Ausschreibung Bergwerkseigentum Wildenfels, Werk- u. Dekostein, Marmor
Sachsen, Erzgebirgskreis - Zwickau
Objektdaten
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Objekt-Nr.VV24-2450-001515-AUS
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BundeslandSachsen
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KreisErzgebirgskreis
Zwickau -
GemeindeLangenweißbach
Wildenfels, Stadt -
GemarkungGrünau
Schönau -
Flurstückkeine
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ObjektartBodenschätze-Ausschreibung
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Größe227.600 m²
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OrientierungswertDie Ausschreibung des Bergwerkseigentums erfolgt nach Gebot.
Objektbeschreibung
Zum Verkauf ausgeschrieben ist das Bergwerkseigentum Wildenfels, Bodenschatz Gesteine zur Herstellung von Werk- und Dekosteinen.
Der farbige (schwarz, rötlich, grünlich) Wildenfelser Marmor ist seit den 1680er-Jahren als Werk- und Dekostein verwendet worden; andere Kalksteinfazies für gebrannten Kalk. Ergebnisberichte über Erkundungs- und Analysenarbeiten in den Jahren 1966-1988 liegen vor. Die Gesteine stehen in den auflässigen Steinbrüchen an.
Bergwerkseigentum
Wildenfels (Nr. 694/90/816)
Verliehen für den Bodenschatz
9.27, Gesteine zur Herstellung von Werk- und Dekosteinen
Größe des Bergwerksfeldes
227.600 m²
Rechtliche Einordnung
aufrechterhaltenes altes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG
Oberflächennutzung
überwiegend Landwirtschaft, einzelne Baum- und Buschgruppen, auflässige und zum Teil wassererfüllte Steinbrüche
Ähnliches Bergwerkseigentum der BVVG
Bei Interesse an Kalkgesteinen stehen in Thüringen bei Saalfeld/Rudolstadt das Bergwerkseigentum Döschnitz/Am Gartenberg (Goldfleckmarmor) und in Nordostthüringen das Bergwerkseigentum Steudnitz 3 und Steudnitz 4 (Muschelkalk), alle verliehen für den Bodenschatz Gesteine zur Herstellung von Schotter und Splitt, zum Erwerb von der BVVG zur Verfügung, vgl. gesonderte Exposés.
Flächen der BVVG
Die BVVG besitzt über dem Bergwerksfeld Wildenfels und angrenzend keine Grundstücke.
Verfügbare Literaturquellen
Quellen:
[1] Schreiber, A. (1966): Ergebnisbericht über die vom VEB Geologische Erkundung Süd im Objekt Kalk Wildenfels durchgeführten Sucharbeiten auf Zementrohstoffe 1962/63 mit Vorratsberechnung und 32 Anlagen. – VEB Geologische Erkundung Süd, Freiberg/Sa., 01.12.1966, 154 Seiten (Anlagen nicht vorhanden),
[2] Schreiber, A. (1969): Zwischenbericht über generelle Ergebnisse der Etappe I und Schlussfolgerungen für die Etappe II der Vorerkundung des Zementrohstoffobjektes Kalk Wildenfels/Kreis Zwickau/Sa., Bez. Karl-Marx-Stadt, unveröfftl. Bericht des VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle, BT Freiberg, 29.05.1969 – zitiert,
[3] Schreiber, A. (1971): Ergebnisbericht über die in den Jahren 1968/69 ausgeführte Vorerkundung auf Zementrohstoffe bei Wildenfels/Kreis Zwickau, unveröfftl. Bericht des VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle, BT Freiberg, 19.02.1971 – zitiert,
[4] Autorenkollektiv (1980): Werte unserer Heimat, Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald (Band 31). – Akademie-Verlag, Berlin, 1980 – zitiert in Wikipedia,
[5] Bretschneider, R. (1988): Analyse des durch die Zementrohstofferkundung des Wildenfelser Zwischengebirges erreichten Kenntnisstandes bezüglich der Aussagefähigkeit zur Werksteingewinnung. – VEB Zuschlagstoffe und Natursteine Karl-Marx-Stadt, 14.12.1988, 29 Seiten und 3 Anlage.
Geologische Verhältnisse
Das Wildenfelser Zwischengebirge stellt geologisch eine Sonderentwicklung dar, die durch häufig wechselnde Faziesverhältnisse gekennzeichnet ist. Regionalgeologisch prägen drei geologische Einheiten diesen Raum. Im Norden sind die terrestrisch angelegten Sedimente des erzgebirgischen Beckens über den Gesteinen des Wildenfelser Zwischengebirges ausgebildet. Das Wildenfelser Zwischengebirge selbst, baut sich aus Sedimenten des Silurs, Devons und Unterkarbons auf. Sie umfassen vielgestaltige Serien von Diabasgesteinen, Tonschiefern, Sandsteinen, Grauwacken, Konglomeraten und Kalksteinen, wobei diskordante Lagerungsverhältnisse vorherrschen. Eine weitere Besonderheit des Wildenfelser Zwischengebirges stellt eine Kristallinscholle dar, die vorwiegend aus basischen Sedimenten besteht, in denen saure Intrusivgesteine vorkommen. Im Süden lagert das Wildenfelser Zwischengebirge der Phyllit- und Schieferhülle des Erzgebirges auf. Einflüsse variszischer Gebirgsbildung und des Kirchberger Granitplutons bewirkten zusätzlich eine Kontakt- und Regionalmetamorphose.
Das Bergwerksfeld Wildenfels liegt im Kalksteingebiet des Wildenfelser Zwischengebirges. Es erstreckt sich im südlichen und teilweise im mittleren Teil des Zwischengebirges.
Als Werksteine werden die stratigrafisch als Unterer Kohlenkalk und als Knotenkalk angesprochenen Gesteine betrachtet. Sie sind bis zu 30 m bzw. 65 m mächtig. Angaben zu den Kluftabständen liegen nicht vor.
Tektonisch ist der Karbonatkomplex des Wildenfelser Zwischengebirges intensiv geprägt. Die Gesteinsschichten sind kompliziert verfaltet, verschuppt und von Störungen durchzogen. Der Kohlenkalk, als überwiegend reines Karbonatgestein, ist nicht verfaltet. Im Knotenkalk erreichen die Falten (im Gegensatz zu den von Kleinfalten durchzogenen tonschieferreichen Karbonatgesteinen) Längsstreckungen von über 200 m. Die Faltenachsen streichen von WNW-ESE und fallen nach WNW ein.
Untersuchungsstand
Das Wildenfelser Kalksteingebiet wurde 1947-1949 mit dem damaligen Ziel der Errichtung eines Zementwerkes systematisch geologisch untersucht. Weitere geologische Arbeiten erfolgten 1955 und in den Jahren 1960-1971, wurden jedoch aufgrund ungünstiger geologisch-ökonomischer Parameter nur bis zum Kenntnisstand von Außerbilanzvorräten der Klassen c
1 und c
2 entwickelt. Aufgrund seiner Einzigartigkeit im südöstlichen Gebiet der damaligen DDR blieb das erkundete Kalksteingebiet als Lagerstätte für zukünftige Verwendungszwecke erhalten.
Bei der Suche nach Möglichkeiten zur Werksteingewinnung (die nur eine geringe Rohstoffmenge erfordert) wurde 1988 eine Kenntnisstandanalyse für die Nutzung der Kalksteine als Werksteine durchgeführt. Sie basiert auf der eingehenden Auswertung der vorhandenen Bohrkerne und der Geländeaufschlüsse. Untersuchungen des Schneid-, Schleif- und Polierverhaltens der Karbonatgesteine an kleineren Blöcken aus den auflässigen Steinbrüchen sind nicht durchgeführt worden. Zu klären bleibt weiterhin der Umfang möglicher Gewinnungsarbeiten in Bezug auf Material für die Restaurierung historischer Bauten oder auch für ein Angebot an heimischen Rohstoffen; inkl. der Nutzung des zu 80 % nicht als Werkstein geeigneten Materials (z. B. für Agglomeratplatten oder Terrazzosplitt) zzgl. entsprechend erforderlicher Eignungsnachweise. Für Gewinnungsvorhaben, die über einen zeitweiligen Abbau von Gesteinen für bestimmte Restaurierungsarbeiten hinausgehen, sind geeignete Vorratsfelder noch zu ermitteln.
Im Ergebnis der Vorerkundungsarbeiten in den 1960er Jahren wurden im Wildenfelser Kalksteingebiet 81,9 Mio. Tonnen an prognostischen Außerbilanzvorräten für die Zementherstellung nachgewiesen. Für den werksteinhöffigen Kohlenkalk ist östlich des auflässigen Marmorbruchs ein Vorratsfeld abgeschätzt worden. Bei 20 %-igem Ausbringen wurde mit 11.600 m³ Werkstein gerechnet. Als möglicher Bereich für die Gewinnung von Knotenkalkblöcken wurde der zentrale Bereich des Karbonatlagers angegeben.
Das Bergwerksfeld Wildenfels erfasst diese prognostischen Vorratsfelder anteilig.
Petrographische und qualitative Kennzeichnung
Den Unterlagen zufolge sind die stratigrafisch als „Unterer Kohlenkalk“ und „Knotenkalk“ bezeichneten Gesteinsabfolgen für die Herstellung von Werk- und Dekosteinen potentiell geeignet.
Knotenkalk: Diese meist hell- bis dunkelgrauen, braunen oder roten Kalksteine haben lagige, brockige, flaserige oder linsige Textur, weisen geringe bis mittlere Tonschiefergehalte auf und sind insgesamt zwischen 30 m und 65 m mächtig. Darunter ist der bunte Knotenkalk mit 15 m bis 25 m am mächtigsten. Er weist eine charakteristische primäre Rot- und Braunfärbung auf, wobei die rötliche Färbung mit der Teufe und zunehmendem Tonschiefergehalt abnimmt und zu dunklen Farben wechselt. Die Tonschiefer durchziehen das Gestein in feinen, 0,1 cm bis 3 cm mächtigen, unregelmäßig angeordneten Lagen bzw. Häuten (Abstände: 0,5 cm bis mehrere Zentimeter). Großenteils fehlen sie im Gestein aber auch.
Unterer Kohlenkalk: Dieser traditionell als Wildenfelser Marmor bekannte Werksteinbereich ist zwischen 15 m und 30 m mächtig. Der reine Kohlenkalk ist 10 m bis 20 m mächtig. In ihm spielt der Tonschieferanteil eine unbedeutende Rolle. Durchgehende Schichtflächen sind selten. In Teilen ist er als Kalkbrekzie ausgebildet.
Verwendungsmöglichkeiten
Den vorliegenden Berichten zufolge sind die Wildenfelser Kalksteine als Zementrohstoff und für die Herstellung von Werk- und Dekosteinen grundsätzlich geeignet. Gebrannter Kalk wurde zuletzt in den heute historischen Hoffmanschen Ringöfen in Grünau und Schönau erzeugt. Historische Nachweise für die Eignung des Wildenfelser Marmors als Werk- und Dekosteine finden sich in der Eingangshalle der Dresdner Gemäldegalerie und an Grabdenkmälern im Zisterzienserinnen Kloster St. Marienstern in der Oberlausitz. Die schwarzen und roten Marmore haben danach überregionale Bedeutung erlangen können.
Abbausituation
Die Nutzung des Wildenfelser Kalksteins geht auf eine jahrhundertealte Tradition zurück. Mit Unterbrechungen ist im Wildenfelser Zwischengebirge seit den 1680er-Jahren bis 1952 Kalkabbau betrieben worden. Zahlreiche auflässige Steinbrüche sind vorhanden und bieten potentiell Möglichkeiten zur Gewinnung einzelner Gesteinsblöcke; für den Kohlenkalk – der Marmorbruch östlich des Bergwerksfeldes –, für den Knotenkalk – der Steinbruch am Kalkofen, der Pflanzenbruch (beide östlich des Bergwerksfeldes) und der Steinbruch Dörrer innerhalb des Bergwerksfeldes.
In den 1990er Jahren erfolgten Planungsbemühungen für ein das Bergwerksfeld Wildenfels großflächig übersteigendes potentielles Abbaugebiet, gegen die sich lokal klarer Widerstand erhob. Etwaig denkbare Möglichkeiten für untertägige Gesteinsgewinnung wurden im Rahmen dieser Steckbrieferstellung nicht geprüft.
Industrielle Bedeutung
Die Wildenfelser Kalksteine werden derzeit weder als Zementrohstoff noch als Werk- und Dekosteine genutzt.
Für Restaurationszwecke stehen in den auflässigen Steinbrüchen einzelne Blöcke an.
ÖFFENTLICHE PLANUNG
Landesplanerische Einordnung
Die Karte 10 (Erläuterungskarte) „Klassifizierung der Vorkommen von Steine- und Erden-Rohstoffe, aktiver Steine-Erden-Bergbau“ des Sächsischen Landesentwicklungsplans 2013 weist das Bergwerksfeld Wildenfels und sein Umfeld als „Festgesteine inkl. Karbonatgesteine“ der Wertigkeitsklasse 2 aus.
Im Landesverkehrswegeplan Sachsen 2030 sind für den Bereich des Bergwerksfeldes Wildenfels und seine Umgebung keine geplanten Verkehrswegeprojekte beschrieben.
Quellen:
Landesentwicklungsplan 2013 Freistaat Sachsen, beschlossen am 12.07.2013, Landesverkehrswegeplan Sachsen 2030, beschlossen am 25.06.2019, BVVG-GIS
Regionalplanerische Einordnung
Auf der Raumnutzungskarte zum Regionalplan sind große Teile des Bergwerksfeldes als Vorranggebiet für Natur und Landschaft (Arten- und Biotopschutz) und gleichermaßen als Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft Landschaftsbild/ Landschaftserleben ausgewiesen. Die regionale ökologische Verbundkulisse erfasst das Bergwerksfeld mit dem Maßnahmenschwerpunkt Arten- und Biotopschutz, Maßnahme 25 – „Altsteinbrüche nördlich von Grünau“ sowie mit Flächen des regionalen Ausgleichs- /Ersatzflächenpools der Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau (Karte A1-5). Weitere Betroffenheiten bilden ein Brut- und Nahrungshabitat für überregional bedeutsame Vogelarten (Karte A1 - 2), ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für den Fledermausschutz (Karte A1-3), ein Hohlraumgebiet (Karte 8) sowie landschaftsprägende Höhenrücken, Kuppen und Hanglagen, Schwerpunktgebiet Erosionsschutz (Karte 5).
Aktuell liegt der mit Datum vom 20.06.2023 der von der Verbandsversammlung genehmigte „Regionalplan Region Chemnitz“ dem Sächsischen Staatsministerium zur Genehmigung vor. Danach befindet sich das Bergwerksfeld Wildenfels unverändert vollumfänglich in einem großräumigen Vorranggebiet für den Arten- und Biotopschutz.
Quellen:
BVVG-GIS, Satzung über die erste Gesamtfortschreibung des Regionalplanes Südwestsachsen in der Fassung des Satzungsbeschlusses der Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbandes Südwestsachsen vom 10.07.2008 mit dem der Satzungsbeschluss vom 05.03.2008 geändert wurde, sowie des Genehmigungsbescheides des Sächsischen Staatsministeriums des Inneren vom 28.05.2008, geändert mit Bescheid vom 17.07.2008, Gesamt-Regionalplan Region Chemnitz, Genehmigungsverfahren Stand 29.08.2023
Kommunale Planung
Das Bergwerksfeld ist im Wesentlichen nicht überplant.
Für die Gemeinde Langenweißbach liegen keine Informationen zu möglichen Bauleitplanungen vor.
Die Stadt Wildenfels stellt gegenwärtig einen Flächennutzungsplan auf. In der Gesamtkarte des Vorentwurfes vom August 2021 sind im Bereich der ehemaligen Kalksteinbrüche entlang des Weges Wasserflächen, Flächen für Wald, mehrere kleinere Fauna-Flora-Habitate, Naturdenkmäler und schützenswerte Biotope eingetragen. Darüber hinaus sind die überdeckenden Flächen für die Landwirtschaft vorgesehen.
Im Bereich des nördlichen Feldeseckpunktes ist das Bergwerksfeld kleinräumig von einer genehmigten ergänzenden Bauleitplanung für externe Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen betroffen. Dabei handelt es sich nach den vorliegenden Informationen um ein Erstaufforstungsprojekt. Weitere einzelne Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstige Bepflanzungen nach § 5 (4) BauGB (Waldmehrungsplanung) sind dargestellt.
Insgesamt ist das Bergwerksfeld des Bergwerkseigentums Wildenfels als Bergbauberechtingung Nr. 3 im Stadtgebiet von Wildenfels dargestellt. Es überlappt im nördlichen Feldesteil teilweise ein Gebiet mit „unterirdischen Hohlräumen gemäß § 8 SächsHohlVO, Altbergbaugebiete“ und liegt über der großräumigen Aufsuchungserlaubnis „Erzgebirge“.
Quellen:
BVVG-GIS-Layer „Raumordnungskataster 2023-07“, Webseiten der Stadt Wildenfels und der Gemeinde Langenweißbach, Flächennutzungsplan der Stadt Wildenfels, Vorentwurf vom 21.08.2021 – in der Vorprüfung, Internetportal RAPIS – Abfrage zuletzt am 18.01.2024
SCHUTZGEBIETE
Trinkwasserschutz
kein Trinkwasserschutzgebiet
Quellen:
Verzeichnis der Trinkwasserschutzgebiete im Freistaat Sachsen mit Stand 12/2013, BVVG-GIS: Layer „Trinkwasserschutzgebiet BfN 2023“
Naturschutz
Das Bergwerksfeld liegt im Landschaftsschutzgebiet „Wildenfelser Zwischengebirge“. Fünf der auflässigen Kalkbrüche bilden das FFH-Gebiet „Kalkbrüche im Wildenfelser Zwischengebirge“; drei befinden sich innerhalb des Bergwerksfeldes. Die Liste der Biotope wurde nicht gesondert eingesehen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass innerhalb des Bergwerksfeldes Biotope kartiert worden sind, vgl. Vorentwurf des Flächennutzungsplans der Stadt Wildenfels.
Quellen:
BVVG-GIS: Layer „Schutzgebiete BfN 2023“,
Flächennutzungsplan der Stadt Wildenfels, Vorentwurf vom 21.08.2021 – in der Vorprüfung, Internetportal RAPIS – Abfrage zuletzt am 18.01.2024
Bodendenkmale
Der Vorentwurf des Flächennutzungsplans der Stadt Wildenfels zeigt zwei Archäologische Denkmäler mit Bezug zum Bergwerkseigentum Wildenfels: Das kleinräumige Denkmal D-89160-04 (Siedlungsspuren Mesolithikum) befindet sich innerhalb des Bergwerksfeldes. Das größere Denkmal D-89160-02 (Befestigung Spätmittelalter) grenzt mit seinem nördlichen Rand an die südöstliche Feldesbegrenzung.
Quellen:
BVVG-GIS: Topografische Karte TK 25,
Flächennutzungsplan der Stadt Wildenfels, Vorentwurf vom 21.08.2021 – in der Vorprüfung, Internetportal RAPIS – Abfrage zuletzt am 18.01.2024
Altlastenverdacht
Hinweise auf etwaigen Altlasten-/Kampfmittelverdacht liegen mit Ausnahme des im Sächsischen Altlastenkataster erfassten auflässigen „Steinbruch Roth“ nicht vor.
Quellen:
BVVG-GIS: Altlastenverdachtsflächen Sachsen, Stand 10/2006, Anlage 8 zum
Flächennutzungsplan der Stadt Wildenfels, Vorentwurf vom 21.08.2021 (in Vorprüfung) auf Basis der Informationen der Unteren Abfall-, Altlasten- und Bodenschutzbehörde beim Landratsamt Zwickau, Stand 06/2019, Internetportal RAPIS – Abfrage zuletzt am 18.01.2024
INFRASTRUKTUR / ERSCHLIEßUNG
Verkehrswege
Die verkehrsmäßige Erschließung des Bergwerksfeldes zu der ca. 4 Kilometer nördlich entfernten Bundesautobahn A 72 (Anschlussstelle Zwickau-Ost) und der Bundesstraße B 93 gewährleistet Anbindungen sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr.
Der nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Schönau (Wildenfelser Straße) und Grünau (Wildenfelser Straße/Fährbrücke).
Quellen:
BVVG-GIS: Topografische Karten, Luftbild vom 26.04.2021
Versorgungsleitungen/-trassen
Gemäß der Topografischen Karte quert eine 110 kV-Leitung den östlichen Feldesteil. Diese ist im aktuellen Luftbild nicht mehr erkennbar.
Quellen:
BVVG-GIS: Topografische Karte DTK 25, Luftbild vom 26.04.2021
Industriell-gewerbliche Standorte
Die nächstgelegenen voll erschlossenen Gewerbegebiete befinden sich in Wildenfels, Ortsteil Härtensdorf und in der Zwickauer Straße in Hartenstein.
BESONDERHEITEN
Dauerhafte
Beschränkungen
Die den geltenden Standards entsprechenden Abstände zu schützenswerten Objekten, Ortslagen und öffentlichen Verkehrswegen sind einzuhalten.
DOKUMENTATION
Erkundungsberichte, Gutachten, Prospekte
Die unter der Rubrik LAGERSTÄTTE genannten Quellen sind, sofern sie nicht ohnehin öffentlich sind, bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.
Haftungsausschluss
Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.
Stand der Informationen: 02/2016 mit Aktualisierungen 01/2024
ZUR BEACHTUNG
- Bei dem Bergwerkseigentum Wildenfels handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23. 09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
- Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
- Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
- Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Wildenfels gehören nicht zu dem Bergwerkseigentum.
Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.
Lage
Das Bergwerksfeld Wildenfels im Südwesten des Freistaates Sachsen liegt im Westerzgebirge/Vogtland, südlich der Stadt Wildenfels zwischen den Ortslagen Schönau und Grünau.
Es ist an mehreren Stellen verritzt. Die ehemaligen Kalksteinbrüche sind bestockt oder zum Teil wassererfüllt.
Das Bergwerksfeld ist über das örtliche Wege- und Straßennetz an die Gewerbeflächen der umliegenden Gemeinden sowie an die ca. 4 Kilometer entfernte Bundesautobahn A 72 und an die ca. 3 Kilometer entfernte Bundesstraße B 93 angebunden.
Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.
Kontaktdaten
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NameFrau Dr. Sabine Dietrich
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FirmaBVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
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AdresseSchönhauser Allee 120
10437 Berlin -
Tel. Durchwahl