige (nicht tonhöffige) Strukturen und Tongerölle.
Entsprechend den Witterungsbedingungen sammelt sich in den wasserdurchlässigen Deckschichten über dem wasserstauenden Tonhorizont Oberwasser. Mit dem Grundwasser steht das Oberwasser in den Bereichen mit vollständiger Erosion des Tonlagers in hydraulischer Verbindung, so dass kaum hydraulisch gespanntes Grundwasser auftritt. Zur Zeit der Erkundungsbohrungen im November 1959 war der Grundwasserspiegel bei 0,4 m NN angetroffen worden.
Untersuchungsstand
Die Bändertone und -schluffe im Raum Ueckermünde sind während eines mehr als 400 Jahre andauernden Zeitraumes in sehr großem Umfang für die Herstellung von Ziegeln eingesetzt worden. Entsprechend dieser Bedeutung wurden die Tone bis in die 1970er Jahre in mehreren Etappen erkundet und verarbeitungstechnologisch untersucht. Die stofflichen und verwendungsseitigen Eigenschaften sowie die Lagerungsverhältnisse in den Lagerstätten werden als weitgehend bekannt angesehen, vgl. [1] - [8].
1959 wurde im Rahmen der Rekonstruktion des Ziegelwerkes Ueckermünde das Vorkommen Vogelsang in der unmittelbaren Umgebung des damaligen Werkes Vogelsang für den bis zum planmäßigen Auslaufen vorgesehenen Betrieb mit Bohrungen in Abständen von 100 m bzw. 200 m nebst Beprobung von 11 Bohrungen erkundet, vgl. [1].
Das Bergwerksfeld Vogelsang betrifft das damalige Erkundungsfeld I, in dem 2 Bohrungen des Blockes 1 und drei Bohrungen des Blockes 2 sowie drei Bohrungen an den Lagerstättengrenzen im Erkundungsfeld I beprobt worden sind.
Petrographische und qualitative Kennzeichnung
Die weichselzeitlichen Beckentone im Gebiet Ueckermünde werden als mittelmäßig plastische gebänderte Tonmergel und kalkhaltige Bänderschluffe und -tone mit Kalkkonkretionen bis Kieskorngröße beschrieben, vgl. [8], in denen oft sandige Bereiche anzutreffen sind.
Die Verwendbarkeit des Materials für die Produktion von Mauerziegeln und die entsprechende Technologie war durch die jahrzehntelange Produktion aus den Rohstoffen des Ueckermünder Raumes gut bekannt. Hinsichtlich der Korngrößen liegt nach [8] im Gebiet Ueckermünde durchschnittlich folgende Verteilung vor:
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> 63 µm ein Anteil von 7,7 %
63 - 2 µm im Mittel 49,9 % bzw. 43,9 %
< 2 µm ein Anteil von 25,6 %
Das Ziegeltonmaterial aus der Lagerstätte Vogelsang zählt zu den gut plastischen mageren Tonen, vgl. [1] – [4]. Mittels der Rohstoffuntersuchungen an 7 Mischproben für die Bohrungen in dem 1961 berechneten Lagerstättenteil wurden folgende Qualitätsmerkmale festgestellt:
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Anteil an Feinstem < 2 µm: Ø 32,4 % (25,1 - 40,7 %)
Anteil > 50 µm: Ø 8,9 % (4,0 - 14,7 %)
Kalkgehalt: Ø 14,8 % (14,1 - 15,1 %), fein verteilt
Sulfatgehalt: Ø 0,044 % (0,037 - 0,055 %)
Kalkkonkretionen: nicht vorhanden
Verformbarkeit: gut
Trockenschwindung: 4 - 8,4 %
Gesamtschwindung bei 900 und 1.000 °C: 4 - 8 %
Wasseraufnahmevermögen nach dem Brand bei 900 und 1.000 °C: 18 - 22,7 %
Ausblühungen: keine vorhanden
Gehalt an freiem Quarz: nicht untersucht
Das heutige Bergwerksfeld Vogelsang betrifft die 1959 erbohrte Teillagerstätte I, vgl. [1].
Mineralogisch setzen sich die Tonrohstoffe im Raum Ueckermünde gemäß [8] typischerweise wie folgt zusammen:
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34 M.-% Quarz
7 M.-% Chlorit und untergeordnet Kaolinit
24 M.-% Illit/Glimmer
10 - 16 M.-% Kalzit
5 M.-% Dolomit
14 M.-% Feldspat
Für die chemische Zusammensetzung der Tone im Bereich des Bergwerksfeldes Vogelsang wurde exemplarisch Probenmaterial der Bohrung 38/59 (Teufenbereich 5,7 - 7,6 m) untersucht, vgl. [1]:
SiO
2: 60,02 %
Fe
2O
3: 4,13 %
Al
2O
3: 8,30 %
CaO: 9,62 %
MgO: -
K
2O: 2,65 %
Na
2O: 0,89 %
MnO
2: 0,78 %
SO
3: 1,49 %
Glühverlust: 11,78 %
Für die typischen keramtechnischen Eigenschaften der Tone im Gebiet Ueckermünde werden folgende Werte angegeben, darunter für Vogelsang gemäß [1], sonst [8]:
Plastizitätszahl, [1]: 9,9 - 15,6
Anmachwasserbedarf, [1] / [8]: 25,5 - 28,6 %, / 17,5 - 26,8 %
Trockenschwindung, [1] / [8]: 5,6 - 8,4 % / 3,4 - 7,2 %,
Wasseraufnahmefähigkeit (Enslinwert), [1]: 53,5 - 70,2 %
Fließgrenze, [1]: 32,0 - 39,8
Ausrollgrenze, [1]: 21,2 - 24,5
Biegefestigkeit, [8]: > 100 kp/cm² bei rd. 123 kg/cm²
Druckfestigkeit, [8]: Ø 117 kg/cm²
Ausblühneigung, [8]: kaum (950 - 1.000 °C)
Das Brennverhalten bei Temperaturen von 900 / 1.000 / 1.100 °C wird wie folgt charakterisiert, Angaben in %:
Glühverlust: 7,6 - 12,0 / 9,9- 13,4 / 9,8 - 13,1,
Brennschwindung: 0 - 0,5 / 0 - 0,6 / 0,1 - 7,9,
Gesamtschwindung: 2,8 - 7,5 / 3,2 - 7,1 / 4,4 - 12,5,
Wasseraufnahmevermögen nach dem Brand: 18,9 - 27,1 / 17,0 - 28,2 / 3,9 - 25,5.
Die Tonrohstoffe brennen ziegelrot bis hellbraun.
Zum Brennverhalten der Tone speziell für die Lagerstätte Vogelsang, vgl. [1] wurden zwei unabhängige Versuchsreihen in den Jahren 1960 und 1961 durchgeführt, wobei die Untersuchungen von 1960 nach Zerkleinerung des Ziegeltonmaterials in der Kugelmühle auf 0,5 mm erfolgten und nur bis zu Temperaturen von 1.000 °C gute Ergebnisse bzgl. der Formhaltung zeigten.
Im Gegensatz dazu erfolgten die Untersuchungen 1961 an einer mit Wasser eingeweichten und durchgekneteten Masse. Die hergestellten Probeziegel waren hart, mit feinem festen Gefüge und normalen Werten bei der Gesamtschwindung und dem Wasseraufnahmevermögen. Die Formhaltung war stets gut. Die Brennfarben waren hellrot bis hellbraun, in allen Fällen blass.
Verwendungsmöglichkeiten
Aus den Tonrohstoffen im Raum Ueckermünde wurden Mauerziegel und andere Ziegeleiprodukte erzeugt und auf dem Wasserweg an die Abnehmer verteilt.
Eine ggf. mögliche Eignung als Dichtungston bleibt bei Bedarf zu prüfen.
Abbausituation
Das Bergwerksfeld Vogelsang ist unverritzt.
Die Ziegelrohmaterialien wurden unter Berücksichtigung der Verhältnisse im Ueckermünder Raum ab einer Mindestmächtigkeit von 2 m gewonnen, sofern das Verhältnis von Deck- zu Nutzschicht höchstens 2:1 betragen hat. Teilweise treten nahe der Sohle des Nutzhorizontes sandige Zwischenmittel auf, unter denen weiter bauwürdiger Ton ansteht. Rutschungsgefährdungen wurden aufgrund der Lagerungsverhältnisse typischerweise nicht erwartet. Die witterungsabhängig zutretenden Oberflächen- und Grundwässer erfordern eine Wasserhaltung, wobei mit dem Trockenfallen umliegender Bereiche aufgrund der Haffnähe typischerweise nicht zu rechnen ist, vgl. [1].
Vorratssituation
Das heutige Bergwerksfeld Vogelsang umfasst im Wesentlichen die beiden Vorratsblöcke 1 und 2 im Erkundungsfeld I der Erkundungskampagne von 1959, vgl. [1]. Für den nördlichen Vorratsblock 1 wurde zum Stichtag der Vorratsberechnung 1959 eine durchschnittliche Mächtigkeit des Ziegelrohmaterials von 3,8 m unter einer Deckschicht von durchschnittlich 4,8 m und im Vorratsblock 2 eine durchschnittliche Mächtigkeit des Ziegelrohmaterials von 4,0 m unter einer Deckschicht von durchschnittlich 5,8 m ermittelt. Insgesamt wurde in dem damaligen Erkundungsfeld I eine Vorratsmenge an Ziegeltonmaterial i.H.v. 1,475 Mio. t (der damaligen Vorratsklassen A
2, B und C
1) ermittelt, die 1962 staatlich bestätigt worden sind (als 0,738 m³) und 1970 operativ mit 0,69 Mio. m³ berechnet worden ist, vgl. [1] - [4].
Industrielle Bedeutung
Als Zusatzstoff für die entsprechend den heutigen Standards eingesetzten komplexen Massen oder in technologisch geänderten Verziegelungsverfahren kann den tonigen Gesteinen erneute Bedeutung zukommen, vgl. [8] bis [11].
ÖFFENTLICHE PLANUNG
Landesplanerische Einordnung
In der Karte der raumordnungsplanerischen Festlegungen des Landesentwicklungsplans M-V 2016 sind für den Betrachtungsraum Vorbehaltsgebiete für Tourismus und Ländliche Gestaltungsräume eingetragen, bei Ueckermünde der Industriehafen sowie die Landstraße L 28 und die Bahnstrecke ab Ueckermünde als Teil des überregionalen Straßen- und Schienennetzes.
Die Sicherung oberflächennaher Rohstoffe ist als Aufgabe für die Regionalplanung festgelegt. Zu sichern sind Rohstofflagerstätten als Vorranggebiete Rohstoffsicherung und Rohstoffvorkommen als Vorbehaltsgebiete Rohstoffsicherung.
Quelle:
Landesentwicklungsplan (LEP) M-V 2016, beschlossen am 27.05.2016 und am 09.06.2016 in Kraft getreten
Regionalplanerische Einordnung
Im Regionalen Raumentwicklungsprogramm Vorpommern 2010 ist leicht überlappend mit dem Bergwerksfeld Vogelsang ein Vorbehaltsgebiet Rohstoffsicherung (Sand) eingetragen. Die aktuellen landesplanerischen Festlegungen zur Sicherung der oberflächennahen Rohstofflagerstätten sind in dem Regionalplan noch umzusetzen.
Die Lagerstätte Bänderton Vogelsang ist in der Karte der oberflächennahen Rohstoffe von Mecklenburg-Vorpommern (KOR 50) mit der Bauwürdigkeitsklasse 3 und der Sicherungswürdigkeitsklasse 2 ausgewiesen.
Von den lfd. Änderungen des Regionalen Entwicklungsplans Vorpommern für neue Eignungsgebiete für Windenergieanlagen ist das Bergwerksfeld Vogelsang nach den derzeit vorliegenden Informationen nicht betroffen.
Quellen:
Regionales Raumentwicklungsprogramm Vorpommern als Landesverordnung festgesetzt und veröffentlicht im Amtsblatt für Mecklenburg-Vorpommern Nr. 16 vom 17.09.2010, am 18.09.2010 in Kraft getreten, nebst 2. Änderung 2022 (Windenergieanlagen)
,
- Abfrage zuletzt am 08.02.2024, BVVG-GIS, Internetportal GAIA-M-V
Kommunale Planung
In der Karte zu dem seit 19.07.2006 geltenden Flächennutzungsplan der Gemeinde Vogelsang-Warsin ist das Bergwerksfeld Vogelsang als Fläche für die Gewinnung von Bodenschätzen dargestellt. Es wird von Flächen für Wald überdeckt und im nördlichen Feldesbereich von einer Schneise für eine oberirdische und unterirdische Elektroleitung durchzogen. Am nordöstlichen Feldeseckpunkt tangiert eine überörtliche und örtliche Hauptverkehrsstraße das Bergwerksfeld, die von einer unterirdischen Gas-Hauptversorgungsleitung begleitet wird.
Quellen:
Internetseiten des Bau- und Planungsportals M-V und des Amtes Am Stettiner Haff - Abfragen zuletzt am 13.02.2024
SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN
Trinkwasserschutz
Das Bergwerksfeld Vogelsang ist von Wasserschutzgebieten nicht betroffen.
Quellen:
Regionales Raumentwicklungsprogramm Vorpommern - Verordnung über das RREP Vorpommern, am 19.08.2010 im Gesetz- und Verordnungsblatt M-V verkündet (GVOBl. 2010 S. 453) mit Veröffentlichung im Amtsblatt M-V Nr. 16 am 17.09.2010, am 18.09.2010 in Kraft getreten, Kartenportal
des Landesamtes für Umwelt Naturschutz und Geologie -
Abfrage zuletzt am 08.02.2024 und
BVVG-GIS Layer „Regionale Raumentwicklungsprogramme MVP“, „Wasserschutzgebiete MV Stand: 2022-11-15“, „Trinkwasserschutzgebiete BfG 2023“ und „TopPlusOpen (Upscale)“
Hochwasserschutz
Das Bergwerksfeld Vogelsang ist von Hochwasserschutzgebieten nicht betroffen.
Quellen:
Regionales Raumentwicklungsprogramm Vorpommern - Verordnung über das RREP Vorpommern, am 19.08.2010 im Gesetz- und Verordnungsblatt M-V verkündet (GVOBl. 2010 S. 453) mit Veröffentlichung im Amtsblatt M-V Nr. 16 am 17.09.2010, am 18.09.2010 in Kraft getreten, Kartenportal
des Landesamtes für Umwelt Naturschutz und Geologie -
Abfrage zuletzt am 08.02.2024 und
BVVG-GIS Layer „Regionale Raumentwicklungsprogramme MVP“, „Wasserschutzgebiete MV Stand: 2022-11-15“, „Trinkwasserschutzgebiete BfG 2023“ und „TopPlusOpen (Upscale)“
Naturschutz
Das Bergwerksfeld Vogelsang liegt innerhalb des großräumig ausgewiesenen Landschaftsschutzgebietes „Haffküste“ und des gleichfalls großräumig ausgewiesenen Naturparks „Am Stettiner Haff“.
Von einem gemäß NatG M-V geschützten Gehölzbiotop für Erlen- und Mischwald als heutige potentiell naturnahe Vegetation ist das Bergwerksfeld geringfügig entlang der westlichen Feldesbegrenzung betroffen. In dem östlich außerhalb des Bergwerksfeldes befindlichen ehemaligen Tonstich befindet sich heute ein geschütztes Gewässerbiotop.
Quellen:
BVVG-GIS: Layer „BfN-Schutzgebiete 2023“, zitierte Stellungnahme des Umweltministeriums MV vom 25.03.1993, Internetseite des Landesamts für Umwelt, Naturschutz und Geologie - Abfrage zuletzt am 08.02.2024
Bodendenkmale
Es liegen keine Hinweise auf etwaige Betroffenheit innerhalb des Bergwerksfeldes Vogelsang vor.
Westlich außerhalb des Bergwerksfeldes ist im Flächennutzungsplan der Gemeinde Vogelsang-Warsin ein Bodendenkmal verzeichnet.
Quellen:
BVVG-GIS: Topografische Karten, Internetseite des Landesamts für Umwelt, Naturschutz und Geologie - Abfrage zuletzt am 08.02.2024,
Internetseite des Amtes Am Stettiner Haff - Abfrage zuletzt am 13.02.2024
Altlastenverdacht
Es liegen keine Hinweise auf etwaige Altlasten vor.
Quellen:
BVVG-GIS: Luftbilder, Internetseite des Landesamts für Umwelt, Naturschutz und Geologie, Abfrage zuletzt am 08.02.2024,
Internetseite des Amtes Am Stettiner Haff - Abfrage zuletzt am 13.02.2024
INFRASTRUKTUR / ERSCHLIEßUNG
Verkehrswege
Am nordöstlichen Feldeseckpunkt tangiert die Landstraße L 31 von Ueckermünde nach Altwarp das Bergwerksfeld.
Die die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein verbindende Küstenautobahn A 20 führt bei Pasewalk etwa 30 km entfernt von dem Standort Vogelsang entlang. Über die L 31 und die Bundesstraße B 109 via Anklam ist die A 20, Abschlussstelle Breest in etwa 65 km zu erreichen.
Gleisanschluss für Güterverkehr der DB Netz AG besteht mit der Ladestelle in Torgelow, Regionalbereich-Ost in ca. 15 km südwestlicher Richtung. Eine ehemalige Feldbahntrasse der Ziegelwerke Ueckermünde quert das Bergwerksfeld entlang der westlichen Feldesbegrenzung von Ueckermünde/Berndshof kommend in südliche Richtung bis zur Tongewinnungsstätte Luckow. Bei Interesse bleiben etwaig wiederherstellbare Betriebsmöglichkeiten zu prüfen.
In nordwestlicher Richtung befindet sich ca. 5 km entfernt der Industriehafen für internationale See- und Binnenschifffahrt in Ueckermünde-Ost/Berndshof, mit Zugang zur Ostsee über das Stettiner Haff und Anbindung an das Binnenwasserstraßennetz über die Oder und die Peene.
Quellen:
BVVG-GIS: Topografische Karten, Regionales Raumentwicklungsprogramm Vorpommern in Kraft getreten am 18.09.2010, Internet - Abfrage zuletzt am 21.02.2024
Versorgungsleitungen/-trassen
Der nördliche Teil des Bergwerksfeldes ist von einer Schneise für oberirdische und unterirdische Elektroleitungen durchzogen.
Die entlang des nordöstlichen Feldeseckpunktes am Bergwerksfeld vorbeiführende Straße wird von einer unterirdischen Gas-Hauptversorgungsleitung begleitet.
Die Trasse der Gastransportleitung EUGAL verläuft knapp 20 km entfernt südwestlich des Bergwerksfeldes bei Torgelow.
Quellen:
BVVG-GIS: Topografische Karten, Luftbilder und „EUGAL Stand 207/2018“ sowie Internetseite des Amtes Am Stettiner Haff - Abfrage zuletzt am 13.02.2024
Industriell-gewerbliche Standorte
Der nächstgelegene industriell-gewerbliche Standort ist die Stadt Ueckermünde.
BESONDERHEITEN
Dauerhafte
Beschränkungen
Die den geltenden Standards entsprechenden Abstände zu schützenswerten Objekten, Ortslagen und öffentlichen Straßen sind einzuhalten.
Erweiterungsmöglichkeiten
Die rohstoffgeologisch bekannte Bänderton- und -schlufflagerstätte Vogelsang liegt innerhalb des Ton-Höffigkeitsgebietes Bellin.
DOKUMENTATION
Erkundungsberichte, Gutachten, Prospekte
Die unter der Rubrik LAGERSTÄTTE genannten Quellen sind, soweit sie nicht ohnehin öffentlich sind, bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.
Haftungsausschluss
Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.
Stand der Informationen: 02/2024
ZUR BEACHTUNG
- Bei dem Bergwerkseigentum Vogelsang handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23.09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
- Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
- Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
- Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Vogelsang gehören nicht zu dem Bergwerksfeld.
Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR INTERESSENBEKUNDUNG
Die BVVG veröffentlicht auf ihrer Webseite in Abständen Informationen zum ihr verfügbaren Bergwerkseigentum.
Die Informationen dienen einem ersten Überblick zum jeweiligen Bergwerkseigentum. Interessenten können Ihr Erwerbsinteresse unter Angaben des betreffenden Bergwerkseigentums - vorzugsweise schriftlich - gegenüber der BVVG-Zentrale bekunden.
Die Vermarktung/Veräußerung des Bergwerkseigentums erfolgt grundsätzlich über öffentliche Ausschreibungen, um einem breiten Bewerberkreis die Möglichkeit zur Gebotsabgabe zu geben. Die Reihenfolge für die Ausschreibung des Bergwerkseigentums legt die BVVG intern fest; vorliegende Interessenbekundungen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In jedem Fall werden diejenigen Interessenten, deren Erwerbsinteresse zum Ausschreibungsbeginn bei der BVVG aktenkundig ist, über die Ausschreibung schriftlich informiert.
Nach vorheriger Terminabsprache mit dem o. g. Ansprechpartner kann in den Räumen der BVVG-Zentrale in ggf. vorhandene detaillierte Unterlagen zu dem jeweiligen Bergwerkseigentum Einsicht genommen werden.
Lage
Das Bergwerkseigentum Vogelsang nahe der Haffküste im nordöstlichen Mecklenburg-Vorpommern befindet sich östlich von Ueckermünde.
Verkehrstechnisch ist das Bergwerksfeld über die den nordöstlichen Feldeseckpunkt tangierende Landstraße L 31 in Verbindung mit der Bundesstraße B 109 und die Küstenautobahn A 20 zu erreichen.
Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.
Kontaktdaten
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NameFrau Dr. Sabine Dietrich
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FirmaBVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
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AdresseSchönhauser Allee 120
10437 Berlin -
Tel. Durchwahl