Bergwerkseigentum Bobitz/Dalliendorf, Tonrohstoffe
Mecklenburg-Vorpommern, Nordwestmecklenburg
Objektdaten
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Objekt-Nr.VV74-2450-000224
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BundeslandMecklenburg-Vorpommern
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KreisNordwestmecklenburg
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GemeindeBobitz
Testorf-Steinfort -
GemarkungSchönhof
Dalliendorf
Harmshagen
Neuhof -
Flurstückkeine
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ObjektartBodenschätze-Interessenbekundung
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Größe921.245 m²
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OrientierungswertDie BVVG macht das Bergwerkseigentum Bobitz/Dalliendorf hiermit zur Abgabe von Interessenbekundungen für den Kauf bekannt.
Objektbeschreibung
Für das Bergwerkseigentum Bobitz/Dalliendorf, Bodenschatz tonige Gesteine zur Herstellung kleinformatiger Wandbauelemente, möchte die BVVG potentielle Käufer ermitteln und ruft zur Abgabe von Interessenbekundungen auf.
Berichte aus den Jahren 1960-1978 über die Ergebnisse der rohstoffgeologischen Erkundungen auf die besonders tonigen Bildungen in der kuppigen Grundmoräne des jüngsten Weichselglazials bei Dalliendorf liegen vor. Das Bergwerksfeld Bobitz/Dalliendorf ist teilweise verritzt.
OBJEKT
Bergwerkseigentum
Bobitz/Dalliendorf (Nr. 73/90/4)
Verliehen für den Bodenschatz
9.22, tonige Gesteine zur Herstellung kleinformatiger Wandbauelemente
Größe des Bergwerksfeldes
921.245 m²
Rechtliche Einordnung
aufrechterhaltenes altes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG
Oberflächennutzung
Die Geländeoberfläche des Bergwerksfeldes Bobitz/Dalliendorf wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Die ehemaligen Tongruben sind wassererfüllt, ihr Umfeld bebuscht.
Bergwerkseigentum der BVVG
Die BVVG macht das Bergwerkseigentum Bobitz/Dalliendorf hiermit zur Abgabe von Interessenbekundungen für den Kauf bekannt.
Bei Interesse an Tonrohstoffen in Nordwestmecklenburg steht mit dem Bergwerkseigentum Hofzumfelde, Volkenshagen und Grevesmühlen/Degtow weiteres Bergwerkseigentum für den Bodenschatz „tonige Gesteine zur Herstellung kleinformatiger Wandbauelemente“ zum Kauf von der BVVG zur Verfügung, vgl. gesonderte Exposés.
Flächen der BVVG
Über dem Bergwerksfeld Bobitz/Dalliendorf besitzt die BVVG keine Flurstücke.
LAGERSTÄTTE
Verfügbare Literaturquellen:
[1] Gebhardt, W. (1967): Ergebnisbericht über die Tonerkundung Dalliendorf 1966/67 mit Vorratsberechnung.- Bezirksstelle für Geologie beim Rat des Bezirkes Rostock, Rostock, 20.12.1967, 31 Blatt inkl. Anlagen,
[2] Gebhardt, W. (1970): Ergebnisbericht über die Tonerkundung Dalliendorf 1966/67 mit Vorratsberechnung.- Bezirksstelle für Geologie beim Rat des Bezirkes Rostock, Rostock, 04.08.1970, 35 Blatt inkl. Anlagen,
[1/2a] diverse Autoren (1967-1969): Bericht über die durchgeführten Bohrgutuntersuchungen aus der Erkundung Dalliendorf - Konvolut von insgesamt cirka 500 Blatt nebst Protokoll über die am 27.08.1974 durchgeführte Konsultation bei der Staatlichen Vorratskommission beim Ministerium für Geologie Berlin.- VEB Baustoffkombinat Rostock, Direktor für Technik, Pölchow, 29.08.1974, 4 Seiten zzgl. Aktenvermerk vom 04.09.1970, 1 Seite,
)
[3] Groth, K., Dann, T. und Schulz, A. (1978): Ergebnisbericht Ziegelton Dalliendorf 1975/76.- VEB Geologische Erkundung, Arbeitsstelle Schwerin, 27.10.1978, 446 Blatt inkl. Anlagen (Bericht, Tabellen, Karten, Riss, Schichtenschnitte, Ergebnisse der Bohrgutuntersuchungen, Schichtenverzeichnisse),
[4] Goldbecher (1979): Protokoll Nr. StE 421/1931V über die staatliche Bestätigung der Konditionen und der Vorratsberechnung Ziegelton Dalliendorf 1975/76 (Lagerstätten-Nr.: 0110-3-0004-1).- Ministerium für Geologie, Vorsitzender der Staatlichen Vorratskommission und Stellvertreter des Ministers für Geologie, Berlin, 05.02.1979, 2 Seiten nebst Schneider, K. et al. (1979): Auszug aus der Sitzungsniederschrift vom 19.01.1979 - Punkt 6. Behandlung der Konditionen und der Vorratsberechnung Ziegelton Dalliendorf des VEB GFE Halle, 1 Seite und Groth, K. et al. (1978): Gutachterliche Stellungnahme betreffend den Ergebnisbericht mit Vorratsberechung einschließlich Konditionsantrag „Ziegelton Dalliendorf 1975/76“ vom 27.10.1978.- VEB GFE Halle, BT Freiberg, Leipzig, 11.12.1978, 16 Blatt,
[5] Schomburg, J. und Chudzicki, P. (1992): Bewertung der umweltrelevanten Eignungscharakteristik von Tonminerallagerstätten im Bergwerkseigentum der Treuhandanstalt (Teil II) und von (Teil I) allein S. 107 in Kopie mit der Einschätzung zur 5.2.4. Lagerstätte „Bobitz/Dalliendorf“ (BWE 73/90).- DURTEC Deponien – Umwelt – Ressourcen Ingenieur-, Beratungs- und Laborgesellschaft mbH, Neubrandenburg, 30.07.1992, 21 Blatt zzgl. neun mehrseitige Anlagen,
[6] Borowikow (1992): Rechnergestützte Vorratsberechnung von Lagerstätten – Objekt: Bobitz/Dalliendorf, Bergwerkseigentum-Nr. 73/90/4.- BFM GmbH - Mineralische Rohstoffe und Altlastenbewertung, Berlin, 16.12.1992, 7 Seiten zzgl. 7 teils mehrseitige Anlagen,
[7] Kramer, J. (1993): Lagerstättenwirtschaftliche Bewertung der Lagerstätten toniger Gesteine der Objekte Bobitz/Dalliendorf und Saal im Land Mecklenburg/Vorpommern (3 Anlagen), TABERG Planungsbüro GmbH, Schneeberg, 30.08.1993, 14 Blatt zzgl. 3 Kartenanlagen,
[8] Hilgert, T. (1995): Hydrogeologische Stellungnahme – Tonabbaufeld Bobitz.- HGN Hydrogeologie GmbH, NL Schwerin, 12.05.1995, 9 Seiten zzgl. Anlagen (lose),
[9] Schomburg, J. (1995): Prüfbericht (Nr. 02/05/95) zur Dichtungstonuntersuchung Bobitz/Dalliendorf.- DURTEC Deponien – Umwelt – Ressourcen Ingenieur-, Beratungs- und Laborgesellschaft mbH, Neubrandenburg, 31.05.1995, 9 Seiten zzgl. 8 teils mehrseitige Anlagen nebst Kraus, N. (1995): Ökologische Untersuchung im Bergwerksfeld Bobitz/Dalliendorf (Krs. Nordwestmecklenburg.-) im Auftrag der DURTEC Deponien – Umwelt – Ressourcen Ingenieur-, Beratungs- und Laborgesellschaft mbH: Vegetationstechnik Neubrandenburg - Landschafts- und Gartenbaubetrieb, Neubrandenburg, 29.05.1995, 8 Seiten,
[10] Karte der oberflächennahen Rohstoffe 1:200 000, Erl. Bl. CC 2326 Lübeck, 98 S., 1 Kt, Hannover 1998,
[11] Internetportal Geodatenviewer GDI-MV
– Abfrage zuletzt am 11.12.2024.
Geologische Verhältnisse
Das Bergwerksfeld befindet sich in einer flachkuppigen bis flachwelligen, vergleichsweise hoch liegenden und als Zwischenmoräne anmutenden Grundmoränenebene mit den typischen verstreut liegenden und mit Abschlämmmassen und organischen Bildungen aufgefüllten Toteissenken und Söllen. Der Bereich um Dalliendorf bildet den östlichen Flügel eines Endmoränenlobus, dessen Scheitel die westlich fließende Stepnitz markiert.
Das im Bereich des Bergwerksfeldes an der Oberfläche anstehende Sedimentgestein ist ein Geschiebemergel mit regional erhöhtem Feinkornanteil, ein schluffig-toniger Geschiebemergel.
Die gegenwärtige Oberflächengestalt des Betrachtungsraumes wurde in der letzten Vereisungsphase des jüngeren Weichselglazials geprägt und lagert einer Hochlage des präquartären Untergrundes auf. Insgesamt lagert eine Wechselfolge von Geschiebemergel und eiszeitlichen Sanden zumeist tertiären Sanden auf.
Für die nach Norden flach und nach Osten und Westen schnell auskeilenden nutzbaren Sedimente der Lagerstätte Bobitz/Dalliendorf wird folgende Schichtenfolge beschrieben:
Hangendes/Abraum
0,2 - 0,5 m Bodenkrume, lehmig, sandig
0 - 1,8 m organogene Bildungen (Abschlämmmassen), Torf
Nutzbares
3,9 - 16 m Geschiebemergel, dunkelgrau, stark schluffig-tonig, Feingehalt von oben nach unten zunehmend, zugleich mit laufender Abnahme des Sandgehaltes, sehr geschiebearm, bis 2,5 m unter Flur verlehmt, Kalkausfällungen in einer Zone zwischen 1,5 bis 2 m unter Flur, darüber kalkarm
(umgearbeiteter, mit Geschiebemergel vermischter supraglazialer Beckenton, vgl. Lagerstätte des Bergwerkseigentums Ketelshagen, gesondertes Exposé)
Liegendes
0 - 1,3 m „Sandzwischenlage“, häufig Geschiebeblöcke
0,9 - 12,6 m Geschiebemergel, hellgrau, schluffig-sandig, geschiebereich, Kreidekalkgeschiebe häufig (typische Geschiebemergelfazies)
Unterer Sand
Die wellige Geländeoberfläche im Bereich des Bergwerksfeldes Bobitz/Dalliendorf liegt bei Geländehöhen von + 65 m NHN bis + 77,8 m NHN.
Grundwasser ist nicht angebohrt worden.
Untersuchungsstand
Die weichselzeitlichen tonigen Geschiebemergel bei Dalliendorf wurden im früheren Ziegelwerk Dalliendorf für die Herstellung von Mauerziegeln in einem Ringofen eingesetzt. Gleichwohl 1958 und 1962 ausschließlich auf Bändertone gerichtete Erkundungsbestrebungen erfolglos blieben, nutzte das Werk – bestätigt durch die Produktion - die stark schluffig-tonigen Geschiebemergel, so dass ab 1966 weitere Erkundungen auf diesen Rohstoff unternommen wurden.
Die Arbeiten umfassen bei wechselnder Anforderungslage und Technikverfügbarkeit folgende Etappen:
Vorfelderkundung Januar/Februar 1966: 18 Trockenbohrungen mit Endteufen zwischen 8,5 und 15,0 m,
Suche September 1966 bis April 1967: 108 Trockenbohrungen mit Endteufen zwischen 3,9 und 17,0 m, von denen 42 mit einer das Intervall des tonigen Geschiebemergels erfassenden Mischprobe bemustert wurden,
Das Erkundungsgebiet Dalliendorf 1966/67 wurde im Jahr 1972 auf Beschluss des Rates des Bezirkes Rostock zum Bergbauschutzgebiet erklärt (Beschlußprotokoll 13-3/72 vom 04.05.1972).
Erkundung März bis September 1975: 65 Spülkernbohrungen mit Endteufen zwischen 2,4 und 29,0 m inkl. 6 Ersatzbohrungen,
Großprobenahme im September/Oktober 1976: 14 Trockenbohrungen mit Endteufe 12,5 m und 1 Bohrung mit Endteufe 11,2 m wg. Steinhindernis und einem Gewinn von 55 t Ziegelrohmaterial,
Nachbohrungen im Dezember 1976: 10 Trockenbohrungen mit Endteufen zwischen 12,0 und 20,5 m und 1 Bohrung mit Endteufe 13,0 m wg. Steinhindernis.
Ausführliche Berichte zu den Probenahmen, laborativen, technologischen Untersuchungen und Großversuchen liegen vor. Auch das Hydritbrandverfahren wird erwähnt.
Die Ergebnisse dieses geologischen Erkundungsprojektes vom 12.08.1974 dienten der Investsicherung für den geplanten und 1977 wieder stornierten Neubau eines Ziegelwerkes mit einer Jahreskapazität vom 30 Mio. NF am Standort Bobitz, mit Langtunnelofen und einem Produktionssortiment vom MZ 150 und Hlz 150 (1,6 NF). Statt des aufgrund der Begrenzung der Investmittel stornierten Neubaus wurde eine Teilrekonstruktion des Ziegelwerkes Dalliendorf mit Steigerung der Produktion auf 6,0 Mio. NF vorgenommen.
Die Lagerstätte ist in Bezug auf die frühere Verwendung im Ziegelwerk Dalliendorf übererkundet. Die stofflichen und verwendungsseitigen Eigenschaften sowie die Lagerungsverhältnisse in der Lagerstätte werden als hinreichend bekannt angesehen, vgl. [1-10] sowie [11].
Petrographische und qualitative Kennzeichnung
Stofflich setzen sich die weichselzeitlichen Beckensedimente bei Dalliendorf nach [1-10] wie folgt zusammen: die Siebrückstände > 63 µm: Quarz, Glimmer/Illit, Kaolinit und Kalkspat mit geringen Anteilen an Eisenoxiden und Feldspatresten sowie der Anteil mit Korngrößen < 63 µm: Quarz und Kalzit, daneben Glimmer-Illit und Kaolinit, wenig Dolomit und sehr wenig Feldspäte.
Der verhältnismäßig hohe Sulfatgehalt mit teilweise > 0,1 M.-% unterliegt innerhalb des Vorkommens starken Schwankungen (0,04 - 0,11 M.-% SO
3). Der Kalkgehalt liegt bei durchschnittlich 15 M.-% (12,3 - 15,5 M.-% Kalzit) und bewirkt ein weniger als 50°C großes technologisches Fenster zwischen Sinter- und Schmelztemperatur. Für das Material wird von optimalen Brenntemperaturen zwischen 900 bis 950 °C ausgegangen.
Gemäß [1] bis [3] handelt es sich bei dem „untersuchten Material um einen kaolinitarmen, an Glimmer und Wechsellagerungsmineralen reichen und stark kalkhaltigen Rohstoff, der für die Ziegelherstellung keine unmittelbaren Schadstoffe aufweist.“
Hinsichtlich der Korngrößen liegt folgende Verteilung vor, vgl. [1/2a]:
-
> 20 µm ein Anteil von 24,0 - 43,2 M.-%,
20 - 2 µm ein Anteil 30,5 - 48,1 M.-% und
< 2 µm 21,0 - 38,1 M.-%.
Die 1975/76 an 10 Mischproben des Nutzbaren durchgeführten Silikatvollanalysen ergaben im Durchschnitt folgende chemische Zusammensetzung (Ø in M.-%): 60,0 SiO
2, 9,3 Al
2O
3, 3,9 Fe
2O
3, 0,6 TiO
2, 10,0 CaO, 1,7 MgO, 2,2 K
2O, 0,8 Na
2O, 0.0,1 SO
3, 7,5 CO
2, 0,4 C
org und 10,6 Glühverlust. Für die vertikale Verteilung der Hauptparameter vgl. [3].
Nach [1] bis [3] und [10] wurden ausgewählte keramtechnische Eigenschaften ermittelt:
-
Anmachwasserbedarf: 17,2 - 19,8 M.-%,
Trockenbruchfestigkeit: 4,47 - 5,09 N/mm²,
Trockenschwindung: 5,9 - 7,2 %
Brennverhalten bei 1.000 °C:
-
Glühverlust: 6,5 - 12,5 M.-%
Brennschwindung: -0,2 - -0,8 %
Gesamtschwindung: 5,5 - 7,0 %,
Wasseraufnahme: 18,8 - 20,8 M.-%,
Ausblühneigung: Das Material ist in der Regel frei von Ausblühungen, wenige Proben zeigten Ausblühungen der Stufe 2 (von 6), denn durch geeignete Wahl des Brennregimes begegnet werden kann.
Die Tonrohstoffe brennen rötlich-weiß, ziegelrot, hellbraun.
Insgesamt werden die Verformbarkeit, Trockeneigenschaften und Trockenbruchfestigkeit als gut und ausreichend für die Herstellung von Mauervollziegeln eingeschätzt, vgl. [1] bis [4] und [10].
Verwendungsmöglichkeiten
Historisch wurden in der früheren Ziegelei Dalliendorf Hintermauerziegel produziert.
Allgemein werden für die weichselzeitlichen Beckensedimente bei Dalliendorf Verwendungsmöglichkeiten als Ziegelrohstoff für Vollmauerziegel, Drainageröhren und Hintermauerziegel, auch als dünnwandige Hochlochziegel, vgl. [3], sowie teilweise in der Deponietechnik beschrieben, vgl. [1] - [10].
Abbausituation
Der nördliche Teil des Bergwerksfeldes Bobitz/Dalliendorf ist verritzt. Das Bergwerksfeld Bobitz/Dalliendorf war von 1994 bis einschließlich 1998 zur rohstoffwirtschaftlichen Nutzung verpachtet.
Die Abbaumächtigkeiten für die interessierende Nutzschicht schwanken zwischen 5,0 m und 23,0 m, so dass eine flexible, das gesamte Rohstoffpotenzial optimal ausschöpfende Gewinnungstechnologie vorzusehen ist, vgl. [3] und [10]. Die Erfordernisse der Standsicherheit des Gesteins bei Nässe sind zu beachten [1] bis [10].
Vorratssituation
Die im Jahr 1992 ermittelten geologischen Vorräte umfassen ca. 7,1 Mio. t gewinnbare Vorräte - bei Beibehaltung der das Vorratsfeld querenden Hochspannungsleitung - oder bei deren Umverlegung - 8,4 Mio. t gewinnbare Vorräte. Die geologische Situation ermöglicht eine Prüfung auf weitere potenzielle Vorräte in der südöstlichen Erweiterung des Bergwerksfeldes, Schätzungen liegen bei ca. 1,1 Mio. prognostischer Vorräte gemäß [6].
Industrielle Bedeutung
Die oberflächennah anstehenden, weichselzeitlichen Beckensedimente werden gegenwärtig nicht genutzt und bieten Bedarfsreserven für grobkeramische, deponietechnische und andere Anwendungen.
ÖFFENTLICHE PLANUNG
Landesplanerische Einordnung
Gemäß der Karte der raumordnungsplanerischen Festlegungen des Landesentwicklungsplans M-V 2016 befindet sich das Bergwerkseigentum Bobitz/Dalliendorf in einem Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft.
Die Sicherung oberflächennaher Rohstoffe ist als Aufgabe für die Regionalplanung festgelegt. Zu sichern sind Rohstofflagerstätten als Vorranggebiete Rohstoffsicherung und Rohstoffvorkommen als Vorbehaltsgebiete Rohstoffsicherung.
Quelle
:
Landesentwicklungsplan (LEP) M-V 2016, beschlossen am 27.05.2016 und am 09.06.2016 in Kraft getreten
Regionalplanerische Einordnung
Im Regionalen Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg 2011 ist im Bereich des Bergwerksfeldes Bobitz/Dalliendorf das Vorbehaltsgebiet Rohstoffsicherung (Ton Nr. 48) verzeichnet. Dieses liegt innerhalb eines großräumigen Vorbehaltsgebietes für Landwirtschaft. Die aktuellen landesplanerischen Festlegungen zur Sicherung der oberflächennahen Rohstofflagerstätten sind in den Regionalplänen noch umzusetzen.
Die Lagerstätte Bobitz/Dalliendorf – Ton, Nr. 2233-2-1-To-L1.1 / SWK: S 1 ist in der Karte der oberflächennahen Rohstoffe von Mecklenburg-Vorpommern (KOR 50) eingetragen.
Quellen:
Regionales Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg als Landesverordnung festgesetzt und veröffentlicht im Amtsblatt für Mecklenburg-Vorpommern Nr. 17 vom 31.08.2011, nebst Feststellung der Teilfortschreibung der Kapitel 4.1 Siedlungsentwicklung und 4.2 Wohnungsbauflächenentwicklung vom 26.05.2024 - veröffentlicht im Amtsblatt Nr. 12 für vom 07.06.2024,
Internetportal des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) - Abfragen zuletzt 09/2024, BVVG-GIS
Kommunale Planung
Für die Gemeindegebiete beider Belegenheitsgemeinden bestehen Flächennutzungspläne.
Im Flächennutzungsplan der Gemeinde Bobitz (gültig seit 31.03.2011) ist das anteilige Bergwerksfeld nicht dargestellt. Der Bereich umfasst vorrangig Flächen für Landwirtschaft. Oberirdisch verlaufende Elektrofreileitungen u.a. zur ehemaligen Ziegelei sind eingetragen.
Im Flächennutzungsplan der Gemeinde Testorf-Steinfort (gültig seit 06.12.2003) ist das anteilige Bergwerksfeld als Fläche für die Gewinnung von Bodenschätzen (konkret Ton) ausgewiesen inkl. der Festlegung anteiliger Flächen, die von der Bebauung freizuhalten sind. Oberirdisch verlaufende Elektrofreileitungen u.a. zur ehemaligen Ziegelei sowie ein ausgewiesener Lagefestpunkt und die Wasserflächen sowie Biotopstandorte sind eingetragen. Umliegend sind Flächen für die Landwirtschaft dargestellt.
Quelle:
Geodatenviewer GDI-MV - Abfrage zuletzt am 02.09.2024
SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN
Trinkwasserschutz
Das Bergwerksfeld Bobitz/Dalliendorf ist von Wasserschutzgebieten nicht betroffen.
Quellen:
Kartenportal
des Landesamtes für Umwelt Naturschutz und Geologie
-
Abfrage zuletzt am 02.09.2024 und
BVVG-GIS Layer „, „Wasserschutzgebiete MV Stand: 2022-11-15“, „Trinkwasserschutzgebiete BfG 2024-03“ und „TopPlusOpen (Upscale)“
Hochwasserschutz
Das Bergwerksfeld Bobitz/Dalliendorf ist von Hochwasserschutzgebieten nicht betroffen.
Quellen:
Kartenportal
des Landesamtes für Umwelt Naturschutz und Geologie
-
Abfrage zuletzt am 02.09.2024 und
BVVG-GIS Layer „Wasserschutzgebiete MV Stand: 2022-11-15“, „Trinkwasserschutzgebiete BfG 204-023“ und „TopPlusOpen (Upscale)“
Naturschutz
Das Bergwerksfeld Bobitz/Dalliendorf liegt in keinem Schutzgebiet.
Im Bereich des Bergwerksfeldes sind diverse kleinere Gewässerbiotope und mehrere naturnahe Feldhecken ausgewiesen.
Quellen:
BVVG-GIS: Layer „BfN-Schutzgebiete 2024-03“ und Biotope MV WMS, Internetseiten des Landesamts für Umwelt, Naturschutz und Geologie, Abfragen zuletzt am 22.08.2024
Bodendenkmale
Es liegen keine Hinweise auf etwaige Betroffenheit innerhalb des Bergwerksfeldes Bobitz/Dalliendorf vor.
Allgemein ist nicht auszuschließen, dass archäologische Relevanzbereiche betroffen sein können und zum etwaigen Planungsstand eines Aufschlusses die Stellungnahme des Archäologischen Landesamtes einzuholen ist.
Quellen:
BVVG-GIS: Topografische Karten, Internetportal Geodatenviewer GDI-MV (GAIA-MV) – Abfragen am 22.08.2024 und zuletzt am 03.09.2024
Altlastenverdacht
Es liegen keine Hinweise auf etwaige Altlasten vor.
Quellen:
BVVG-BI, BVVG-GIS: Luftbilder
INFRASTRUKTUR / ERSCHLIEßUNG
Verkehrswege
Straßenverkehrstechnisch ist das direkt an der Bundesstraße B 208 liegende Bergwerksfeld über die ca. 4 km nördlich des Bergwerksfeldes verlaufende Bundesautobahn A 20 (Küstenautobahn) in Verbindung mit den Landstraßen L 03 und L 31 zu erreichen. Die Entfernung zu der Anschlussstelle 6 - Uphal beträgt ca. 12 km bzw. zu der Anschlussstelle 7 – Bobitz ca. 6 km.
Die ca. 4 km entfernte Bahnstrecke mit Bahnhof in Bobitz bietet Anbindungen zum Eisenbahnknotenpunkt Bad Kleinen, zur Landeshauptstadt Schwerin und zu den Hansestädten Wismar und Lübeck.
Der nächstgelegene Seehafen befindet sich in der Hansestadt Wismar.
Quellen:
BVVG-GIS: Topografische Karten, Regionales Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg in Kraft getreten am 14.01.2012, Webseite der Regionalen Planungsgemeinschaft Westmecklenburg und
Kartenportal
des Landesamtes für Umwelt Naturschutz und Geologie -
Abfragen zuletzt am 21.08.2024
Versorgungsleitungen / - trassen
Über das Bergwerksfeld Bobitz/Dalliendorf verlaufen mehrere Elektroleitungen.
Quellen:
BVVG-GIS: Topografische Karten, Luftbilder
Industriell-gewerbliche Standorte
Die nächstgelegenen industriell-gewerblichen Standorte befinden sich in Uphal direkt an der Küstenautobahn A 20 und in Grevesmühlen.
BESONDERHEITEN
Dauerhafte
Beschränkungen
Die den geltenden Standards entsprechenden Abstände zu schützenswerten Objekten, Ortslagen und öffentlichen Straßen sind einzuhalten.
Erweiterungsmöglichkeiten
Für die südlich von Hofzumfelde im Raum Volkenshagen – Wilkenhagen, unmittelbar südlich von Grevesmühlen bzw. westlich von Dalliendorf anstehenden weichselzeitlichen Beckentone ähnlicher Genese ist neben dem Bergwerkseigentum Bobitz/Dalliendorf das Bergwerkseigentum Hofzumfelde, Volkenshagen und Grevesmühlen/Degtow von der BVVG erhältlich.
DOKUMENTATION
Erkundungsberichte, Gutachten, Prospekte
Die unter der Rubrik LAGERSTÄTTE genannten Quellen sind, soweit sie nicht ohnehin öffentlich sind, bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.
Haftungsausschluss
Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.
Stand der Informationen: 09/2024
ZUR BEACHTUNG
- Bei dem Bergwerkseigentum Bobitz/Dalliendorf handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23.09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
- Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
- Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
- Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Bobitz/Dalliendorf gehören nicht zu dem Bergwerksfeld.
Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR INTERESSENBEKUNDUNG
Die BVVG veröffentlicht auf ihrer Webseite in Abständen Informationen zum ihr verfügbaren Bergwerkseigentum.
Die Informationen dienen einem ersten Überblick zum jeweiligen Bergwerkseigentum. Interessenten können Ihr Erwerbsinteresse unter Angaben des betreffenden Bergwerkseigentums - vorzugsweise schriftlich - gegenüber der BVVG-Zentrale bekunden.
Die Vermarktung/Veräußerung des Bergwerkseigentums erfolgt grundsätzlich über öffentliche Ausschreibungen, um einem breiten Bewerberkreis die Möglichkeit zur Gebotsabgabe zu geben. Die Reihenfolge für die Ausschreibung des Bergwerkseigentums legt die BVVG intern fest; vorliegende Interessenbekundungen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In jedem Fall werden diejenigen Interessenten, deren Erwerbsinteresse zum Ausschreibungsbeginn bei der BVVG aktenkundig ist, über die Ausschreibung schriftlich informiert.
Nach vorheriger Terminabsprache mit dem o. g. Ansprechpartner kann in den Räumen der BVVG-Zentrale in ggf. vorhandene detaillierte Unterlagen zu dem jeweiligen Bergwerkseigentum Einsicht genommen werden.
Lage
Das Bergwerkseigentum Bobitz/Dalliendorf befindet sich in Nordwestmecklenburg ca. 15 km südwestlich der Hansestadt Wismar bei Schönhof.
Verkehrstechnisch ist das Bergwerksfeld über die ca. 4 km entfernt nördlich entlangführende Bundesautobahn A 20 (Küstenautobahn, Anschlussstellen 6 - Grevesmühlen) und 7 - Bobitz) in Verbindung mit der Bundesstraße B 208 und der Landstraße L 31 bzw. L 3 zu erreichen.
Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.
Kontaktdaten
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NameFrau Dr. Sabine Dietrich
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FirmaBVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
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AdresseSchönhauser Allee 120
10437 Berlin -
Tel. Durchwahl