Bergwerkseigentum Reisdorf-Ost, Tonige Gesteine
Thüringen, Weimarer Land
Objektdaten
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Objekt-Nr.VV71-2450-001117
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BundeslandThüringen
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KreisWeimarer Land
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GemeindeBad Sulza, Stadt
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GemarkungReisdorf
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Flurstückkeine
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ObjektartBodenschätze-Interessenbekundung
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Größe85.000 m²
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OrientierungswertDie BVVG ruft zur Bekundung von Kaufinteresse unter Angabe von Preisvorstellungen auf.
Objektbeschreibung
Zur Abgabe von Interessenbekundungen angeboten ist das Bergwerkseigentum Reisdorf-Ost - Bodenschatz tonige Gesteine zur Herstellung Mauerklinkern und Hartbrandziegeln.
Ziel des Verkaufs des Bergwerkseigentums Reisdorf-Ost ist auch potentiell geeignete Rohstoffquellen zur Erschließung für neue CO2-neutralere und energiesparendere Technologien anzubieten.
Eine Kopie des Ergebnisberichtes "Tonsteinerkundung Reisdorf" aus dem Jahr 1986 inkl. Schichtenverzeichnissen und Analysenergebnissen sowie Vorratsberechnungen ist vorhanden. Das Bergwerksfeld ist durch die frühere Nutzung anteilig verritzt.
Bergwerkseigentum
Reisdorf-Ost (Nr. 1014/02-755)
Verliehen für den Bodenschatz
9.21, tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln
Größe des Bergwerksfeldes
85.000 m²
Rechtliche Einordnung
aufrechterhaltenes altes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG
Oberflächennutzung
Die Geländeoberfläche des Bergwerksfeldes wird zu etwa 3,5 ha regionaltypisch landwirtschaftlich genutzt.
Der Standort der früheren Ziegelei ist fast vollständig rückgebaut und von Blockaden befreit. Für den Bereich der ehemaligen Tongrube inkl. Abraumhalde wurde die Bergaufsicht nach Erfüllung des Abschlussbetriebsplans beendet und er ist zwischenzeitlich teilweise mit Flächensolaranlagen bebaut.
Bergwerkseigentum der BVVG
Das im Jahr 2002 aus der Teilung des Bergwerkseigentums Reisdorf hervorgegangene Bergwerkseigentum Reisdorf-Ost ist zu großen Teilen verritzt und umfasst neben etwa 3,5 ha unverritzten Anteilen auch den Standort der ehemaligen Ziegelei Reisdorf, den überwiegenden Teil des ehemaligen Tongrubengeländes und die Abraumhalde. Die Bergaufsicht über das ehemalige Tongrubengelände ist nach der Wiederherstellung der Geländeoberfläche und der Abschlussbefahrung am 16.12.2015 beendet worden.
Die Gebäude der ehemaligen Ziegelei Reisdorf sind in der Zeit zwischenzeitlich fast vollständig rückgebaut worden, so dass diese Teile des Bergwerksfeldes Reisdorf-Ost fast vollständig von dauerhaften Blockaden befreit sind.
Das aus der Teilung des Bergwerkseigentums Reisdorf im Jahr 2002 ebenfalls hervorgegangene Bergwerkseigentum Reisdorf-West befindet sich im Eigentum Dritter. Es ist allerdings noch nicht aufgeschlossen, so dass mit den unverritzten Teilen des Bergwerksfeldes Reisdorf-Ost und den zwischenzeitlich von den Bauwerken der ehemaligen Ziegelei Reisdorf fast vollständig beräumten Flächen zumindest gewisse Vorräte für einen ggf. gemeinsamen Aufschluss verfügbar sind.
Bei Interesse an den Tonrohstoffen steht weiteres Bergwerkseigentum von der BVVG in Thüringen und angrenzend in Sachsen-Anhalt und Sachsen für einen Kauf zur Verfügung, vgl. gesonderte Exposés:
in Thüringen: Bergwerkseigentum Hohenebra und Bollstedt-Ost, alle verliehen für den Bodenschatz 9.21 - tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln wobei letzteres zusätzlich für den Bodenschatz 9.19 - tonige Gesteine für spezielle Einsatzgebiete (Herstellung von Fußbodenfliesen und dichten Fassadenelementen) verliehen wurde und das Bergwerkseigentum Brattendorf-Ost für den Bodenschatz tonige Gesteine zur Herstellung kleinformatiger Wandbauelemente (Druckfestigkeit: größer 15 MPa),
in Sachsen-Anhalt: Bergwerkseigentum Wasserleben und Osterwieck, beide verliehen für den Bodenschatz 9.22 - tonige Gesteine zur Herstellung kleinformatiger Wandbauelemente (Druckfestigkeit: größer 15 MPa),
in Sachsen: Bergwerkseigentum Geithain, verliehen für den Bodenschatz 9.21 - tonige Gesteine zur Herstellung von Mauerklinkern und Hartbrandziegeln und das Bergwerkseigentum Niederwürschnitz, verliehen für den Bodenschatz 9.22 - tonige Gesteine zur Herstellung kleinformatiger Wandbauelemente (Druckfestigkeit: größer 15 MPa).
Flächen der BVVG
Die BVVG besitzt über dem Bergwerksfeld Reisdorf-Ost keine Grundstücke.
Verfügbare Literaturquellen
Quellen:
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[1] Sippel, U. (1986): Ergebnisbericht der Tonsteinerkundung Reisdorf. – Rat des Bezirkes Erfurt, Abteilung Geologie, Erfurt, 10.01.1986, 44 Seiten zzgl. Anlagen (u.a. Lagepläne, Vorrats- und Bohrrisse, Schichtenverzeichnisse der Bohrkampagnen von 1978 und 1957, Prüfprotokolle und Laborergebnisse der Bohrgutuntersuchungen, Ergebnisse eines Großversuches, Vorratsberechnungen, Protokolle zur Konditionen- und Investitionsdiskussion) - insg. 172 Blatt,
[2] Treviranus (1996): Vorratseinschätzung für das Bergwerksfeld Ton Reisdorf Nr. 755/90/316.- Ingenieurbüro Treviranus Steine und Erden / Geologie, Leipzig, 06.09.1996, 12 S. zzgl. 8 teils mehrseitige Anlagen,
[3] Schüler, M. (2016, 2015): Schreiben über die Beendigung der Bergaufsicht durch das Thüringer Landesbergamt, Gera, 05.12.2016 nebst Protokoll zur Abschlussbefahrung vom 16.12.2015.
Geologische Verhältnisse
Das Bergwerksfeld Reisdorf-Ost befindet sich im östlichen Teil des Thüringer Beckens und dort wiederum im östlichen Teil der herzynisch streichenden Thüringer Keupermulde. Der Kern dieser Keupermulde ist aus den Gesteinen des Mittleren Keupers aufgebaut und ihre Flanken aus den Gesteinen des Unteren Keupers. Letztere sind die als Nutzgestein interessierenden Gesteine.
Das Deckgebirge setzt sich aus quartären Bildungen (Löß und Lehm) zusammen.
Die Nordbegrenzung der Thüringer Keupermulde wird von der Finnestörung gebildet.
Die Schichtenfolge der Lagerstätte „Reisdorf“ zeigt folgendes Normalprofil:
- Abraum:
Oberbodendecke (rezente Bodenbildung)
0 - 6,5 m Schluff, stark kalkig/Kalkkonkretionen (Löß)
0 - 1,3 m Schluff, mit dolomitisch-sandigen Einlagerungen und Dolomitbröckchen (Schwemmlehm)
0 - 5,30 m (?) Grenzdolomit: Tonstein-Dolomit-Wechsellagerung - Nutzbares:
bis 24 m Lichte Folge mit Sandstein S3: Tonstein-Schluffstein-Sandstein-Wechsellagerung mit Dolomiteinlagen in zyklischer Folge (3 Folgen) sowie als Zwischenmittel bis zu 1,0 m mächtige Dolomitbänke - teilweise Nutzbares bzw. Liegendes:
bis 1,35 m Unterer Teil der Lichten Folge mit Sand-stein S2: Tonstein-Schluffstein-Sandstein-Wechsellagerung mit bis zu 1,3 m mächtigen Dolomitbänken
Die Lagerungsverhältnisse erscheinen von der Finnestörung geringfügig beeinflusst. Kennzeichnend sind flachwellig gelagerte, kleine Sättel und Mulden bildende Keupersedimente. Die Lagerstätte Reisdorf befindet sich an der Südflanke einer lokalen Keupermulde. Das Schichteinfallen wird mit ca. 8° NE angenommen. Generell herrscht hangparalleles Einfallen vor, wobei die Mächtigkeit sowohl des nutzbaren Rohstoffkörpers als auch die des Abraums hangaufwärts zunehmen.
Das Bergwerksfeld liegt im Einzugsbereich der Ilm, deren Zufluss Emsenbach ca. 100 Meter nördlich des Bergwerksfeldes auf einem Niveau von 150 m ü. NN nach Osten fließt.
Untersuchungsstand
Der Reisdorfer Rohstoff wurde traditionell in der Reisdorfer Ziegelei verarbeitet, so dass seine ziegeltechnischen Parameter recht gut bekannt sind. Die guten Eigenschaften des Tonsteins führten in den Jahren 1977 und 1986 zu intensiven Bemühungen um eine Ersatzinvestition für die verschlissenen Ziegelwerke in Reisdorf und Apolda mit dem Ergebnis, dass das Ziegelwerk Reisdorf mit der bestehenden Technologie fortbetrieben worden ist.
Rohstoffgeologisch wurde die Tonlagerstätte „Reisdorf“ zunächst im Jahr 1957 mit 6 max. 15 m tiefen Bohrungen zum Nachweis von Ziegelrohstoff im heute weitestgehend abgebauten Lagerstättenteil erkundet. Im Jahr 1978 wurde das westliche Vorfeld der Tongrube mit 12 Kernbohrungen (Spühlbohrungen) erkundet. Die 9,5 bis 2,5 m tiefen, insgesamt 206,4 Bohrmeter umfassenden Bohrungen bis zur abbautechnisch begründeten Liegendgrenze bei + 162 m NN erfolgten im Abstand von 60 – 100 m und erbrachten den Nachweis für weitere geologische Vorräte von 702 Tm³ (heutiges Bergwerksfeld Reisdorf-West).
Für das laborativ untersuchte Probenmaterial liegen Angaben zum Stoffbestand und zu verarbeitungstechnischen Eigenschaften vor. Danach lässt sich das Material nicht nur in den seinerzeit eingesetzten Zickzacköfen verarbeiten, sondern auch in Kurztunnelöfen.
Petrographische und qualitative Kennzeichnung
Das Nutzgestein bilden die tonig-schluffigen, teils sandigen oberen Faziesbereiche der Lichten-Folge.
Hinsichtlich des Stoffbestandes wird ein Tonanteil zwischen 32,13 M.-% und 48,58 M.-% angegeben. Der Gehalt an freiem Quarz liegt zwischen 20 - 30 M.-%. Die ausgewiesenen Gehalte der Schadstoffe betragen zwischen 0,8 - 7,1 M.-% für Karbonat und im Mittel 0,19 M.-% (0,01 - 0,51 M.-%) für wasserlösliche Sulfate. Unter Beachtung eines entsprechenden Brennregimes wurden diese Werte als technologisch beherrschbar beschrieben. Chemisch besteht der Rohstoff zu etwa 16,96 - 17,28 M.-% aus Al
2O
3.
Der Mineralbestand des tonigen Nutzgesteinsanteils setzt sich hauptsächlich aus Illit und Kaolinit zusammen. Daneben sind Quarz, Dolomit, Kalzit sowie geringe Mengen Glimmer, Hämatit, organische Substanz, z. T. bituminöse Substanz und Pyrit vertreten.
Das Verformungsverhalten des rotbrennenden grobkeramischen Rohstoffs wird generell als gut plastisch und verformbar beschrieben, wobei die Anmachwasseraufnahme mit 18,7 bis 23,4 % angegeben wird. Die Trockenschwindung mit Werten von 5,7 % bis 8,9 % weist auf Trockenempfindlichkeit hin. Gleichwohl erbrachte ein Großversuch mit Heißluftkammertrocknung im Ziegelwerk Eisenberg seinerzeit vertretbare Ergebnisse. Insgesamt wird das Brennverhalten des Reisdorfer Rohstoffs positiv bewertet. Der Rohstoff zeigt ein gutes und fast einheitliches Dichtbrandverhalten. Zwischen 950 °C und 1.000 °C setzt eine hohe Brennschwindung ein, so dass eine hohe Scherbenfestigkeit erreicht wird. Die Ausblühneigung bei 1.000 °C in der seinerzeitigen Produktion erreichte trotz des Schadstoffgehaltes überwiegend die Stufe 1 und zum geringen Teil die Stufe 2. Die Richtwerte gemäß TGL wurden eingehalten.
Verwendungsmöglichkeiten
Der Rohstoff aus der Lagerstätte „Reisdorf“ wurde zur Herstellung von Vollziegeln, Hohlware und Hartbrandziegeln nach TGL verwendet. Eignungsuntersuchungen für die Produktion hochfester Ziegel nach DIN und für Poroton-Erzeugnisse wurden angeregt.
Nach mündlicher Auskunft des seinerzeitigen Betriebes im Jahre 1996 erfüllt der Ton Reisdorf zudem die Anforderungen an einen Deponieton.
Aufgrund der als gut bewerteten Rohstoffeigenschaften wird eingeschätzt, dass die verbliebene Vorratsmenge zur Einstellung von Rezepturen, z.B. für die heute übliche konditionierte Ziegelherstellung in Tunnelöfen oder als Deponieton Verwendung finden kann. Die gute Transportlage und fehlende naturschutzfachliche Restriktionen werden als vorteilhaft gesehen.
Abbausituation
Das Bergwerksfeld Reisdorf-Ost ist großenteils verritzt und teilweise verkippt.
Aufgrund der überwiegend flachen Lagerungsverhältnisse werden die Abbaubedingungen bei Einhaltung der für die Standsicherheit erforderlichen Böschungswinkel und einer für Tontagebaue typischen Wasserhaltung allgemein als problemlos beschrieben. Die anzutreffenden Dolomitbänke sind auszuhalten und der Rohstoff insgesamt durch Zwischenhaldung zu homogenisieren.
Nach den vorliegenden Untersuchungen und Erfahrungen aus dem früheren Tongrubenbetrieb werden wesentliche Wasserzuflüsse durch eindringendes Grundwasser über das sandige Liegende des Nutzhorizontes bei Einhaltung der Liegendgrenze für den Abbau nicht erwartet. Die abbautechnische Liegendgrenze wird durch die hydrogeologischen Verhältnisse mit + 162 m NN vorgegeben.
Hinsichtlich einer Wiedernutzbarmachungskonzeption wird auf die im Regionalplan Mittelthüringen dargestellten Grundsätze für die ausgewiesene Regional bedeutsame Konversions- und Brachfläche „Reisdorf (Landkreis Weimarer Land) / Ziegelei“ verwiesen, vgl. Rubrik RAUMORDNUNG - Regionalplanerische Einordnung, sowie auf die Flächensolaranlagen.
Vorratssituation
Die Vorratsbetrachtungen aus den Jahren 1986 und 1996 beziehen sich auf die unverritzten Lagerstätten- und Höffigkeitsbereiche im heutigen Bergwerksfeld Reisdorf-West. Im Bergwerksfeld Reisdorf-Ost befindet sich der überwiegende Teil des ehemaligen Tontagebaus Reisdorf. Zu dem sich östlich an die ehemalige Tongrube anschließenden unverritzten Lagerstättenbereich können nur insoweit Aussagen gemacht werden, als das sich die Lagerstätte entsprechend der Geländemorphologie fortsetzt und wohl eine im Mittel 11,6 m mächtige Bodenschatzschicht beinhaltet.
Industrielle Bedeutung
Derzeit wird der Rohstoff am Standort Reisdorf nicht abgebaut.
Aufgrund der als gut bewerteten Rohstoffeigenschaften wird eingeschätzt, dass mit dem Bergwerkseigentum Reisdorf-Ost zumindest eine gewisse verbliebene Vorratsmenge, ggf. zusammen mit den Vorräten des Bergwerkseigentums Reisdorf-West zur Einstellung von Rezepturen z. B. für die gegenwärtig übliche konditionierte Ziegelherstellung in Tunnelöfen, oder als Deponieton Verwendung finden kann.
Das mögliche Potential als Deponiestandort mit einhergehender ökologisch aufgewerteter Einpassung in den umgebenden Raum bleibt zu prüfen.
ÖFFENTLICHE PLANUNG
Landesplanerische Einordnung
Für Rohstoffe wie den am Standort Reisdorf anzutreffenden Tonrohstoff ist eine landesweite Bedeutung beschrieben: „Zu den nicht vermehrbaren und standortgebundenen oberflächennahen mineralischen Rohstoffen mit wirtschaftlicher Bedeutung für Thüringen gehören vor allem „... tonig-schluffige Gesteine …“.
Quelle:
Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2015 (LEP 2015) beschlossen am 15.05.2014 und in Kraft getreten am 05.07.2014
Regionalplanerische Einordnung
Der unverritzte Teil des Bergwerksfeldes Reisdorf-Ost und die ehemalige Abraumkippe sind als Vorbehaltsgebiet Freiraum (Nr. fs-58) dargestellt. Für das Bergwerksfeld Reisdorf-West ist sowohl im geltenden als auch im Entwurf der Fortschreibung des Regionalplans für Mittelthüringen ein Vorranggebiet für die Rohstoffsicherung „Reisdorf“ eingetragen (Nr. T-5). Der Bereich der ehemaligen Tongrube ist als regional bedeutsame Konversions- und Brachfläche Reisdorf (Landkreis Weimarer Land) / Ziegelei ausgewiesen, mit der Maßgabe „die von solchen Brachflächen ausgehenden negativen Wirkungen zu beseitigen und sie dem umgebenden Raum entsprechend anzupassen und ökologisch aufzuwerten.“
Quellen:
Regionalplan Mittelthüringen, beschlossen am 12.04.2011, genehmigt durch die oberste Landesplanungsbehörde am 09.06.20
11,
lfd. Fortschreibung des Regionalplans Mittelthüringen,
Stand 12.09.2019 (Beschluss PLV 40/03/19)
, Verfahren läuft – Abfrage zuletzt am 11.01.2024
Kommunale Planung
Das Bergwerksfeld Reisdorf-Ost ist von etwaigen Flächennutzungsplänen der Stadt Bad Sulza nicht betroffen. Allerdings existieren Planungen für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Solarpark Alte Ziegelei Reisdorf“, den die Stadt Bad Sulza als vorgezogenen Bebauungsplan 2017 öffentlich ausgelegt hatte, jedoch trotz offenkundiger Bebauung mit Solaranlagen keinen weiteren Projektfortschritt auf der Webseite anzeigt.
Quelle:
Webseite der Stadt Bad Sulza (Abfragen: 22.10.2017 und unverändert 08.01.2019; Hinweis: die seinerzeit veröffentlichten Dokumente und Unterlagen zum Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans "Solarpark Alte Ziegelei Reisdorf" waren in 10/2020 auf der Webseite nicht mehr hinterlegt/abrufbar!)
SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN
Trinkwasserschutz
Keine Hinweise auf Betroffenheit, daher nicht gesondert geprüft, vgl. auch Rubrik ÖFFENTLICHE PLANUNG-Kommunale Planung: Unterlagen für ein 2017 veröffentlichtes Solarprojekt.
Quelle:
BVVG-GIS
Naturschutz
Restriktionen durch ausgewiesene Schutzgebiete bestehen nicht. Bekannt ist eine Biotopeinstufung, vgl. Rubrik ÖFFENTLICHE PLANUNG-Kommunale Planung: Unterlagen für ein 2017 veröffentlichtes Solarprojekt.
Quellen:
Gutachten [2] 1996; BVVG-GIS: BfN-Layer Stand 02/2017
Bodendenkmale
Hinweise auf etwaige Bodendenkmale liegen nicht vor und wurden daher nicht gesondert geprüft.
Quellen:
BVVG-GIS: Topographische Karte TK25
Altlastenverdacht
Hinweise auf etwaige Altlasten liegen trotz Wiedernutzbarmachung der Geländeoberfläche der ehemaligen Tongrube Reisdorf nicht vor, vgl. Rubrik ÖFFENTLICHE PLANUNG-Kommunale Planung: Unterlagen für das 2017 veröffentlichte Solarprojekt.
Quellen:
BVVG-GIS: Topographische Karte TK25, Luftbilder
INFRASTRUKTUR / ERSCHLIEßUNG
Verkehrswege
Das Bergwerksfeld ist über das örtliche Wege- und Straßennetz an die ca. 0,7 Kilometer entfernte Bundesstraße B 87 angebunden.
Nördlich von Reisdorf befindet sich nutzbare Eisenbahninfrastruktur, die beispielsweise die Raiffeisen Waren GmbH, Reisdorf, für ihren Güterverkehr nutzt.
Quellen:
BVVG-GIS: Luftbilder, Webseite der Raiffeisen Waren GmbH (Abfrage vom 10.01.2018 und direkte telefonische Nachfrage)
Versorgungsleitungen/-trassen
Restriktionen durch Versorgungsleitungen bestehen für das Bergwerkseigentum Reisdorf-Ost durch die Flächensolaranlagen nebst deren technischen Einrichtungen.
Das Bergwerksfeld ist vom Trassenkorridor eines Vorhabens der Bundesnetzagentur betroffen. Es handelt sich um das Vorhaben Nr. 13 (Pulgar-Vieselbach) Bundesbedarfsplanungsgesetz (BBPlG), Planungsabschnitt Schkölen-Bad Sulza.
Quelle:
BVVG-GIS: Topographische Karten, Luftbilder; Gutachten [2], Schriftwechsel mit der Bundesnetzagentur vom 01.11.2017 sowie vom 17.01.2019
Industriell-gewerbliche Standorte
Die nächstgelegenen Gewerbestandorte befinden sich in Eckardsberga, Bad Sulza und der „Glockenstadt“ Apolda.
BESONDERHEITEN
Dauerhafte
Beschränkungen
Abstände zu schützenswerten Objekten sind entsprechend den geltenden Standards einzuhalten.
Erweiterungsmöglichkeiten
Westlich des Bergwerksfeldes Reisdorf-Ost liegt das nahezu unverritzte Bergwerksfeld Reisdorf-West. Es befindet sich im Eigentum Dritter und ist gemäß Luftbild noch nicht als Tongrube erschlossen.
DOKUMENTATION
Erkundungsberichte, Gutachten, Prospekte
Die unter der Rubrik LAGERSTÄTTE genannten Quellen sind, soweit sie nicht ohnehin öffentlich sind, bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.
Haftungsausschluss
Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.
Stand der Informationen: 01/2019 mit aktualisierten Bilddateien
ZUR BEACHTUNG
- Bei dem Bergwerkseigentum Reisdorf-Ost handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23. 09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
- Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
- Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
- Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Reisdorf-Ost gehören nicht zum Bergwerkseigentum.
Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR INTERESSENBEKUNDUNG
Die BVVG veröffentlicht auf ihrer Webseite Informationen zu dem ihr verfügbaren Bergwerkseigentum.
Die Informationen dienen einem ersten Überblick zum jeweiligen Bergwerkseigentum. Interessenten können ihr Erwerbsinteresse unter Angaben des betreffenden Bergwerkseigentums - vorzugsweise schriftlich - gegenüber der BVVG-Zentrale bekunden.
Die Vermarktung/Veräußerung des Bergwerkseigentums erfolgt grundsätzlich über öffentliche Ausschreibungen, um einem breiten Bewerberkreis die Möglichkeit zur Gebotsabgabe zu geben. Die Reihenfolge für die Ausschreibung des Bergwerkseigentums legt die BVVG intern fest; vorliegende Interessenbekundungen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In jedem Fall werden diejenigen Interessenten, deren Erwerbsinteresse zum Ausschreibungsbeginn bei der BVVG aktenkundig ist, über die Ausschreibung schriftlich informiert.
Nach vorheriger Terminabsprache mit dem o. g. Ansprechpartner kann in den Räumen der BVVG-Zentrale in ggf. vorhandene detaillierte Unterlagen zu dem jeweiligen Bergwerkseigentum Einsicht genommen werden.
Lage
Das Bergwerkfeld Reisdorf-Ost in Mittelthüringen befindet sich nordöstlich von Weimar, südlich der Ortslage Reisdorf. Es ist über das örtliche Straßen- und Wegenetz und die ca. 0,7 km entfernte Bundesstraße B 87 erreichbar.
Das Bergwerkseigentum Reisdorf-Ost ist erkundet und betrifft den östlichen, weitgehend überbaggerten und verkippten Teil der Tonlagerstätte „Reisdorf“. Die Geländeoberfläche der ehemaligen Tongrube ist soweit wiederhergestellt, dass sie aus der Bergaufsicht entlassen werden konnte. Verfüll- bzw. Aufhaldungsvolumen ist potentiell vorhanden.
Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.
Kontaktdaten
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NameFrau Dr. Sabine Dietrich
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FirmaBVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
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AdresseSchönhauser Allee 120
10437 Berlin -
Tel. Durchwahl